Cork, noch mehr Mord

Erstellt am 22.4.21. Kategorie: Buchrezensionen
„Cork, noch mehr Mord“
von Ursula Schmid-Spreer
Bewertung
★★★☆☆
Verlag adakia Verlag
Buchform Taschenbuch, eBook
Erschienen März 2020
Seiten 260
Erhältlich beiBuchladen Vaterstetten

Nachdem ich kürzlich den kriminell-kulinarischen Reiseführer „Mord in Cork“ gelesen hatte, hab ich gleich mit der Fortsetzung weitergemacht. Erneut ist der Nürnberger Kommissar Michael Tischer zu Gast bei seinem irischen Kollegen Daniel Cerigh, diesmal sogar für ein ganzes Jahr. Gemeinsam mit den beiden Kommissaren im Ruhestand Ian McCarty und Kevin Mulligan treffen sie sich einmal im Monat zum Stammtisch und erzählen sich gegenseitig von ihren aktuellen und vergangenen Kriminalfällen.

Wie schon im ersten Band, werden die einzelnen Krimifälle hier recht kurz gehalten, dafür aber mit vielen Informationen zu Land und Leuten ergänzt. Leider gab es diesmal aber ein paar Kleinigkeiten, die mich störten: So wurde Michael Tischer in Band 1 noch Mickey genannt, in Band 2 heißt er plötzlich Mick. Auch verfiel die Autorin mehrmals ins Denglische, zum Beispiel: „Die Bottle stand leicht abseits…“ (Zitat). Da ich als Journalistin gehalten bin, so etwas tunlichst zu vermeiden, ist es mir hier umso mehr aufgefallen. Aber das sind wie gesagt Kleinigkeiten, über die man auch gut hinweg sehen kann.

Leider fand ich aber auch die erzählten Kriminalfälle diesmal nicht so unterhaltsam wie in Band 1. Die meisten waren arg vorhersehbar und verliefen nach dem gleichen Strickmuster. Schön war aber, dass es häufig einen zeitlichen Bezug gab zu dem jeweiligen Monat, in dem der Stammtisch sich traf: So geht es im Oktober zum Beispiel um Halloween, das in Irland ursprünglich Samhain hieß. Der Brauch wird im Anschluss an den Kurzkrimi erläutert. Im Dezember geht es natürlich um irische Weihnachtsbräuche, im März um den St. Patrick’s Day usw.

Neben den Erläuterungen zu Orten, Sehenswürdigkeiten und irischen Bräuchen gibt es auch diesmal wieder viele Rezepte und Infos zu irischen Speisen und Getränken. So wird nicht nur Stout, das schwarze obergärige Bier, erklärt, es werden natürlich auch bekannte Brauereien wie Guinness und Murphy’s vorgestellt. Bei den Rezepten (vom Plumpudding über gefüllte Lammkeule bis hin zu irischem Bierfleisch) waren einige dabei, die ich demnächst ganz bestimmt mal ausprobieren werde, nämlich die irischen Cookies, das Teegebäck und der Schokoladenkuchen mit Whiskey.

Ganz besonders interessant fand ich als Rothaarige, die im August Geburtstag hat, auch die Ausführungen zur Red Hair Convention, die jedes Jahr im August in Irland stattfindet, wobei die Erlöse aus den verschiedenen Veranstaltungen dann auch noch einem wohltätigen Zweck zugute kommen.

Alles in allem fühlte ich mich auch diesmal wieder gut unterhalten, wenngleich ich den ersten Band noch etwas interessanter fand. Beide zusammen eignen sich aber ganz hervorragend als Reiselektüre für alle, die sich den Süden Irlands als Ziel vorgenommen haben. Bei mir steht Irland ja schon lange ganz oben auf der Reise-Wunschliste und wenn es dann endlich mal soweit ist, dass ich dorthin reisen kann, dann werde ich diese beiden Bücher ganz bestimmt vorher nochmal zu Rate ziehen.

Wie schon zu Band 1, gibt es auch diesmal wieder einen Buchtrailer auf YouTube, den ich sogar noch gelungener finde als den ersten Trailer. Unbedingt anschauen und von der nächsten Reise träumen!