„Ausgstochen“ | |
von Martina Parker | |
Bewertung
★★★★★
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Verlag | Gmeiner |
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Buchform | Taschenbuch, eBook |
Erschienen | Oktober 2023 |
Seiten | 384 |
Erhältlich bei | genialokal.de (Affiliate-Link, siehe Infos hier) |
Vor einiger Zeit habe ich die Gartenkrimis von Martina Parker für mich entdeckt. Gartenkrimis deshalb, weil einige der Protagonistinnen Mitglieder in einem Gartenclub sind. Die Krimis spielen im Südburgenland in Österreich, das liegt zwischen Graz und der ungarischen Grenze. Hier lebt unter anderem Vera, eine Lokaljournalistin, mit ihrer Teenager-Tochter Letta und ihrer Mutter Hilda. Befreundet ist Vera außerdem mit besagten Mitgliedern des Gartenclubs, darunter auch Marlies, eine Polizistin.
Diese muss ermitteln, als der Bürgermeister des Ortes ausgerechnet bei der feierlichen Eröffnung des Weihnachtsmarktes tot unter dem dekorativen Schlitten entdeckt wird – war es ein Unfall? Oder doch Mord? Bald finden Marlies und ihr Kollege Franz heraus, dass eine seltene Giftpflanze eine wichtige Rolle spielt, die allerdings im Burgenland gar nicht heimisch ist. Wer könnte diese Pflanze hier eingeschleppt haben? Und wer hätte überhaupt ein Motiv, den allseits beliebten Bürgermeister umzubringen?
Marlies und Franz führen Verhöre und stoßen dabei auf etliche verdächtige Personen und menschliche Abgründe, doch sie können nicht verhindern, dass es noch einen zweiten Todesfall gibt. Kein Wunder also, dass auch Vera insgeheim ermittelt. Die Lage spitzt sich dramatisch zu, als ihre Mutter Hilda in tödliche Gefahr gerät.
„Ausg’stochen“ ist der vierte Gartenkrimi von Martina Parker nach „Zuagroast“, „Hamdraht“ und „Aufblattelt“. Wie die Buchtitel schon vermuten lassen, kommt in den Texten häufig der burgenländische Dialekt vor, wird aber in den meisten Fällen als Anmerkung ins Hochdeutsche übersetzt, so dass auch Leser von nördlich des Weißwurstäquators dem Geschehen problemlos folgen können. Ich selbst habe bisher nur „Aufblattelt“ und jetzt eben „Ausg’stochen“ gelesen. In „Aufblattelt“ tat ich mir anfangs etwas schwer, den Überblick über die vielen Personen zu behalten, die in der Handlung auftauchten, zumal einige Zusammenhänge wohl aus den beiden vorher erschienenen Krimis als bekannt vorausgesetzt wurden. Das ist in „Ausg’stochen“ erfreulicherweise anders, so dass man hier auch dann problemlos mitkommt, wenn man die vorherigen Bände nicht kennt.
Dank vieler sympathischer, teils auch skurriler Figuren mit Ecken und Kanten gibt es im Krimi trotz aller Tragik und Dramatik auch immer was zum Schmunzeln, außerdem ist die Geschichte sehr spannend und hält etliche Cliffhanger bereit, zumal die Erzählperspektive häufig wechselt. Lange hatte ich keine Ahnung, wer der oder die Täter*in ist und als ich dann schließlich eine Vermutung hatte, wurde die Geschichte erst so richtig dramatisch.
Jedem Kapitel ist ein Fakt aus der Tier- und Pflanzenwelt vorangestellt, außerdem gibt es im Buchanhang noch eine Vielzahl von leckeren weihnachtlichen Rezepten, die zum Ausprobieren einladen.
Fazit: Eine spannende und zugleich amüsante Lektüre mit viel Lokalkolorit und weihnachtlichem (aber nicht kitschigen!) Flair.
[Werbung, unbezahlt]