„Weihnachtsduft und Erfindergeist“ | |
von Diverse | |
Bewertung
★★★★★
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Verlag | Piper |
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Buchform | kartoniert, eBook |
Erschienen | September 2023 |
Seiten | 400 |
Erhältlich bei | genialokal.de (Affiliate-Link, siehe Infos hier) |
Nachdem ich schon eine ganze Weile um dieses Buch herumgeschlichen war, habe ich es mir Anfang Dezember selbst zum Advent gekauft. Der Zeitpunkt war genau richtig, denn bei diesem Buch handelt es sich gewissermaßen um einen Adventskalender: Enthalten sind 24 (+2) Geschichten über berühmte und/oder bedeutende Frauen der Geschichte. Zu allen diesen Frauen gibt es bereits längere historische Romane, für diesen literarischen Adventskalender haben die Autor*innen nochmal extra eine weihnachtliche Kurzgeschichte geschrieben.
Die Länge der Kurzgeschichten variiert, ist aber immer gerade so lang, dass man sie gut an einem Tag lesen kann, selbst in der stressigen Vorweihnachtszeit. Und man kann dabei schon mal ein Gefühl für den Schreibstil der Autorin und einen kleinen Einblick in das Leben der Protagonistin bekommen, so dass man dann vielleicht Lust bekommt, im Anschluss gleich noch den ausführlichen Roman über die jeweilige Frauenfigur zu lesen. Eine Kurzbiografie der Protagonistin gibt es immer direkt im Anschluss an die dazugehörige Kurzgeschichte. Ich muss zugeben, dass ich etliche der Protagonistinnen zuvor nicht kannte und auch nicht alle Autor*innen, insofern war dieses Buch auch eine prima Gelegenheit, etwas dazu zu lernen und für mich neue Autor*innen kennenzulernen.
Normalerweise weiß man bei einem Adventskalender ja vorher nicht, was einen hinter den einzelnen Türchen erwartet. Folgerichtig gibt es in diesem Buch auch kein Inhaltsverzeichnis, wohl aber im Anhang eine Übersicht mit den Vitas der einzelnen Autor*innen und außerdem noch zwei Bonuskapitel, damit man auch an den Weihnachtsfeiertagen noch etwas zum Schmökern hat.
Deshalb hier also eine ausdrückliche Spoilerwarnung: Wer vorher nicht wissen will, was ihn erwartet, bitte hier aufhören zu lesen!
Für alle anderen kommt hier meine Übersicht über die einzelnen Kurzgeschichten:
- Laura Baldini: Maria Montessori – Der Duft der Panettone (spielt 1909 in Rom)
- Juliana Weinberg: Audrey Hepburn – Das Kleid der Zuckerfee (1948, London)
- Lea Kampe: Irena Sendler – Ein Weihnachtswunder in der Tram (1942, Warschau)
- Romy Seidel: Anna Freud – Londoner Weihnachten ( 1956, London)
- Eva-Maria Bast: Mata Hari – Schneeflocken sind Engelsküsse (1907, Wien)
- Agnes Imhof: Ada Lovelace – Es gibt keine Geister, Mr. Dickens! (1843, England)
- Ulrike Fuchs: Nellie Bly – Allen Widerständen zum Trotz (1887, New York)
- Jørn Precht: Hildegard von Bingen – Die Stadt hinter dem Stall (1160, Bingen am Rhein)
- Eva-Maria Bast: Sophie Charlotte in Bayern – Ein Veilcheneis an Heiligabend (1867, Würmsee)
- Petra Hucke: Rosalind Franklin – Ein Schneemann in Südfrankreich (1953, Aix-en-Provence)
- Verena Maatman: Josephine Brunsvik – Weihnachten mit der unsterblichen Geliebten (1804, Wien)
- Anna-Luise Melle: Marie Tussaud – Der Weihnachtsengel (1767, Paris)
- Agnes Imhof: Josephine Peary – Nachthunde (1900, Nordgrönland)
- Elisa Jakob: Dian Fossey – Weihnachtsgeschenke in Karisoke (1971, Ruanda)
- Eva-Maria Bast: Alice von Battenberg – Ein Weihnachtsbrief von der Front (1912, Griechenland)
- Bettina Storks: Dora Maar – Schlingen Sie um Ihre Fesseln das Herz Ihres ergebensten Bewunderers (1965, Ménerbes)
- Eva Grübel: Bertha von Suttner – Kinder des Schicksals (1902, Wien)
- Yvonne Winkler: Hermine Heusler-Edenhuizen – Der Engel mit dem Lichtbaum (1898, Zürich)
- Lea Kampe: Karen Blixen – Die Sterne leuchten überall (1931, Rungstedlund)
- Petra Hucke: Emily Warren Roebling – Sieben Schneeschaufler schaufeln sieben Schaufeln Schnee (1888, Mühlhausen)
- Kristina Lüding: Margarete Steiff – Giengener Krippenspiel (1903, Giengen a.d. Brenz)
- Laura Baldini: Estée Lauder – Die Frau vom Weihnachtsmann (1943, New York)
- Regine Kölpin: Lale Andersen – Lales Weihnachtswunder (1945, Langeoog)
- Sina Beerwald: Astrid Lindgren – Wer braucht schon einen Tannenbaum (1996, Kopenhagen)
- Eva-Maria Bast: Queen Elizabeth II. – Die erste Weihnachtsbotschaft im Fernsehen (1957, England)
- Laura Baldini: Katherine Hepburn – Tausend Lichter über dem Broadway (1936, New York)
Ich muss zugeben: Anders als bei „normalen“ Adventskalendern habe ich mich hier nicht akribisch an die Regel „nur eines pro Tag“ gehalten, sondern manchmal, wenn ich gerade mehr Zeit hatte, auch gleich mehrere Kapitel gelesen, dafür dann an anderen Tagen gar keines oder nur eines, so dass ich aber letztlich schon nach zwei Wochen mit der Lektüre fertig war. Aber das muss man ja auch nicht so streng sehen, die Hauptsache ist schließlich, dass die Lektüre interessant war und das war sie auf jeden Fall. Ich kann dieses Buch also guten Gewissens empfehlen – für ein Geschenk zum ersten Advent ist es nun zwar schon zu spät, aber ich bin sicher, Fans von historischen Romanen freuen sich auch zu Weihnachten noch sehr über dieses Buch.
[Werbung, unbezahlt]