„Sterne sieht man nur im Dunkeln“ | |
von Meike Werkmeister | |
Bewertung
★★★★☆
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Verlag | Goldmann |
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Buchform | Taschenbuch, eBook |
Erschienen | April 2019 |
Seiten | 320 Seiten |
Erhältlich bei | AP Buch Baldham, Buchladen Vaterstetten |
Vor knapp drei Jahren habe ich von dieser Autorin den Roman „Nachspielzeit in Sachen Liebe“ gelesen, der mich damals sehr begeistert hat und an den ich seither noch oft denken musste. Nun gibt es endlich Neues von Meike Werkmeister:
Annis Leben scheint auf den ersten Blick perfekt: Sie und Thieß sind ein tolles Paar, schon auf den ersten Seiten spürt man beim Lesen, dass sich hier zwei Seelenverwandte gefunden haben. Gemeinsam leben sie in einem hübschen Häuschen in Bremen, Anni hat einen guten Job als Game-Designerin und entwirft in ihrer Freizeit Plakate und Postkarten mit coolen Sprüchen, die sie in ihrem eigenen Online-Shop verkauft. Doch dann bietet ihr Chef ihr plötzlich an, nach Berlin zu ziehen, um die dortige Filiale aufzubauen und zu leiten. Gleichzeitig macht Thieß ihr einen Heiratsantrag, er will endlich eine Familie gründen. Anni schreckt vor beidem zurück und stellt sich die Frage: Was will ich eigentlich? Wie stelle ich mir den Rest meines Lebens vor? Hat sich mein Leben bisher so entwickelt, wie ich es mir gewünscht habe?
Da erreicht sie plötzlich ein Brief ihrer früheren Schulfreundin Maria. Die beiden haben sich vor langer Zeit nach einem großen Streit aus den Augen verloren, doch nun will Maria den Kontakt wieder aufnehmen. Sie lebt inzwischen auf Norderney und führt dort ein Café. Verwirrt und verunsichert, wie sie ist, reist Anni kurzentschlossen zu ihr, um den Sommer über im Café auszuhelfen und Abstand zu den Problemen daheim zu gewinnen. Sechs Wochen, um sich mit Maria auszusprechen, Antworten auf ihre Fragen zu finden und sich über ihre Zukunft klar zu werden.
Auf Norderney trifft Anni nicht nur den attraktiven Surfer Simon, der mit ihr flirtet, sondern auch Marias Mutter Ines, die stets wie eine zweite Mutter für Anni war, nun aber eigene Probleme hat, die Anni erst allmählich realisiert. Dann taucht urplötzlich auch noch Jan auf, Annis Jugendliebe und der Grund für den großen Streit mit Maria. Die alten Wunden reißen wieder auf und werden durch neue Enthüllungen sogar noch vergrößert. Überstürzt reist Anni ab. Doch daheim empfängt Thieß sie nicht gerade mit offenen Armen. Es wird Zeit für Anni, die Augen nicht länger vor ihren Problemen zu verschließen und in ihrem Leben gründlich aufzuräumen…
Mit „Sterne sieht man nur im Dunkeln“ hat Meike Werkmeister einen ruhigen, einfühlsamen Roman über eine Frau Mitte 30 geschrieben, die sich plötzlich den existentiellen Fragen stellen muss: Was will ich eigentlich? Wie will ich leben, wo und mit wem? Wie schon bei „Nachspielzeit in Sachen Liebe“ hat mich auch diesmal wieder begeistert, wie gut die Autorin die Gefühlswelt ihrer Protagonisten schildern konnte, so dass ich mich jederzeit in sie hineinversetzen und ihre Sorgen und Nöte nachvollziehen konnte. Allerdings hat mir diesmal im Vergleich zum Vorgängerroman ein ganz klein wenig die Spannung gefehlt. Auf alle Fälle ist dies aber ein wunderschöner Sommerroman, voller Sonne, Meer, Inselfeeling, mal lustig, mal traurig und immer absolut lesenswert.
„Sterne sieht man nur im Dunkeln“ erscheint offiziell am 8. April, ist aber jetzt schon im Buchhandel vorbestellbar.