Winterblüte

Erstellt am 4.12.16. Kategorie: Buchrezensionen
„Winterblüte“
von Corina Bomann
Bewertung
★★★★★
Verlag List
Buchform gebunden, eBook
Erschienen Oktober 2016
Seiten 384 Seiten als gebundene Ausgabe
Erhältlich beiAP Buch Baldham, Buchladen Vaterstetten

Normalerweise bevorzuge ich ja eBooks, aber diesmal musste es unbedingt die gebundene Ausgabe sein. Warum? Nun, ich habe mich auf Anhieb in das Cover verliebt! Der Umschlag wird geziert von einem Kirschblütenzweig, drum herum gibt es Goldflitter und das Ganze ist so geprägt, dass ich den ganzen Tag über das Buch streicheln möchte. Mein Sohn sagte zwar, das sei nur was für Mädchen und eigentlich stehe ich ja auch so gar nicht auf Glitzer und bling-bling. Aber dieses Cover hat es mir einfach angetan, ich finde es wunderschön!

Doch das Buch hat auch inhaltlich einiges zu bieten, nämlich eine wunderbare Geschichte in vorweihnachtlicher Atmosphäre. Der Roman spielt im Ostseebad Heiligendamm im Jahr 1902. Die Familie Baabe besitzt ein Gästehaus direkt am Strand. Um diese Jahreszeit – es ist der 4. Dezember – ist es ruhig im Gästehaus, in der Familie dreht sich alles um den bevorstehenden Weihnachtsball, zu dem der Großherzog von Mecklenburg-Strelitz eingeladen hat. Für die strenge Augusta Baabe ist das die ideale Gelegenheit, die Verlobung ihrer Tochter Johanna bekannt zu geben. Leider sieht Johanna das ganz anders, denn keiner der beiden Kandidaten, die aus Sicht der Eltern für eine Heirat in Frage kommen, gefallen ihr. Längst hat Johanna ihr Herz an einen anderen verschenkt. Doch Peter Vandenboom ist, wie seine ganze Familie, eine persona non grata im Hause Baabe, aus Gründen, die schon viele Jahrzehnte zurückliegen.

All dies tritt jedoch in den Hintergrund, als Johannas Bruder Christian beim Ausreiten eine junge Frau findet, die bewusstlos am Strand liegt, offenbar von den Fluten angespült. Mit der Hand umklammert sie einen Kirschblütenzweig. Christian nimmt die Frau mit nach Hause, wo sie – gegen den Willen seiner Mutter – wieder aufgepäppelt wird. Allerdings hat die junge Frau ihr Gedächtnis verloren, weiß weder, wie sie heißt, noch woher sie kommt. Auch Nachforschungen bei der Polizeistation bringen keine Erkenntnisse. Gab es ein Schiffsunglück auf hoher See? Wurde sie über Bord gespült? Und warum reagiert Augusta so ablehnend auf das Mädchen?

Nur an eines erinnert sich die Unbekannte, nämlich an den Brauch des Barbarazweiges: Am 4. Dezember, dem Barbaratag, soll man einen Zweig von einem Kirschbaum oder einer Forsythie abschneiden und in eine Vase stellen. Blüht der Zweig dann an Weihnachten, wird sich ein Wunsch erfüllen. Johanna, die sich rasch mit der jungen Frau angefreundet hat, ist begeistert von diesem Brauch, schließlich hat auch sie einen großen Wunsch. Doch der Barbarazweig allein wird wohl nicht genügen, um den beiden Frauen zu ihrem Glück zu verhelfen, da braucht es schon ein bisschen mehr…

Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen, er ist flüssig geschrieben und gut zu lesen. Spannung wird auch dadurch erzeugt, dass die Geschichte aus wechselnden Perspektiven erzählt wird. Natürlich ist – Achtung Spoiler 😉 – das Happy End vorhersehbar, aber bis es dazu kommt, gibt es noch einige dramatische Verwicklungen. Fazit: Eine wunderbar leicht zu lesende Lektüre für die Adventszeit und dank der liebevollen Aufmachung zudem ein Buch, das sich sehr gut zum Verschenken eignet.

Für die Story an sich gibt es von mir vier Sterne, den fünften gibt es als Bonus für das wunderschöne Cover obendrauf.