Beyond the Wand (Jenseits der Magie)

Erstellt am 10.1.24. Kategorie: Buchrezensionen
„Beyond the Wand“
von Tom Felton
Bewertung
★★★★★
Verlag Penguin Books
Buchform gebunden, Taschenbuch, eBook
Erschienen Oktober 2023
Seiten 320
Erhältlich beigenialokal.de (Affiliate-Link, siehe Infos hier)

Dieses Buch habe ich von meinem Sohn Felix zu Weihnachten bekommen, als eBook im englischen Original, es ist aber auch auf Deutsch und in Papierform erhältlich. Seit langem sind meine Söhne und ich große Harry Potter-Fans, deshalb war ich auf diese Biografie sehr gespannt. Tom Felton war in den Harry Potter-Filmen der Darsteller des Draco Malfoy; die Dreharbeiten begannen, als er zwölf Jahre alt war und zogen sich über zehn Jahre hin. Tom Felton und die übrigen Kinderdarsteller verbrachten also ihre ganze Jugend am Set und das hat natürlich Spuren hinterlassen. Davon erzählt der Autor hier sehr eindrücklich.

Das Buch beginnt mit einem sehr berührenden Vorwort von Emma Watson, der Darstellerin der Hermine Granger. Danach erzählt Tom Felton mehr oder weniger chronologisch: Er stellt uns seine Familie vor, zu der neben den Eltern auch drei ältere Brüder gehören, die dafür sorgten, dass Tom immer bodenständig blieb, denn als Nachzügler war er für die drei älteren Jungs immer der Kleine, das Anhängsel, auf das man aufpassen musste und der niemals eine Chance hatte, die Herrschaft über die TV-Fernbedienung zu erlangen 😉

Als Kind besuchte Tom eine Kindertheatergruppe, später bekam er erste Rollen in Werbespots und schließlich sogar in einem großen Film. Mit zwölf Jahren besuchte er das offene Casting für den ersten Harry Potter-Film „Der Stein der Weisen“. Ursprünglich sprach er dort für die Hauptrolle vor, doch dann wurde er für die Rolle des Draco Malfoy engagiert – der Rest ist Geschichte.

In den folgenden Kapiteln erzählt Tom von seinen Erlebnissen bei den Dreharbeiten und den Begegnungen mit vielen bekannten Schauspielern wie Alan Rickman (Severus Snape), Sir Richard Harris (Dumbledore), Dame Maggie Smith (Professor McGonagall) und vielen anderen. Er berichtet von seiner ersten Begegnung mit Emma Watson und von seiner Freundschaft zu Daniel Radcliffe (Harry Potter), Rupert Grint (Ron Weasley) und vielen anderen der jugendlichen Darsteller. Sehr anrührend erzählt er von den Begegnungen mit Fans – und davon, wie er lernte, deren Illusionen lieber nicht zu zerstören.

Spannend war auch der Blick hinter die Kulissen in den Arbeitsalltag der Darsteller: Per Gesetz durften die Kinder nur drei Stunden am Tag filmen, drei weitere Stunden waren für Schulunterricht vorgesehen, außerdem hatte jedes Kind einen Betreuer am Set. In Toms Fall waren das verschiedene Familienmitglieder: mal seine Eltern oder sein großer Bruder oder sein Großvater – letzterer wurde vom Regisseur sogar spontan als Statist verpflichtet und ist in mehreren Szenen des ersten Films im Hintergrund als einer der Hogwarts-Professoren zu sehen.

Doch natürlich hinterlässt es Spuren bei einem Kind, wenn es in solch einer „Blase“ aufwächst, auch wenn Tom – anders als die Darsteller von Harry, Ron und Hermine, die ja deutlich mehr Drehzeit hatten – zwischen den Dreharbeiten eine normale Schule besuchte. Nach zehn Jahren so intensiven Lebens in der Harry Potter-Welt war der Abschluss der Dreharbeiten wie das Ende eines Lebensabschnittes. Aus den Kindern waren Erwachsene geworden und manch einer fiel danach in ein großes schwarzes Loch, so auch Tom Felton.

Die Art, wie Tom über sich und seine Erlebnisse schreibt, hat mich von der ersten Seite an fasziniert. Mir gefällt seine augenzwinkernde Art: Er nimmt sich selbst nicht zu ernst, ist selbstkritisch und sehr liebevoll und respektvoll gegenüber den anderen Personen, von denen er berichtet. Vieles von dem, was er in seinem Buch schreibt, hat mich so beschäftigt, dass ich meiner Familie lang und breit davon erzählt habe. Ich hatte mich zuvor nie näher mit den Darstellern der Harry Potter-Filme beschäftigt, aber nachdem ich das Buch beendet hatte, habe ich den Wikipedia-Eintrag über Tom Felton und seinen Instagram-Account besucht, um noch ein wenig mehr über den sehr sympathischen Schauspieler zu erfahren (und hey, ich war immer Team Gryffindor, niemals Slytherin!).

Besonders schön war natürlich auch, dass ein Großteil seiner Erzählungen in den Leavesden-Studios nahe London spielt, dort, wo man heute die Harry Potter-Studiotour von Warner Bros. besuchen kann, so wie wir 2019 während unseres London-Urlaubs. So hatte ich immer ein sehr deutliches Bild vom Ort des Geschehens vor Augen.

Eine ganz klare Leseempfehlung für alle Harry Potter-Fans und für Film-Fans ganz allgemein, die einen Blick hinter die Kulissen werfen wollen.

[Werbung, unbezahlt]