Leseratten kennen das Problem: Wohin mit den gelesenen Büchern, wenn die Regale zuhause schon kurz vor dem Zusammenbruch stehen? Es gibt ja Bücher, von denen mag man sich gar nicht trennen. Bei anderen hingegen genügt es, wenn man sie einmal gelesen hat, dann dürfen sie gerne weg. Aber für den Altpapiercontainer sind sie dennoch viel zu schade (meiner Meinung nach haben Bücher im Altpapiercontainer sowieso nichts verloren). Deshalb sammle ich zum Beispiel solche Bücher bei mir daheim auf einem Extrastapel und bringe sie dann zur Kirche, die einmal pro Jahr einen großen Bücherflohmarkt für einen guten Zweck veranstaltet.
In Kirchseeon gibt es jetzt eine andere Möglichkeit, nämlich die sogenannten Büchertauschregale. Ähnliche Aktionen gibt es auch schon in anderen Orten. Das Prinzip dabei ist, dass man selbst Bücher dort entnehmen kann und nach dem Lesen einfach wieder zurückstellt, damit auch andere Leute noch ihre Freude daran haben. In Kirchseeon gibt es nun bald mehrere solcher Regale, aufgestellt in verschiedenen Geschäften im Ort. Man kann also, wenn man einkaufen geht, ganz bequem die ausgelesenen Bücher im nächst gelegenen teilnehmenden Laden ins Regal stellen. So kommt es auch zu einer guten Durchmischung, weil in jedem Regal immer mal wieder was Neues auftaucht. Die Idee dazu hatte Manuela Obert, die mit ihrer Rechtsanwaltskanzlei am Marktplatz den Anfang gemacht hat. Nun bin ich gespannt, wie die Aktion in Kirchseeon angenommen wird.