„Karl Valentin ist tot“ | |
von Sabine Vöhringer | |
Bewertung
★★★★★
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Verlag | Gmeiner |
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Buchform | Taschenbuch, eBook |
Erschienen | März 2020 |
Seiten | 438 |
Erhältlich bei | AP Buch Baldham, Buchladen Vaterstetten |
Erst im Januar hatte ich den Krimi „Das Ludwig Thoma Komplott“ von Sabine Vöhringer gelesen, den zweiten Fall des Münchner Ermittlers Tom Perlinger. Den fand ich so spannend, dass ich seither gespannt auf das Erscheinen des dritten Falls wartete. Tja, und eigentlich wollte ich am 20. März eine Lesung mit der Autorin besuchen, aber bekanntlich kam ja nun alles anders, die Lesung wurde abgesagt. Aber den neuen Krimi habe ich natürlich trotzdem gelesen.
Diesmal ist der Tatort das Karl-Valentin-Gymnasium in der Altstadt, eine Schule mit hervorragendem Ruf und Vorzeigecharakter. Mitten in der Nacht bricht dort ein Brand aus und im Kunstraum wird eine Leiche entdeckt, nämlich die der stellvertretenden Schulleiterin Marianne Eichstätt. Als Tom und sein Team die Ermittlungen aufnehmen, stellt sich heraus, dass die Lehrerin alles andere als beliebt bei Kollegen und Schülern war. Und auch der Tathergang wirft Fragen auf. War der Tod der Frau wirklich ein Unfall? Und warum hat die Statue des bayerischen Originals Karl Valentin, die im Schulhof steht, ein Schild mit der Aufschrift „Karl Valentin ist tot“ umhängen?
Die Ermittler finden heraus, dass es vor einem Jahr schon einmal einen Todesfall an der Schule gab, damals stürzte ein 17jähriger Schüler in den Tod. Sein Vater glaubt aber nicht an Suizid. Die Freundin des verunglückten Schülers wird mit den Geschehnissen nicht fertig, sie ist magersüchtig und ringt in der Klinik mit dem Tod. Auch ihre Familie ist verzweifelt. Überhaupt stellt sich heraus, dass der schöne Schein der Schule trügt: Viele Kinder leiden unter dem unerbittlichen Leistungsdruck, die Psychiater der Umgebung haben Hochkonjunktur und die Eltern organisieren eine Demo.
Zeitgleich verschwindet die beliebte Kunstlehrerin Conny Bergmüller spurlos, ebenso wie Toms Nichte Tina. Dafür taucht Claas Buchowsky wieder auf, Toms ehemaliger Freund und Kollege, der mittlerweile beim BKA arbeitet – aber tut er das wirklich? Oder steht er in Diensten des russischen Oligarchen Iwan Maslov? Beim „Ludwig Thoma Komplott“ hatte Tom da so seine Zweifel und die sind auch jetzt noch nicht vollständig ausgeräumt. Aber für ein klärendes Gespräch bleibt keine Zeit, denn die Ereignisse überschlagen sich und dann bricht erneut ein verheerendes Feuer aus…
Wieder einmal spielt der Krimi an vielen schönen Plätzen der Münchner Altstadt, u.a. in der Frauenkirche und am Viktualienmarkt, wo der berühmte Karl-Valentin-Brunnen steht. So hatte ich beim Lesen immer gleich ein Bild vor Augen, aber die Autorin beschreibt die Szenerie so gut, dass sich bestimmt auch Nicht-Münchner gut an den Schauplätzen der Geschichte zurechtfinden. Der Kriminalfall selbst – oder sind es nicht gleich mehrere? – ist so verzwickt, dass ich genau wie die Ermittler lange Zeit im Dunkeln tappte, bis langsam ein Verdacht aufkam. Und kurz vor der vermeintlichen Auflösung gibt es nochmal eine dramatische Wende. Ganz nebenbei erfährt man auch viel Interessantes über den bayerischen Volksschauspieler, Autor und Humoristen Karl Valentin, dessen Sprüche inzwischen legendär sind.
Fazit: Wieder einmal ein sehr gelungener, sehr spannender Krimi aus meiner Heimatstadt, der mir einige kurzweilige Lesestunden beschert hat.
PS: Zum Abschluss noch eine Bitte:
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(ausführlichere Infos dazu gibt es auch in meinem Beitrag Buchladen statt Amazon)