„Bretonisch mit Sturm“ | |
von Gabriela Kasperski | |
Bewertung
★★★★☆
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Verlag | Emons |
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Buchform | Taschenbuch, eBook |
Erschienen | Mai 2023 |
Seiten | 272 |
Erhältlich bei | genialokal.de (Affiliate-Link, siehe Infos hier) |
Heute erscheint offiziell der vierte Teil der Bretagne-Krimireihe von Gabriela Kasperski. Nachdem ich erst kürzlich – nach der tollen Lesung in der Gemeindebücherei Vaterstetten – den dritten Teil der Serie gelesen habe, „Bretonisch mit Herz“, war ich schon sehr gespannt auf die Fortsetzung und durfte diese dankenswerterweise auch schon ein paar Tage vor dem offiziellen Erscheinungstermin lesen.
Am Ende des dritten Teils lädt Kommissar Gabriel Mahon Tereza Berger zu einer Hochzeit auf die Insel Ouessant ein, eine kleine Insel mitten im Atlantik, westlich der Bretagne. Dort heiratet Sean, der Sohn von Mahons altem Freund Patrick, seine Braut Nathalie. Der vierte Band beginnt nun also mit der Reise nach Ouessant. Doch die Hochzeit steht unter keinem guten Stern, denn die Insel teilt sich derzeit in zwei Lager: das der Windkraftbefürworter und das der Windkraftgegner. Nathalie arbeitet sogar für die Firma, die auf Ouessant Windkraftanlagen errichten will, ihr künftiger Schwiegervater ist vehement gegen Windräder auf der Insel.
Schon bald passieren seltsame Dinge: Vögel werden offenbar massakriert, aufgespießt und mit Fahnen der Windkraftgegner in Szene gesetzt. Dann kündigt sich ein schwerer Sturm an, der Strom fällt aus und die Insel ist komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Im örtlichen Pub kommt es zu einem heftigen Streit zwischen Patrick und Loic Martin, dem Chef der Windkraftfirma und damit Nathalies Chef. Am nächsten Tag wird Loic tot aufgefunden.
Natürlich verdächtigt Tereza sofort Patrick, doch Mahon will davon nichts hören, schließlich ist er seit Ewigkeiten mit Patrick befreundet. Also beginnt Tereza wieder einmal, auf eigene Faust zu ermitteln. Dabei trifft sie auf jede Menge eigenwilliger Inselbewohner, entgeht nur knapp einem tödlichen Pfeil und lernt nebenbei jede Menge über die Inselgeschichte, insbesondere ihre Leuchttürme. Und dann ist da noch die Geschichte des Schiffes „Drummond Castle“, das 1896 vor Ouessant gesunken ist, wovon Tereza in einer Novelle liest, die Mahon ihr gegeben hat. Wie hängt dieses tragische Unglück mit den aktuellen Geschehnissen zusammen? Was hat ein geheimnisvoller Schmuck der englischen Königin Victoria damit zu tun? Und wo ist eigentlich Bräutigam Sean abgeblieben?
Diesmal spielt die Handlung also nicht im beschaulichen Ferienort Camaret-sur-Mer, sondern komplett auf der Insel Ouessant, die noch dazu durch einen Sturm von der Außenwelt abgeschnitten ist. Das erzeugt allein schon eine gewisse Grundspannung und eine geladene Atmosphäre, in der bald jeder irgendwie verdächtig erscheint. Doch leider komme ich auch diesmal mit Tereza nicht so ganz klar, die mir (wie schon in den Vorgängerbänden) zu sprunghaft und zu chaotisch ist. Aber letztendlich hat sie das Herz am rechten Fleck und scheut auch nicht davor zurück, ihr Leben aufs Spiel zu setzen, um andere zu retten.
Ein spannender, atmosphärischer Krimi mit realem historischen Hintergrund vor beeindruckender landschaftlicher Kulisse.
[Werbung, unbezahlt] [Als Werbung gekennzeichnet, da Rezensionsexemplar erhalten]