Traditionell gibt es in vielen Gemeinden zu Jahresbeginn Neujahrsempfänge und so durfte ich am vergangenen Wochenende gleich von zwei Empfängen berichten. Obwohl Nachbargemeinden, gibt es zwischen den Veranstaltungen in Vaterstetten und Zorneding sehr viele Unterschiede. Das fängt schon damit an, dass in Zorneding alle Gemeindebürger eingeladen sind, in Vaterstetten hingegen nur ausgewählte Teilnehmer („in ist, wer drin ist“). Das liegt auch daran, dass Vaterstetten deutlich mehr Einwohner hat (um die 23.000 gegenüber rund 9.500 in Zorneding), da würde eine für alle offene Veranstaltung wohl den Rahmen sprengen. So beschränkt man sich dort auf „verdiente“ Bürger, also Menschen, die ehrenamtlich engagiert sind, Lokalpolitiker, Schulleiter, Pfarrer, Firmeninhaber usw. So haben letztlich beide Veranstaltungen am Ende etwa gleich viele Gäste, nämlich grob geschätzt um die 300 bis 400, die tatsächlich kommen.
Große Unterschiede gibt es auch im Rahmenprogramm: Während in Zorneding die Unterdorf-Musikanten traditionell bayerisch aufspielen, ging es in Vaterstetten bis vor wenigen Jahren sehr klassisch-gesetzt zu. Das hat sich in der jüngsten Zeit geändert. So ist seit ein paar Jahren die Schulband des Humboldt-Gymnasiums mit ihren Rocksongs fester Bestandteil des Programms. Sie spielen meist zuletzt auf und garantieren eine volle Tanzfläche. Außerdem sorgt die Musikschule Vaterstetten für musikalische Untermalung und da vor allem die Bigband für ordentlich Schwung. Insgesamt ist das Musikprogramm in Vaterstetten also vielfältiger, aber eben auch deutlich länger. Der Neujahrsempfang gerät dadurch immer mehr zu einer abendfüllenden Show.
Das zeigt sich auch an der Moderation: In Zorneding hält der Bürgermeister zunächst eine Rede und nimmt dann verschiedene Ehrungen vor. So ist es zwar auch in Vaterstetten, jedoch gibt es da drum herum noch die Moderationen durch den Bürgermeister-Referenten, der sich hier gerne als Conferencier betätigt – dem einen gefällt’s, dem anderen weniger.
Das Wichtigste auf beiden Veranstaltungen ist aber meines Erachtens neben den Ehrungen verdienter Bürger der Austausch untereinander, die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen, alte Bekannte wieder zu treffen. Das Programm drum herum ist ebenso wie das leckere Essen (in Vaterstetten von Feinkost Käfer, die in der Gemeinde eine Niederlassung haben, in Zorneding vom lokalen Caterer Foodartists) nur ein „nice to have“, wie man so schön auf neudeutsch sagt.
Hier meine Berichte über die diesjährigen Neujahrsempfänge:
Und hier noch einige Impressionen aus Vaterstetten: Zunächst Bürgermeister Georg Reitsberger bei seiner Rede, dann die Bigband der Musikschule unter der Leitung von Stephan Birk und die elfjährige Sophie Pfaffenstaller mit ihrem Harfe-Solo.
Später wurde es schwungvoller: Da wirbelte erst Bandleader Birk Alexa Niedergesäß, die Frau des Landrats, auf der Tanzfläche herum, bevor vier junge Profitänzer die Gäste zum Staunen brachten:
Das Wichtigste waren aber die Ehrungen für (von links) Edith Eder, Ernst Burger, Gabriele Dürmeier, Hanspeter Krellmann und Helmut Patzer:
Jedes Jahr werden auch langjährige Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren geehrt. In diesem Jahr (von links) Reinhold Resch (25 Jahre Feuerwehr Vaterstetten), Robert Hebler (40 Jahre Feuerwehr Parsdorf-Hergolding) und Lorenz Vodermair (40 Jahre Feuerwehr Vaterstetten):
Tags drauf in Zorneding: Bürgermeister Piet Mayr bei seiner Rede, ein Blick in den Saal und die Ehrung der beeindruckenden Gehörlosen-Sportlerin Georgina Schneid:
Weitere sportliche Ehrungen gab es für die Ingoltschützen (Foto links und Mitte) und die 17-jährige Kampfsportlerin Annalina Mak (Foto Mitte, 3. von links). Geehrt wurden zudem der bayerische Innungssieger Leon Wall, Polizist und Lebensretter Christoph Kosmus, der langjährige Vereinsvorstand der Bianga, Wilhelm Ficker, und Stephan Kruip, Bundesvorsitzender der Mukoviszidose-Stiftung und Mitglied im Deutschen Ethikrat (rechtes Foto, von links nach rechts).