Heiner ist tot

Erstellt am 6.2.24. Kategorie: Buchrezensionen
„Heiner ist tot“
von Jette Jakobi
Bewertung
★★★★★
Verlag Goldmann
Buchform kartoniert, eBook
Erschienen März 2024 (Taschenbuch) / Februar 2024 (eBook)
Seiten 336
Erhältlich beigenialokal.de (Affiliate-Link, siehe Infos hier)

Heiner ist tot. Der Postbote von Schönberg bei Kiel sitzt in einem Strandkorb mit Blick aufs Meer. Genießen kann Heiner diesen Ausblick allerdings nicht mehr, denn er wurde erstochen, wie Karin auf ihrem Strandspaziergang zu ihrem Entsetzen feststellen muss. Karin wohnt mit ihren Freundinnen Elsbeth und Ursel, allesamt Mitte Siebzig, in einem Haus nahe der Ostsee und natürlich ruft Karin sofort die Polizei, als sie die grausige Entdeckung macht. Das hält sie und ihre Freundinnen aber nicht davon ab, selbst Ermittlungen anzustellen und sich mal etwas genauer im Ort umzuhören. Unterstützung erhalten die drei Damen dabei von Olaf, ihrem neuen Mitbewohner, einem pensionierten Kriminalkommissar. Doch am Ende ist es Olaf, der dankbar ist für die Hilfe der rüstigen Rentnerinnen …

Auf dieses Buch wurde ich zunächst aufmerksam, weil es an der Ostsee in der Region Kiel spielt und somit ganz in der Nähe von unserem letzten wunderbaren Urlaubsziel, nur auf der anderen Seite der Kieler Förde. Darüber hinaus hat mich der Klappentext spontan angesprochen und meine Erwartungen wurden mehr als erfüllt.

Bei den drei Protagonistinnen handelt es sich um sehr liebenswerte ältere Damen, die alle drei ihre Eigenheiten, Schwächen und Wehwehchen haben, was sie aber nur umso sympathischer macht. Die drei kennen sich bereits seit ihrer Kindheit und haben im Alter eine Seniorinnen-WG gegründet, die Olaf als Vierter im Bunde und einziger Mann im Haus gehörig aufmischt. Schnell wird auch klar, dass die drei Frauen ein dunkles Geheimnis teilen, das mit einem Apfelbaum im Garten zu tun hat – worum es dabei geht, wird erst ganz zum Schluss zumindest ansatzweise enthüllt.

Beim Mord an Heiner tappen die Senior-Ermittlerinnen jedoch lange Zeit im Dunkeln bzw. folgen einer falschen Spur und auch als Leser*in weiß man bis zuletzt nicht, wer der Täter oder die Täterin ist. Und kaum scheint der Fall aufgelöst, ergeben sich schon wieder neue Fragen, die hoffentlich bald in einem zweiten Band beantwortet werden, denn bei „Heiner ist tot“ handelt es sich um den Auftakt zu einer neuen Krimireihe rund um den selbsternannten Ostseemordclub.

Die Lektüre hat mir sehr gut gefallen, ich hatte das eBook ruckzuck durchgelesen und freue mich jetzt schon sehr auf die Fortsetzung. Ein kleines Manko waren die vielen Fehler im Text: Mal war es ein falscher Name, mal wurde mitten im Absatz die Zeitform gewechselt, ein Wort falsch geschrieben oder ähnliches mehr. Insgesamt hat der Lesegenuss aber überwogen, so dass ich über die Fehler hinwegsehen konnte.

Bei Jette Jakobi handelt es sich um ein Pseudonym, hinter dem ein Mutter-Tochter-Autorinnenduo steht, nämlich Andrea Russo und ihre Tochter Christin-Marie Below. Von Andrea Russo habe ich schon ein, zwei Bücher auf meinem SuB, die ich nun endlich mal lesen muss, denn der Schreibstil hat mir insgesamt sehr gut gefallen. Andrea Russo ist auch unter dem Pseudonym Anne Barns bekannt.

Achtung: Das eBook zu „Heiner ist tot“ ist bereits am 1. Februar 2024 erschienen. Wer lieber das gedruckte Taschenbuch lesen möchte, muss sich bis zu dessen Erscheinen noch bis zum 20. März gedulden.

[Als Werbung gekennzeichnet, da Rezensionsexemplar erhalten]