„Sieben Tage voller Wunder“ | |
von Dani Atkins | |
Bewertung
★★★★☆
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Verlag | Droemer Knaur |
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Buchform | Taschenbuch, eBook |
Erschienen | Oktober 2017 |
Seiten | 240 als Taschenbuch |
Erhältlich bei | AP Buch Baldham, Buchladen Vaterstetten |
Diesen Roman hätte ich mir selber wohl niemals gekauft. Warum? Nun, allein das Wort „Flugzeugabsturz“ im Klappentext wirkt auf mich hochgradig abschreckend. Aber dann habe ich das Buch doch regelrecht verschlungen.
Als mir dieses Rezensionsexemplar ins Haus flatterte, war ich zunächst skeptisch. Denn ich fliege nicht besonders gern, schon gar keine Langstrecken, und da muss ich nicht unbedingt auch noch etwas über Flugzeugabstürze lesen. Mein erster Gedanke beim Studieren des Klappentextes war daher auch: „Wie gut, dass unsere Urlaubsreise schon vorbei ist und unser Flieger sicher gelandet ist!“ Dennoch klang die Inhaltsbeschreibung durchaus interessant und so machte ich mich schließlich doch an die Lektüre.
Hannah, die in London lebt, hat einige Wochen bei ihrer Schwester in Kanada verbracht, doch schließlich ist es Zeit für den Rückflug. Schon auf dem Flughafen fällt ihr der gutaussehende Fremde auf, dessen Blicke die ihren immer wieder kreuzen. Wie sich herausstellt, sind sie beide auf den gleichen Flug gebucht und so sitzt Hannah auch neben Logan, als das Flugzeug in einen Sturm gerät und schließlich über der Wildnis Kanadas abstürzt. Wie durch ein Wunder überleben Hannah und Logan die Katastrophe. Doch nun müssen sie in den winterlichen Wäldern um ihr Überleben kämpfen, bedroht nicht nur von Kälte und Hunger, sondern auch von Bären und Wölfen. Wie der Buchtitel schon verrät, dauert dieses Abenteuer sieben Tage. Sieben Tage, die sich schier endlos in die Länge ziehen. Immer wieder wird Hannah von Verzweiflung und Mutlosigkeit gepackt und immer wieder ist es Logan, der für sie beide stark ist. Doch dann wird Logan von einem Wolf angegriffen und schwer verletzt. Nun muss Hannah um ihrer beider Überleben kämpfen.
Die Autorin beschreibt so detailliert und einfühlsam die letzten dramatischen Minuten im Flugzeug und die darauffolgenden Tage, dass ich mich unwillkürlich gefragt habe, ob sie womöglich selbst schon einmal so eine Katastrophe erlebt hat, denn wie sonst könnte man sich so gut in solche Extremsituationen hinein versetzen? Jede Stimmungsschwankung, jede Wendung im Schicksal der beiden Überlebenden klingt für mich absolut glaubhaft und nachvollziehbar und so konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Andererseits brauchte ich ab und zu auch eine kleine Verschnaufpause, weil das Szenario für mich grauenvoller ist als jeder Psychothriller.
Das Ende war für mich vollkommen überraschend und unerwartet und ehrlich gesagt auch ein wenig enttäuschend, denn nie hätte ich damit gerechnet, wie die Geschichte aufgelöst wird, aber mehr wird hier natürlich nicht verraten.
Noch ein Wort zum Cover: Für meinen Geschmack ist das viel zu lieblich für diese hochdramatische Geschichte. Hier hätte ich mir etwas anderes gewünscht, z.B. die schneebedeckten Weiten Kanadas, ein Flugzeugwrack oder ein Wolfsrudel im Hintergrund… so aber weckt das Cover (zusammen mit dem Buchtitel) meiner Meinung nach vielleicht doch falsche Erwartungen an die Lektüre.
Fazit: Ein unglaublich spannendes, einfühlsames Buch über eine Katastrophe, wie man sie hoffentlich niemals selbst erleben muss. Ich jedenfalls werde beim nächsten Flug unweigerlich an diesen Roman zurückdenken müssen…