„Das Geheimnis der Flößerin“ | |
von Yngra Wieland | |
Bewertung
★★★★★
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Verlag | Burgenwelt Verlag |
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Buchform | Taschenbuch, eBook |
Erschienen | November 2017 |
Seiten | 351 als Taschenbuch |
Erhältlich bei | AP Buch Baldham, Buchladen Vaterstetten |
Auf dieses Buch von Yngra Wieland habe ich schon mit Spannung gewartet. Nachdem ich von ihr schon „Der Tanz der Schäfflerin“ und „Das Schicksal der Schäfflerin“ verschlungen hatte, freute ich mich bereits darauf, mit ihrem neuesten Roman erneut in die Münchner Stadtgeschichte eintauchen zu können. Das neue Buch spielt gut 160 Jahre früher als die Schäfflerin, nämlich im Jahre 1471. In München ist ein Bau-Boom ausgebrochen, unter der Leitung von Joerg von Halspach werden gerade gleichzeitig das Rathaus (heute das Alte Rathaus) und der Dom „Zu unserer lieben Frau“, also die weltbekannte Frauenkirche gebaut. Dafür wird natürlich viel Baumaterial benötigt und das kommt unter anderem auf dem Wasserweg nach München, von Flößern auf der Isar herbeigeschafft, was manchmal wirklich lebensgefährlich ist, denn die Isar hat ihre Tücken, viele Stromschnellen und Strudel, und das Geröll im Flussbett hat ein Floß oft schneller zerstört, als man schauen kann.
Als es nahe der Floßlände in München zu einem Unfall kommt, lernen sich der Flößerlehrling Lambert und der Steinmetzgeselle Gabriel kennen. Lambert nimmt Gabriel mit zum Floßmeister Resch, wo Gabriel dessen Tochter Fronica trifft. Er ist sofort von ihr bezaubert, sieht sie doch genau so aus, wie Gabriel sich im Geiste immer seine Madonna vorstellt, die er für die Frauenkirche schaffen möchte. Auch Fronica fühlt sich zu Gabriel hingezogen, sehr zu Lamberts Missfallen, der ebenfalls ein Auge auf Fronica geworfen hat.
Fronica hat die Gabe, Träume zu deuten und im Wasser die Zukunft zu lesen. Deshalb wird sie an den Hof von Herzog Albrecht IV. gerufen, wo sie schon bald zur Vertrauten von dessen Mätresse Sidonie wird. Doch das Leben am Hof ist voller Intrigen. Fronica, die selbst keine Ahnung hat vom Geheimnis ihrer eigenen Vergangenheit, gerät schon bald in Gefahr, denn ohne es zu wissen, wird sie einigen Leuten, die am Hof ein und aus gehen, gefährlich.
Auch Gabriel muss um sein Leben fürchten, denn sein Arbeitskollege Albin war einem vermeintlichen Schatz in der Frauenkirche auf der Spur. Kurz nachdem Albin sich Gabriel anvertraut hat, wird er ermordet und auch auf Gabriel wird ein Anschlag verübt. Das Schicksal reißt Gabriel und Fronica also immer wieder auseinander. Auf der Suche nach dem Geheimnis ihrer Vergangenheit muss sich Fronica einer Gauklertruppe anschließen, es verschlägt sie auf die Fraueninsel im Chiemsee und sogar nach Tirol. Gibt es für sie und Gabriel noch eine Chance?
Die Geschichte um Fronicas Geheimnis hat mich total in ihren Bann gezogen, das Buch ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Da ich ja schon wusste, welche Schicksalsschläge die Schäfflerin in Yngra Wielands früheren Romanen erleiden musste, habe ich von Anfang an auch mit Fronica mitgebangt und konnte das Buch kaum weglegen.
Ganz nebenbei erfährt man im Roman viel Interessantes über die Flößerei und man ist quasi hautnah beim Bau der Frauenkirche mit dabei, was ich als Münchnerin natürlich besonders spannend fand. Ein wunderbares Buch!