„Literaturbloggerbuch“ | |
von Mara Giese | |
Bewertung
★★★★★
|
|
Verlag | Edel Elements |
---|---|
Buchform | eBook |
Erschienen | Oktober 2016 |
Seiten | 130 Seiten |
Erhältlich bei | AP Buch Baldham, Buchladen Vaterstetten |
Seit ich angefangen habe, selbst Buchrezensionen zu schreiben und auf meiner Homepage hochzuladen, beschäftige ich mich immer intensiver mit dem Thema Buchblogs. Es gibt ja unzählige Blogs zu diesem Thema, manche wirklich hervorragend gemacht, andere eher (für mich persönlich) nicht ganz so ansprechend. Doch was macht einen guten Buchblog wirklich aus? Was muss man beachten? Die Antwort darauf gibt Mara Giese, selbst langjährige Buchbloggerin bei Buzzaldrins Bücher. Sie hat einen Leitfaden geschrieben, der sowohl Anfängern als auch Fortgeschrittenen einige wichtige Hilfestellungen gibt.
Zu Beginn erzählt sie von ihren eigenen Anfängen als Buchbloggerin und erläutert den Begriff Blog allgemein. Es folgen viele wertvolle Tipps, wie man selbst einen Blog erstellt, wo man ihn hosten kann, worauf man beim Aufbau und bei der Namensfindung achten muss. Sehr nützlich sind die vielen technischen Hinweise, insbesondere zu Blogs, die mit WordPress erstellt wurden, inkl. Schritt-für-Schritt-Anleitungen. Auch Hinweise zum Impressum und zur Gestaltung einer „Über mich“-Seite sind enthalten.
Es folgen Tipps zum Schreiben einer Rezension, zum Layout, zum Redaktionsplan, zu Fotos und Videos und wie man diese am besten einbinden kann. Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit den Verlagen, wie komme ich an Rezensionsexemplare? Wichtig sind natürlich auch die Fragen rund ums Marketing: Wie kann man den eigenen Blog bekannt machen? Hier wird unter anderem das Thema Suchmaschinenoptimierung behandelt, das Hauptaugenmerk liegt aber auf den verschiedenen Social Media-Kanälen – inklusive der Frage: Brauche ich das alles überhaupt? Wer bloggt, will auch wissen, ob und wen er damit erreicht. Hier gibt die Autorin viele nützliche Tipps zu Statistik-Tools, wie man die Zahlen auswertet und was man mit diesen Zahlen anfangen kann (Stichwort: Affiliate-Programme).
Ganz wichtig ist das Kapitel „Rechtssicher bloggen“, hier geht es unter anderem um das Thema Urheberrecht. Darf man Buchcover einfach so verwenden? Wie sieht es mit Zitaten aus dem besprochenen Buch aus? Und was kann ich tun, wenn meine eigenen Texte oder Fotos geklaut wurden?
Ich habe diesen Leitfaden regelrecht verschlungen – mit dem guten Gefühl, dass ich viele Tipps der Autorin bereits beherzigt habe, vor allem im technischen Bereich, was ich in erster Linie meinem findigen Sohn zu verdanken habe. Aber trotzdem waren für mich noch sehr viele neue Infos dabei. Sehr schön fand ich, dass die Autorin immer wieder von ihren eigenen Erfahrungen zu den jeweiligen Themen berichtet, das macht den Leitfaden sehr nahbar und sorgt dafür, dass er flüssig zu lesen ist. Dazu tragen auch die an verschiedenen Stellen eingestreuten Gastbeiträge anderer Blogger bei. Ausgesprochen nützlich fand ich den Anhang des Buches mit vielen weiterführenden links, etwa zu Bildbearbeitungsprogrammen, Themes, Suchmaschinenoptimierung, Online-Tutorials und vielem anderen mehr. So bleibt am Ende wirklich kaum noch eine Frage offen.
Mein Fazit: Vor allem für Blogger-Neulinge ein unverzichtbarer Ratgeber, aber auch für Fortgeschrittene ein sehr empfehlenswertes Nachschlagewerk.
Interview
Im Anschluss an meine Lektüre hatte ich Gelegenheit, der Autorin noch einige Fragen zu stellen, die diese mir geduldig beantwortete, obwohl sie gerade mitten im Umzug steckte – herzlichen Dank dafür!
Du bloggst selbst seit vielen Jahren. Was hat Dich dazu bewogen, einen Leitfaden für andere Blogger zu schreiben?
Ich habe bereits früh als Bloggerin damit begonnen, Veranstaltungen über das Bloggen zu besuchen. Eine dieser Veranstaltungen heißt „Blogst“ und das Motto der Blogst ist: „Wissen. Teilen. Bloggen.“ Das ist wahrscheinlich die beste Erklärung für meinen Leitfaden: es macht mir einfach Freude, Wissen zu teilen und andere dazu zu animieren, ebenfalls zu bloggen oder Dinge über das Bloggen zu lernen, die sie vorher nicht gewusst haben.
War es schwer, einen Verlag für Dein Buch zu finden?
Ich trage die Idee eines solchen Leitfadens bereits lange mit mir herum, letztes Jahr habe ich dann mein Volontariat bei Edel Elements begonnen und meiner Chefin und Mentorin Karla Paul, die ebenfalls Bloggerin ist, von meinem Buchprojekt erzählt. Es stand dann relativ schnell fest, dass wir das zusammen und bei Edel Elements machen wollen.
Wie lange hast Du an dem Ratgeber gearbeitet?
Mit kleineren Unterbrechungen habe ich sicherlich ein ganzes Jahr daran gesessen, das war eine spannende und aufregende Erfahrung. Das fertige Produkt dann am Ende zu sehen, war ein grandioses Gefühl: in diesem Moment wusste ich, dass sich all die Stunden vor dem leeren Blatt doch gelohnt haben.
Erinnerst Du Dich an Deine eigenen Anfänge als Bloggerin? In welchen Bereichen warst Du besonders unsicher? Und wo hast Du Dir Hilfe geholt?
Daran erinnere ich mich total gut! Unsicher war ich mir mit allem Technischen, aber auch mit der Gestaltung meines Blogs oder dem Stil meiner Fotos. Hilfe habe ich mir dann in Form von Fortbildungen, Konferenzen und Workshops geholt. Mir macht es einfach total viel Freude mit Gleichgesinnten über das Bloggen zu sprechen, dabei lerne ich immer am meisten.
Was ist Deiner Meinung nach der schlimmste Fehler, den man beim Erstellen eines Blogs machen kann?
Wirklich schlimme Fehler gibt es eigentlich nicht. Es gibt zumindest nichts, was sich nicht noch ändern lässt! Als Blogger sollte man unbedingt darauf achten, dass man sich mit dem eigenen Namen des Blogs wohlfühlt, das ist zumindest etwas, das sich nicht allzu leicht ändern lässt. Ansonsten glaube ich, dass viele Blogger mit der Erstellung eines Blogs zu hohe Erwartungen verknüpfen – es braucht ganz viel Zeit und Geduld, bis man gefunden und gelesen wird.
Das Bloggen kann mitunter sehr zeitaufwändig sein. Wie schaffst Du es, Deinen Beruf, das Bloggen und Dein Privatleben unter einen Hut zu bekommen? Wie viel Zeit verwendest Du pro Woche in etwa für das Bloggen?
Da mein Volontariat zu Ende ist, bin ich momentan auf Jobsuche und habe etwas mehr Zeit für meinen Blog. Das Wichtigste ist wohl die Organisation: ich habe einen Blog, eine Partnerin, einen Hund und bin auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle, da muss ich mich einfach gut strukturieren. Mein Ziel ist es momentan, einen Beitrag die Woche zu veröffentlichen – für den Blog und meine sozialen Kanäle nehme ich mir am Tag meistens zwischen zwei und drei Stunden Zeit. Der Abend ist dann für das Privatleben reserviert!
Wie viele Bücher liest Du pro Monat? Liest Du mehrere Bücher parallel oder immer eins nach dem anderen?
Ich kann Bücher leider gar nicht parallel lesen, sondern lese wirklich eins nach dem anderen. Meistens schaffe ich so zwischen drei und fünf Bücher – das ist aber auch immer abhängig von Dicke und Umfang!
Stell Dir vor, Du stehst im Buchladen. Was muss ein Buch haben, damit Du nicht widerstehen kannst?
Da muss ich gestehen, dass ich eigentlich kaum spontan Bücher kaufe. Ich wälze meistens schon vorher die Vorschauen und hole mir Tipps auf Buchblogs. Falls ich dann doch mal ein Buch spontan mitnehme, dann ist es meistens eine Kombination aus Klappentext und Cover, die mich sofort ansprechen muss, um mich überzeugen zu können!