„Leuchtturmherzen“ | |
von Silvia Konnerth | |
Bewertung
★★★★★
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Verlag | Blanvalet |
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Buchform | Taschenbuch, eBook |
Erschienen | März 2023 |
Seiten | 432 |
Erhältlich bei | genialokal.de (Affiliate-Link, siehe Infos hier) |
Es gibt Neues von der Autorin Silvia Konnerth. Diesmal entführt sie ihre Leser*innen nicht, wie in ihren letzten Romanen, in die Lüneburger Heide, sondern ein Stück nördlicher, nämlich an die Schlei, einen Meeresarm der Ostsee in Schleswig-Holstein. Ich war in dieser Gegend vor 24 Jahren mal in Urlaub – das ist lange her, aber ich habe die Region immer noch in sehr schöner Erinnerung. Auch deshalb war ich sehr gespannt auf diesen neuen Roman.
Hauptperson ist Marie, die einen tragischen Verlust erleiden musste: Kurz vor der Hochzeit kam ihr Verlobter Simon bei einem Unfall ums Leben. Danach hat es Jahre gedauert, bis Marie sich aus ihrer Erstarrung halbwegs lösen konnte, noch immer vermisst sie Simon schrecklich und zieht sich am liebsten vom Leben und den Menschen zurück. Lediglich ihrer Familie gelingt es hin und wieder, sie aus ihrem Kokon hervorzulocken, doch ihre Ängste haben sie noch immer fest im Griff.
Umso größer ist der Schock, als Marie plötzlich Hannes gegenübersteht. Hannes war nicht nur Simons bester Freund, sondern er war auch dabei, als Simon bei einer nächtlichen Bootstour ertrunken ist. Seitdem plagt er sich mit Schuldgefühlen, auch er vermisst seinen Kumpel ganz furchtbar und ist sogar eine Weile ins Ausland geflüchtet. Früher einmal waren Marie, Simon und Hannes ein unzertrennliches Kleeblatt, das vieles gemeinsam unternommen hat. Doch seit Simons Tod haben Marie und Hannes sich nie wieder gesehen – bis jetzt.
Kein Wunder also, dass die Begegnung alte Wunden wieder aufreißt. Doch beide gelangen zu der Überzeugung, miteinander reden zu müssen, um das Geschehene verarbeiten zu können. Ganz vorsichtig nähern sie sich wieder an, die alte Vertrautheit wechselt mit Missverständnissen und Unsicherheit ab. Aber schließlich passiert es: Aus Freundschaft wird Liebe. Aber dürfen sie das? Oder begehen sie damit Betrug an Simon? Und welche Rolle spielen eigentlich Ute und ihr Sohn Leon in Hannes‘ Leben?
Silvia Konnerth hat so einen wunderbaren Erzählstil, dass ich von der ersten Seite an quasi mittendrin im Geschehen war. In Marie konnte ich mich gut hinein versetzen, sie ist trotz all ihrer Trauer und Ängste ein herzlicher Familienmensch und hängt sehr an ihrer Mutter, ihrer Großtante und vor allem ihrem Bruder, dem sie so manches Mal aus der Patsche helfen muss. Doch auch Hannes‘ Gedankengänge, seine Gefühle und Zweifel waren für mich gut nachvollziehbar, so dass ich mit beiden mitgefühlt und mitgelitten habe.
Ein wunderbarer Roman, der trotz all der traurigen und sehr berührenden Momente, mit denen die Handlung aufwartet, dennoch einen fröhlichen, optimistischen Grundton hat. Eine Feelgood-Lektüre, die ich kaum weglegen konnte!
Eine nicht ganz unwichtige Rolle im Roman spielt der Leuchtturm an der Schleimünde, der auch auf dem Buchcover abgebildet ist. Bei mir hat die Lektüre viele schöne Reiseerinnerungen geweckt, so dass ich mir vorgenommen habe, das Fotoalbum von 1999 rauszuholen und nochmal die alten Urlaubsfotos anzuschauen. Und das Beste ist: Wir haben auch für heuer einen Urlaub an der Ostsee in Schleswig-Holstein gebucht und ein Tagesausflug an die Schlei ist bereits fest eingeplant.
[Werbung, unbezahlt] [Als Werbung gekennzeichnet, da Rezensionsexemplar erhalten]