„Die kleine Pension am Ammersee“ | |
von Johanna Nellon | |
Bewertung
★★☆☆☆
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Verlag | Ullstein |
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Buchform | Taschenbuch, eBook |
Erschienen | Mai 2018 |
Seiten | 284 als Taschenbuch |
Erhältlich bei | AP Buch Baldham, Buchladen Vaterstetten |
Meine beiden Lieblingsseen in Oberbayern sind ganz klar der Chiemsee und der Ammersee. Während ich jedoch schon einige Romane gelesen habe, die am Chiemsee spielen (zuletzt z.B. „Drei aus dem Ruder“), habe ich bislang noch kein Buch entdeckt, das am Ammersee spielt. Umso mehr habe ich mich auf diesen Roman von Johanna Nellon gefreut. Die Geschichte klang durchaus vielversprechend, von der Umsetzung war ich allerdings enttäuscht.
Worum geht es? Stefanie arbeitet in einem Hotel in München und leidet unter der Zudringlichkeit ihres Vorgesetzten. Wie gut, dass sie plötzlich erfährt, dass sie eine Pension am Ammersee geerbt hat und München deshalb den Rücken kehren kann. In Dießen am Ammersee angekommen, stellt sich jedoch schnell heraus, dass die Pension Katharinenhof ihrer verstorbenen Tante Katharina eine gründliche Renovierung dringend nötig hat. Unterstützung bekommt Stefanie von ihrem neuen Nachbarn, dem Schreiner Mathias, und der Innenarchitektin Anni. Doch leider wird Stefanie nicht von allen ihren Nachbarn so herzlich aufgenommen: Da ist zum Beispiel Bruno von Ahlen, Inhaber des Hotels Seeschlösschen, der schon lange scharf auf das Grundstück des Katharinenhofs ist, um sein eigenes Hotel erweitern zu können. Als Stefanie sein Kaufangebot ausschlägt, schreckt er auch vor unlauteren Methoden nicht zurück, um sein Ziel doch noch zu erreichen. Und auch seine Tochter Monika treibt ein falsches Spiel.
Leider konnte mich die Geschichte nicht wirklich packen, sie plätschert beim Lesen nur so dahin. Die Figuren bleiben oberflächlich, sind entweder durchgängig gut oder durchgängig böse und manche Ereignisse, die ein wenig Dramatik und Spannung hätten erzeugen können, werden nur als Rückblende erzählt. So erfährt der Leser zum Beispiel von Stefanies Erbschaft erst, als sie im Münchner Hotel kündigt und einem Kollegen von der Erbschaft berichtet. Ihre Gefühle beim Erhalt der Nachricht bleiben eine Randnotiz. Ähnlich ist es auch bei weiteren Geschehnissen im Verlauf der Geschichte, die so leider auf dem Niveau eines Groschenromans bleibt: Nett zu lesen, aber leider auch nicht mehr.
Das einzig Gute daran: Das Buch macht Lust darauf, mal wieder einen Ausflug an den Ammersee zu machen. Und einen Trip dorthin kann ich auf jeden Fall mehr empfehlen als die Lektüre dieses Buches. Mein Mann und ich jedenfalls haben, auch von diesem Buch inspiriert, am Pfingstmontag mal wieder einen Ausflug dorthin gemacht. Unsere Wanderung führte uns von Stegen ganz im Norden des Sees am nordöstlichen Ufer entlang über den Sieben-Brücken-Weg bis nach Breitbrunn, von wo wir mit dem Raddampfer Diessen zurück nach Stegen fuhren. Im Anschluss machten wir noch einen Abstecher zum Kloster Andechs. Einige Impressionen: