„Tod auf dem Campus“ | |
von Emma Goodwyn | |
Bewertung
★★★★★
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Verlag | tolino media |
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Buchform | eBook |
Erschienen | Februar 2021 |
Seiten | 240 |
Erhältlich bei | AP Buch Baldham, Buchladen Vaterstetten |
Der bislang letzte Fall für Beefeater John Mackenzie: Diesmal ermittelt der Beefeater an der Universität in Cambridge. Dort nämlich hat Geoff, Renies Verlobter, eine neue Stelle angetreten. Als eines Tages die Studentin Ashley erschlagen aufgefunden wird, gerät ausgerechnet Sam, ein Schützling von Geoff, unter Mordverdacht. Geoff glaubt nicht an dessen Schuld, doch leider hat die örtliche Polizei sich bereits auf Sam als Täter eingeschossen – und von den Herren Akademikern lässt der Polizeichef von Cambridge sich schon mal gleich gar nichts sagen.
So bleibt John, der während seines Urlaubs eine ehrenamtliche Tätigkeit an der Uni übernommen hat, nichts anderes übrig, als gemeinsam mit Geoff undercover zu ermitteln, um Sams Unschuld zu beweisen. Beide sind sich einig, dass sie Renie aus ihren Ermittlungen unbedingt heraushalten wollen, schließlich ist Renie erst kürzlich nur knapp mit dem Leben davon gekommen (nachzulesen in „Tod im House of Lords“). Aber so leicht lässt Johns gewiefte Nichte sich nicht abhängen!
Das Opfer Ashley war nicht nur bekannt als Videobloggerin über das Leben in Cambridge, sondern leider auch als ziemliches Miststück, das nicht davor zurückschreckte, Kommilitonen zu erpressen. Deshalb gibt es mehr als genug Verdächtige, auch einige Ex-Liebhaber des verwöhnten Upper Class-Girls sind darunter. Wo sind Ashleys Laptop und Handy abgeblieben? Und wie kommt ihr Zimmerschlüssel in Geoffs Zimmer? Was hat es mit den legendären „Nightclimbers“ auf sich? Und was ist auf der höchst geheimen und exklusiven nächtlichen Party passiert?
Neben einem wirklich spannenden Kriminalfall mit vielen falschen Fährten und einer überraschenden Auflösung bietet die Geschichte wieder viel interessantes Hintergrundwissen. Diesmal spielt die Handlung vor allem in Cambridge, so dass man viel vom Leben an der Elite-Uni erfährt. Dass es eine große Rivalität zwischen Oxford und Cambridge gibt, wusste ich zwar schon vorher, aber ich hatte keine Ahnung, wie tiefgreifend diese gegenseitige Abneigung tatsächlich geht! Bestens dargestellt ist das anhand des traditionellen Ruderwettkampfs, der jährlich zwischen den beiden Uni-Mannschaften auf der Themse ausgetragen wird. Außerdem erfährt man viel Wissenswertes über das sehr zwiegespaltene Verhältnis der Einheimischen zu den Uni-Angehörigen („Town versus Gown“) und woher diese Ablehnung kommt. So gilt auch diesmal wieder: Bestens unterhalten und gleichzeitig viel gelernt!
Als ich die letzten Seiten zu Ende gelesen hatte, war ich richtig traurig, denn jetzt bin ich mit allen bisher erschienenen neun Bänden durch und warte nun sehnsüchtig auf den zehnten Band, der laut Webseite der Autorin im zweiten Quartal 2022 erscheinen soll – so lange muss ich mich nun wohl oder übel gedulden. Eigentlich hätte sich das Ende dieses neunten Bandes auch sehr gut als Ende der ganzen Krimireihe angeboten, aber natürlich bin ich sehr dankbar, dass es weitergehen wird, zu sehr ist mir der Mackenzie-Clan inzwischen ans Herz gewachsen und ich bin sehr gespannt darauf, welche Abenteuer John, Renie und all die anderen in Zukunft noch bestehen müssen.