In diesem Jahr feiert die Münchner S-Bahn ihr 50-jähriges Bestehen. Es ist eines von vielen 50-jährigen Jubiläen, die in München und Umgebung heuer gefeiert werden können und irgendwie hängen alle miteinander zusammen: 1972 fanden in München die Olympischen Spiele statt, ein wahrer Wirtschaftsmotor für die Region. Zwar war der Bau von S- und U-Bahn schon vorher beschlossen und angefangen worden, aber Olympia hat den Bau nochmal ordentlich beschleunigt.
Eine der neuen S-Bahnlinien führt auch in den Münchner Osten und in den angrenzenden Landkreis Ebersberg, in dem ich lebe. Zwar gab es hier schon lange vorher eine Bahnlinie, die Strecke München – Rosenheim – Salzburg, mit Haltepunkten auch in meiner Heimatgemeinde, aber erst mit der S-Bahn entwickelten sich die Gemeinden im Münchner Umland zu dem, was sie heute sind, eine rege Siedlungstätigkeit setzte ein. Viele Wohngebiete entstanden in dieser Zeit und für die neuen Mitbürger brauchte man natürlich auch eine entsprechende Infrastruktur mit Geschäften, Schulen und Freizeitangeboten. So wurde 1972 auch der Bau des Gymnasiums Vaterstetten fertiggestellt und gleich nebendran entstand die neue Gemeindebücherei, die ihr 50-jähriges Jubiläum heuer beide mit vielen Aktionen feiern.
Die Redaktion der Ebersberger Zeitung hatte die Idee, anlässlich des S-Bahnjubiläums eine neue Serie zu starten: Zu jedem S-Bahnhof im Landkreis soll dabei eine Geschichte entstehen aus der „guten alten Zeit“, möglichst mit Zeitzeugen wie Bahnhofswärtern, Kioskbetreibern o.ä. Mir fielen dabei die drei Bahnhöfe in den Gemeinden Vaterstetten und Zorneding zu, die beiden Gemeinden, aus denen ich regelmäßig berichte. Das Recherchieren hat mir großen Spaß gemacht und zum Glück konnte ich für alle drei Bahnhöfe interessante Menschen ausfindig machen, die mir bereitwillig von ihren Erinnerungen erzählten. Aber lest selbst: