„Sommer auf meiner Haut“ | |
von Elisa Sabatinelli | |
Bewertung
★★☆☆☆
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Verlag | Blanvalet |
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Buchform | Taschenbuch, eBook |
Erschienen | vorauss. Mai 2018 |
Seiten | 352 Seiten als Taschenbuch |
Erhältlich bei | AP Buch Baldham, Buchladen Vaterstetten |
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Wenn es im November so richtig grau und trüb draußen wird, dann steigt die Lust, zumindest per Buch in wärmere Gefilde zu entfliehen. Deshalb kam das Mail des Blanvalet-Verlages vor einigen Wochen gerade recht: Der Verlag plant im kommenden Jahr eine große Kampagne namens „hello SUNSHINE“. Um seine sommerlich-leichten Romane perfekt in Szene zu setzen, wird es aufwändig gestaltete Booklets geben, die den Zeitschriften „Brigitte“ und „flow“ beiliegen werden und die natürlich auch im Buchhandel erhältlich sind. Dazu kommen Social Media-Aktionen, Gewinnspiele und Veranstaltungen.
Als Bloggerin bekam ich die Möglichkeit, eines der dort vorgestellten Bücher bereits vorab zu lesen und zu besprechen. Ich entschied mich für „Sommer auf meiner Haut“, weil mich sowohl Cover als auch Klappentext spontan ansprachen:
In dem Roman geht es um die 26-jährige Lavinia, die vor kurzem ihre Mutter verloren hat. Lavinia findet nicht mehr aus ihrer Trauer heraus und erschwerend kommt noch hinzu, dass sie möglicherweise dieselbe genetische Veranlagung für die tödliche Krankheit hat wie ihre Mutter. Lavinia hat sich untersuchen lassen, nun hält sie den Brief der Klinik in ihren Händen, traut sich aber nicht, ihn zu öffnen. Stattdessen betritt sie nach einem halben Jahr erstmals wieder die Wohnung ihrer Mutter, was sie zuvor einfach nicht übers Herz gebracht hat. In der Wohnung findet sie ein Notizbuch ihrer Mutter, eine Mischung aus Fotoalbum und Tagebuch. Es stammt aus der Zeit, als Lavinias Mutter selbst noch ein junges Mädchen war und durch Italien gereist ist. Dort hat sie Lavinias Vater kennen und lieben gelernt. Doch der war bereits verheiratet und so folgte der leidenschaftlichen Affäre unweigerlich die Trennung, Lavinia hat ihren Vater nie getroffen.
Das Tagebuch in den Händen, beschließt Lavinia spontan, die nächsten drei Monate in Italien zu verbringen, auf den Spuren ihrer Mutter. Dabei geht sie nicht chronologisch vor, sondern schlägt das Tagebuch einfach aufs Geradewohl irgendwo auf. Ihr erstes Ziel heißt demnach Ravello. Dort angekommen, trifft sie ausgerechnet auf Claudio Giarda, jenen Stargeiger, der einst Zeuge ihres Scheiterns bei der Prüfung der Musikhochschule war. Seitdem hat Lavinia ihre Geige in die hinterste Ecke ihres Schrankes verbannt. Claudio erinnert sie jedoch nicht nur an die damalige Schmach, sondern übt gleichzeitig eine große Faszination auf sie aus. Die beiden verbringen einen Abend miteinander, aber am nächsten Morgen ist Claudio abgereist und hat Lavinia eine teure Geige als Geschenk da gelassen. Lavinia fühlt sich davon unter Druck gesetzt und beschließt, ihm die Geige zurückzugeben. Doch dafür muss sie ihn erst einmal wieder finden.
Zunächst allerdings führt das Tagebuch ihrer Mutter sie in die Berge, zum Montblanc. Für Lavinia, die unter Höhenangst leidet, eine große Herausforderung. Von dort reist sie weiter nach San Gimignano und Florenz. An all diesen Orten trifft sie Menschen, die sie auf einem Teil ihres (inneren) Weges begleiten. Und es kommt zu mehreren sexuellen Abenteuern: in einer Berghütte, in einem Zug, mit einer Frau, mit zwei Männern. Bis Lavinia schließlich Claudio wiedertrifft…
Ehrlich gesagt war ich von dem Buch enttäuscht. Mit Lavinia konnte ich mich so gar nicht anfreunden, denn ich selbst bin ein komplett anderer Mensch. Niemals hätte ich die Wohnung der Mutter ein halbes Jahr lang unversorgt gelassen, ich hätte auch den Brief der Klinik sofort geöffnet, um Klarheit zu haben. In Lavinias zahlreiche Ängste konnte ich mich überhaupt nicht hineinversetzen und die Italienreise hätte ich ganz gewiss deutlich planvoller unternommen. Aber gut, jeder Mensch ist anders. Was ich allerdings auch nicht erkennen konnte, war eine Wandlung Lavinias im Laufe ihrer Reise, obwohl sie selbst von sich feststellte, sie habe sich gehäutet wie eine Schlange.
Was aus dem Klappentext leider überhaupt nicht hervorging, ist die Tatsache, dass es sich bei „Sommer auf meiner Haut“ um den ersten Teil einer Geschichte handelt, die mit „Sommer in unseren Herzen“ fortgesetzt wird. Hätte ich das früher gewusst, hätte mich das offene Ende vielleicht nicht ganz so unbefriedigt zurückgelassen. Ob ich mir aber den zweiten Teil zulege, um zu erfahren, wie es mit Lavinia und Claudio weitergeht? Ich denke, eher nicht.
Das Schöne an dem Roman waren die Beschreibungen der Orte, angefangen mit Lavinias Heimatstadt Barcelona. Man taucht ein in die Atmosphäre der Städte und Dörfer, sieht die toskanische Landschaft vor sich, schmeckt den Wein auf den Lippen… insofern wurde zumindest meine Hoffnung auf ein wenig Urlaubsfeeling erfüllt. Alles in allem fand ich das Buch aber eher enttäuschend.
*) Diese Buchrezension wurde als Werbung gekennzeichnet, da die Aktion „hello SUNSHINE“ vom Verlag Blanvalet mit einem Gewinnspiel für teilnehmende Blogger verknüpft wurde. Weitere Informationen zum Thema Buchrezensionen und Werbung findet Ihr hier.