„Kräuterbrauchtum übers Jahr“ | |
von Astrid Süßmuth & Conny Glogger | |
Bewertung
★★★★★
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Verlag | Freya Verlag |
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Buchform | gebunden |
Erschienen | Januar 2019 |
Seiten | 208 Seiten |
Erhältlich bei | AP Buch Baldham, Buchladen Vaterstetten |
Conny Glogger kannte ich bislang nur als Schauspielerin und Moderatorin aus dem Bayerischen Rundfunk, die Autorin, Heilpraktikerin und Kräuterexpertin Astrid Süßmuth durfte ich im letzten Jahr bei einer Lesung in München kennenlernen. Gemeinsam haben die beiden nun ein wundervolles Sachbuch herausgebracht.
Anders als andere Bücher über Kräuter, beschreibt „Kräuterbrauchtum übers Jahr“ nicht nur die Pflanzen und deren Heilkraft an sich, sondern spannt den Bogen zu vielen Bräuchen und Traditionen, die eng damit verbunden sind. Viele dieser Bräuche finden sich in der christlichen Religion, tatsächlich gibt es sie aber meist schon viel länger, teils gehen sie auf vorchristliche Naturreligionen zurück. Wie auch immer, es macht einfach Freude, sich ein wenig eingehender mit diesen Bräuchen und ihren Ursprüngen zu befassen.
Das Buch ist chronologisch aufgebaut und beginnt mit dem Fest Lichtmess am 2. Februar. Dazu gehören der Schlafmohn und ein Rezept für Südtiroler Lichtmess-Mohnkrapfen. Weiter geht es mit dem Blasiussegen und der Fastenzeit, in der wir uns ja gerade befinden. Hier wird z.B. der Bärlauch näher vorgestellt (Rezept: Bärlauchpesto). Natürlich darf am Gründonnerstag ein Rezept für eine traditionelle Neunkräutersuppe nicht fehlen. Über Karfreitag, Ostern und Christi Himmelfahrt geht es weiter zur Maifeier, zu Pfingsten, zu den Eisheiligen und zur Sommersonnwende, über die Hundstage und Maria Himmelfahrt zu Almabtrieb, Schulanfang, Erntedank und schließlich hin zu Allerheiligen, Leonhardi, Sankt Martin, Advent, Barbara- und Nikolaustag, Weihnachten und den Raunächten. Auch viele heutzutage fast in Vergessenheit geratene Gedenktage werden erwähnt. Bei jedem dieser Gedenktage ist mindestens eine Pflanze ausführlich vorgestellt, oft gibt es dazu Koch- oder Schönheitsrezepte, die auf den entsprechenden Kräutern basieren und abgerundet wird das Ganze mit vielen netten Anekdoten und Erzählungen der beiden Autorinnen.
Da die Pflanzen dem Jahreskreislauf entsprechend vorgestellt werden, sind sie im Buch nicht alphabetisch zu finden. Es gibt aber am Buchende ein umfassendes alphabetisches Stichwortregister sowie ein Verzeichnis der Glücksbringer und Orakel (z.B. Barbarazweige, Luciaweizen, Wetterorakel oder das traditionelle Neujahrs-Sauerkraut). Alle Pflanzen werden ausführlich in Wort und Bild vorgestellt, mit wiederkehrenden Symbolen zu Wuchshöhe, Blütezeit etc. Außerdem enthält das Buch einen herausnehmbaren immerwährenden Brauchtumskalender, in dem vielfältige Traditionen wie z.B. das Palmbuschenbinden, das Rübengeistern oder das Binden von Kräuterbuschen zu Maria Himmelfahrt verzeichnet sind.
Fazit: Ein wirklich informativer und unterhaltsamer Ratgeber für alle, die sich nicht nur für Kräuter und deren Verwendung in der Küche interessieren, sondern auch gerne mehr über ihre Bedeutung und damit einhergehende Bräuche und Traditionen wissen wollen. Mein Tipp: Ein wundervolles Geschenk fürs Osternest, am besten zusammen mit einem Tütchen Kräutersamen.