Nachdem ich 2023 zum ersten Mal bei der Leipziger Buchmesse war (damals zusammen mit meinem Sohn Felix), war schnell klar, dass ich auch heuer wieder hinfahren möchte, auch wenn mein Sohn diesmal leider keine Zeit hatte, mich zu begleiten.
Die ersten Buchmesse-Vibes bekam ich am Donnerstag Vormittag bereits am Münchner Hauptbahnhof, als ich darauf wartete, in den schon bereit stehenden Zug einsteigen zu dürfen. Da hastete nämlich plötzlich die Autorin Noah Martin (alias Natalja Schmidt, Verlagsleiterin Knaur Belletristik) an mir vorbei, von der ich letztes Jahr mit großer Begeisterung den Roman „Florentia – Im Glanz der Medici“ gelesen hatte. Unser ICE kam pünktlich am frühen Nachmittag in Leipzig an und ich konnte auch gleich im Hotel einchecken, das strategisch günstig zwischen Hauptbahnhof und Nikolaikirche gelegen ist. Kurz frisch gemacht, das Nötigste ausgepackt und schon saß ich in der Tram zum Messegelände.
Mein erster Weg führte mich zum Pressezentrum, wo es um diese Zeit wunderbar ruhig war. Wenige Meter weiter tobte schon das Leben, denn direkt an das Pressezentrum angrenzend kommen zunächst die beiden Messehallen, in denen die Manga-Comic-Con stattfindet. Mich aber zog es ans entgegengesetzte Ende des Messegeländes, zu Halle 4 und zu einer Lesung aus dem Krimi mit dem skurrilen Titel „Tagebuch einer Wasserleiche aus dem Canale Grande“. Autorin dieses Buches ist Tatjana Kruse, von der ich schon einiges gelesen habe, zuletzt den herrlichen Salzburg-Krimi „Bei Zugabe Mord!“, daher freute ich mich darauf, diese Autorin nun einmal live zu erleben und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht, die Lesung war höchst amüsant. Ansonsten bummelte ich nur ein wenig herum und verschaffte mir einen ersten Überblick. Auch ein Foto von der Ullstein-Büchereule durfte natürlich nicht fehlen:
Am späten Nachmittag machte ich mich auf den Rückweg in die Innenstadt. Die Frage der Abendgestaltung lautete: Uschi Glas oder Luisa Neubauer? Nein, nicht wirklich 😉 Als ich angefangen hatte, meinen Messebesuch zu planen, hatte ich gesehen, dass Uschi Glas an diesem Abend in der Stadtbibliothek lesen würde und hatte gedacht: Och ja, warum nicht? Später aber hatte ich entdeckt, dass es an diesem Abend auch eine taz-Talkrunde mit Luisa Neubauer und Daniel Cohn-Bendit geben würde. Thema: „Angriff auf die Demokratie und sowohl Politik als auch Protest sind ratlos?“ Ein spannendes und leider sehr aktuelles Thema.
Luisa Neubauer hatte ich 2022 auf der Frankfurter Buchmesse schon einmal live erlebt und war damals so beeindruckt von der Eloquenz dieser jungen Frau, dass ich daraufhin ihr damals aktuelles Buch „Gegen die Ohnmacht“, das sie zusammen mit ihrer Oma geschrieben hat, gekauft und meinem Sohn Felix geschenkt hatte. Felix hat das Buch sehr gut gefallen und er hatte mir wärmstens empfohlen, es ebenfalls zu lesen, nur war ich bisher leider nicht dazu gekommen. Nun aber hatte ich es mir als Reiselektüre eingepackt, mit dem Hintergedanken, es mir an diesem Abend signieren zu lassen. Gesagt, getan und ein Autogramm von Daniel Cohn-Bendit habe ich mir im Anschluss an die sehr interessante Veranstaltung auch noch geholt. Der Talk fand übrigens in einer Galerie in der Südstadt statt und obwohl ich schon eine halbe Stunde vor Beginn da war, bekam ich nur mit viel Glück noch einen Sitzplatz, viele andere der zahlreichen Besucher*innen mussten stehen. Das Gespräch kann man sich übrigens in der Messe-Mediathek noch anschauen.
Politisch begann auch mein nächster Messetag, denn mein erster Weg führte mich zu den Ständen von Correctiv, Volksverpetzer und Katapult-Verlag, wo ich einige nette Gespräche führte und mir etliche Aufkleber und Postkarten mitnahm. Sehr interessant fand ich auch ein Plakat, das die Anzahl der Rügen des Presserates von 1986 bis 2023 aufzeigte: Mehr als ein Drittel aller Rügen gingen allein an die Adresse der Bild-Zeitung – allerdings ist auch der Münchner Merkur einige Male in der Auflistung vertreten.
Mein nächster Termin führte mich zum Stand des Gmeiner-Verlags, wo ich mit Claudia Senghaas, der Leiterin von Lektorat und Programmabteilung verabredet war. Seit einiger Zeit lese ich ja Krimimanuskripte für den Gmeiner-Verlag Korrektur, Claudia Senghaas und ich haben uns seither schon mehrmals auf Buchmessen getroffen, aber immer vergessen, ein gemeinsames Foto zu machen, das holten wir nun nach. Unser Gespräch drehte sich aber nicht nur um Bücher, sondern vor allem um Dänemark, wo mein Sohn Felix gerade ein Auslandssemester verbringt und wo Claudias Herzensheimat liegt.
Weiter ging es dann zu einer Lesung von zwei Autorinnen von sog. Wohlfühlromanen: Doris R. Thomas (links im linken Bild) las aus „Verliebt in Greenkenny“, das in Irland spielt, und Lilli Meinhardis las aus „Das kleine Kräutercafé – Waffelherzen“, das in und um Frankfurt spielt. An dieser Stelle mal ein ganz dickes Lob an ALLE Autor*innen, die auf der Messe Lesungen hielten: Angesichts des Lärmpegels und der vielen Umgebungsgeräusche ist das eine ganz besondere Herausforderung und eine komplett andere Situation als bei einer (abendlichen) Lesung in einem abgeschlossenen Raum mit einem ruhigen Publikum. Da braucht es schon viel Konzentration, um sich nicht draus bringen zu lassen und die Lesung trotz aller Störgeräusche spannend und unterhaltsam durchzuziehen!
Gleiches gilt natürlich auch für Jane Hell (rechtes Bild), die unter dem Motto „Best of Fischbrötchen“ aus ihren Ostseeromanen las, die in Eckernförde spielen. Da wurden bei mir gleich ganz wunderbare Erinnerungen an unseren Ostseeurlaub im vergangenen Jahr wach!
Dazwischen wanderte ich noch in die Glashalle zur gemeinsamen Literaturbühne von ARD, ZDF und 3Sat. Dort war der Schauspieler Sky du Mont zu Gast, der von aspekte-Moderatorin Katty Salié zu seinem Buch „Ich freu mich schon auf morgen“ interviewt wurde. Sky du Mont hatte ich ebenfalls 2022 auf der Frankfurter Buchmesse getroffen, das war damals eines meiner Highlights und ich hatte mir seinerzeit ein Autogramm und ein gemeinsames Selfie ergattert. Deshalb begnügte ich mich diesmal mit dem reinen Zuhören und -sehen an der dicht umlagerten Bühne.
Dicht umlagert war auch das Forum in der Halle 4, das ich anschließend aufsuchte. Dort gab es eine Talkrunde zum Thema „Journalismus gegen Rechts“, die mich sehr interessiert hätte – aber ganz offensichtlich nicht nur mich, sondern auch viele, viele andere. Die Leute standen dicht gedrängt bis in die umliegenden Gänge, keine Chance, so nah ranzukommen, dass ich etwas hätte sehen oder verstehen können!
Also gab ich es auf, ging stattdessen direkt zur oben schon erwähnten „Fischbrötchen“-Lesung und von dort weiter zur Leseinsel Junge Verlage, um dort einen alten Bekannten zu treffen: den Autor Nicola Bardola. Ihn hatte ich vor drei Jahren in München kennengelernt, als er das Buch „Mercury in München“ geschrieben und der Verlag zu einem Presserundgang auf den Münchner Spuren von Freddie Mercury eingeladen hatte. Damals hatte ich auch Herbert Hauke, den Gründer des früheren Rockmuseums auf dem Münchner Olympiaturm, kennengelernt. Gemeinsam haben die beiden nun das Buch „Vom Bambi-Kino in den Buckingham Palast“ veröffentlicht, in dem es um die Auftritte der noch jungen Beatles im Hamburger Starclub geht. Wie Bardola selbst sagte, gibt es zwar schon unzählige Bücher über die Beatles, den beiden Autoren ist es aber gelungen, noch bisher unveröffentlichtes Material aus dieser frühen Beatles-Ära in die Hände zu bekommen. Auf der Buchmesse erzählte Bardola sehr anschaulich von den Recherchen, las aus dem Buch und zeigte Fotos. Hinterher blieb noch Zeit für ein nettes Gespräch, in dessen Verlauf Nicola Bardola mir das Buch schenkte und signierte – ganz herzlichen Dank dafür! Das ist vermutlich dasjenige meiner Messe-Mitbringsel, über das sich mein Mann am meisten freut 😉
Zurück in der zentralen Glashalle, die zwar wunderschön ist, aber leider auch extrem laut, warf ich von Weitem noch einen Blick auf die Schauspielerin Katja Riemann, die gerade am Stand von detektor.fm ein Interview gab. Der Stand war – wieder einmal – so dicht umlagert, dass ich es aufgab, dort länger zu verweilen. Ich hätte noch ein paar Programmpunkte auf meiner Liste gehabt, aber es war mir inzwischen einfach viel zu voll und zu laut auf der Messe. Stattdessen machte ich mich auf den Rückweg in die Innenstadt und nutzte die unerwartet freie Zeit. um ein paar Ansichtskarten für meine Lieben daheim zu kaufen und mich im „Café Zuckerhut“ mit einer absolut köstlichen Leipziger Lerche (ein Gebäck, kein Vogel!) für mein Abendprogramm zu stärken.
Dieses Abendprogramm führte mich zunächst in den Krimikeller des Central Kabaretts. Dort las der Autor Andreas Breidert sehr unterhaltsam aus seinem Krimi „Das letzte Gericht“, zu dem sein Lektor gesagt hatte: „Achtsam morden war gestern, genussvoll morden ist heute!“ Es geht darin um eine Köchin, die ihren früheren Peiniger quasi „um die Ecke kocht“ und dabei sozusagen „auf den Geschmack kommt“, aber mehr wird nicht verraten.
Von dort ging es weiter zur nächsten Lesung, die im wunderschönen Frauenzimmertheater stattfand. Lustig: Auf dem Weg dorthin traf ich nochmal Nicola Bardola, der seinerseits gerade auf dem Weg zu einem Verlagsessen war. Ich hatte noch ein wenig Zeit und da es gerade mal wieder anfing zu regnen, bummelte ich durch die Höfe am Brühl, ein Einkaufszentrum, das genauso aussieht wie jedes andere Einkaufszentrum auch, aber wenigstens war es dort schön trocken. Und von dort waren es auch nur wenige Schritte zum Frauenzimmertheater im Obergeschoss einer Weinwirtschaft. Was für eine wunderbare Location! Würde ich in Leipzig wohnen, wäre ich dort sicher häufiger zu Gast bei Veranstaltungen! An diesem Abend war dort eine Lesung vom Emons-Verlag unter dem Motto „Vier Liebesromane, ein Abend“ angekündigt, tatsächlich waren es aber nur zwei Autorinnen und zwei Romane, die mir aber beide so gut gefielen, dass ich mir die Bücher anschließend kaufte und signieren ließ: „Das Weingut zum Glück“ ist der erste Liebesroman von Krimiautorin Linn Greve und auch „Und mitten im Sommer die Liebe“ von Susanne Fletemeyer sprach mich sofort an.
Von einem besonderen Lesungsort zum nächsten: Der Samstag begann für mich nicht auf dem Messegelände, sondern im Stadtteil Leipzig-Gohlis in einer wunderschönen Altbauwohnung. Dorthin hatte die Autorin Susanne Beck zur Wohnzimmerlesung eingeladen. Auf Susanne Beck war ich erst vor relativ kurzer Zeit via Instagram aufmerksam geworden, bei einer Verlosung hatte ich ihren Roman „Schatten über der Alhambra“ gewonnen. Dabei handelt es sich um einen Krimi, der im andalusischen Granada spielt, also an einem meiner Sehnsuchtsorte, seit ich vor vielen Jahren einmal dort war. Deshalb habe ich mich sehr gefreut, als Susanne Beck mich zu dieser Wohnzimmerlesung einlud, die in der Wohnung eines befreundeten Paares stattfand. Wir waren insgesamt zu zehnt inklusive Autorin und Gastgeberin und eine sehr bunte, aber auch sehr nette Runde. Susanne Beck hatte zu ihrem Buch ein Scrapbook angefertigt, das einen wunderbaren Eindruck von den Stimmungen und Orten vermittelte, die im Buch vorkommen. Die Runde war so gemütlich, dass die Veranstaltung deutlich länger dauerte als ursprünglich angekündigt: Erst gegen 13 Uhr traf ich schließlich auf der Messe ein.
Somit war die Talkrunde „Fake News oder Fiktion?“ mit Amelie Fried, zu der ich eigentlich hatte gehen wollen, leider schon vorbei. Ich schaffte es gerade noch rechtzeitig zum Stand der taz, bevor dort das Interview mit dem Ex-Profifußballer Thomas Hitzlsperger begann (der übrigens aus meinem Heimatlandkreis stammt!). Hitzlsperger stellte dort sein Buch „Mutproben“ vor, in dem es um sein Coming out geht. Dieser Mann hat eine so unglaublich sympathische Ausstrahlung und eine tolle Art zu erzählen, ich hätte ihm sehr gerne noch viel länger zugehört. Doch leider war es auch hier wieder wahnsinnig voll, ich stand eingekeilt zwischen unzähligen anderen Messebesucher*innen und da ich es so eng und kuschlig eigentlich gar nicht mag, trat ich schließlich den Rückzug an. Zum Glück kann man auch dieses Interview in der Mediathek nachschauen.
Nur geringfügig ruhiger war es im Forum Literatur, wo wenig später die Autorin Julia K. Rodeit aus ihrem Roman „Inselglück auf Sylt“ las. Leider muss ich gestehen, dass es mir schwer fiel, mich auf die Lesung zu konzentrieren, was nicht an der Autorin lag, sondern an den vielen Umgebungsgeräuschen und an den zahlreichen Eindrücken, die bis dahin schon auf mich eingeprasselt waren. Aus diesem Grund hatte ich auch in den Nächten nicht besonders gut geschlafen, so dass sich jetzt eine gewisse Müdigkeit und Schwere bemerkbar machte.
Und so blieb ich auch gleich auf meinem Platz sitzen, weil ich eine halbe Stunde später dort gleich den nächsten Programmpunkt vorgemerkt hatte: Eine Lesung von Norbert Wollschläger aus seinem Roman „Wetterleuchten“, in dem es um eine Begegnung von Erich Kästner und Kurt Tucholsky in einem Hotel am Lago Maggiore ging.
Im Anschluss besuchte ich noch den Stand von tolino media und hörte mir einen sehr kurzweiligen Vortrag über die Möglichkeiten des tolino-Selfpublishing an, bevor ich endgültig genug hatte. Erneut skippte ich zwei eigentlich noch vorgemerkte Programmpunkte und machte mich auf den Rückweg ins Hotel, um mich vor dem Abendprogramm noch etwas zu erholen.
Somit war ich wirklich mehr als pünktlich, nämlich eine halbe Stunde vor Beginn, an der Alten Handelsbörse direkt um die Ecke von meinem Hotel. Dort las der Schauspieler, Autor und Hörbuchsprecher Matthias Matschke aus dem Agatha Christie-Krimi „Und dann gab’s keines mehr“. Dieselbe Idee wie ich hatten offensichtlich viele andere auch, denn die Schlange am Einlass reichte bereits bis zum anderen Ende des Platzes, obwohl es mal wieder regnete. Nur wenige Leute vor mir hieß es dann plötzlich Einlassstopp, aber uns wurde auch gleich mitgeteilt, dass man versuchen wolle, noch einige zusätzliche Plätze im Saal zu schaffen. Die Rede war von etwa zehn bis 20 Plätzen und flugs wurde durchgezählt: Ich war genau die Zehnte in der Reihe, also blieb ich und hoffte weiter auf Einlass. Und tatsächlich: 16 Leute wurden noch reingelassen, darunter ich. Und ich ergatterte tatsächlich noch einen freien Sitz in der zweiten Reihe (das ist der Vorteil, wenn man allein unterwegs ist, viele andere waren zu zweit oder in Gruppen gekommen und wollten dann natürlich auch zusammen sitzen).
Matschke erzählte sehr unterhaltsam von seiner Arbeit als Hörbuchsprecher im Allgemeinen und von den Herausforderungen gerade bei diesem Buch im Besonderen, denn er musste dabei zehn verschiedene Rollen sprechen und allen einen so eigenen Klang geben, dass man sie als Hörer*in problemlos auseinander halten kann. Beim Lesen kam dann auch der Schauspieler durch, er blieb dazu nämlich nicht auf seinem Stuhl sitzen, sondern bewegte sich vor den Stuhlreihen hin und her und unterstrich seine Worte mit Mimik und Gestik.
Eigentlich hätte ich lt. Plan eine halbe Stunde Zeit haben sollen, um von der Handelsbörse einmal quer über den Marktplatz zum Krimikeller zu laufen, doch da die Veranstaltung mit Matthias Matschke überzog, saß ich dann schon etwas auf glühenden Kohlen und war am Ende eine der Ersten, die von ihrem Sitz aufsprang und den Saal verließ – sorry, Herr Matschke, es lag nicht an Ihnen! 😉
Aber ich schaffte es gerade noch rechtzeitig zum Krimikeller zu der Lesung, auf die ich mich schon ganz besonders gefreut hatte: Hier lasen an diesem Abend Angélique und Andreas Kästner aus ihrem Hamburg-Krimi „Tatort Hafen – Tod an den Landungsbrücken“. Dieses Buch hatte ich als Rezensionsexemplar vom Droemer-Knaur-Verlag bekommen und ausnahmsweise um ein Print statt eines eBooks gebeten, denn ich wollte es mir gerne in Leipzig signieren lassen und genau das habe ich nach der wirklich unterhaltsamen Lesung dann auch gemacht.
Sonntag, letzter Messetag! Da ich gleich um 10 Uhr meinen ersten Termin auf der Messe hatte (und wieder einmal in der hintersten, am weitesten vom Eingang entfernten Halle), stand ich extra früh auf, um noch in Ruhe zu frühstücken und aus meinem Hotel auszuchecken. Meinen Koffer nahm ich gleich mit auf die Messe und ließ ihn im Pressezentrum aufbewahren, was wirklich sehr praktisch war, weil ich vorhatte, mittags gleich vom Bahnhof Messe weiterzufahren, somit konnte ich mir den Rückweg zum Hauptbahnhof sparen.
Pünktlich traf ich bei der Hugendubel-Messebuchhandlung ein, wo das Bloggerportal LovelyBooks eine Leselounge eingerichtet hatte. Ich hatte zusammen mit vier anderen Glücklichen ein Meet & Greet mit den beiden Autorinnen Amelie Fried und Julia Kröhn gewonnen. Wir wurden gleich mit einer Goodiebag begrüßt, darin enthalten waren die beiden neuen Bücher der beiden Autorinnen, Lesezeichen und ein Trinkbecher, den wir auch gleich benutzen konnten, denn auf dem Tisch standen Getränke und Süßigkeiten bereit. Als die beiden Autorinnen eintrafen, ließen wir uns erstmal unsere Bücher signieren. „Der längste Sommer ihres Lebens“ von Amelie Fried habe ich bereits als pdf-Druckfahne gelesen, umso mehr freute ich mich nun, das Buch als hochwertige gebundene Ausgabe in Händen zu halten. „Der Pakt der Frauen“ von Julia Kröhn kenne ich noch nicht, aber was sie davon erzählte, klang so interessant, dass ich das Buch bestimmt bald anfangen werde. Julia Kröhn schreibt ja auch unter zahlreichen Pseudonymen, zuletzt habe ich von ihr alias Catherine Aurel den Roman „Bella Donna – Die Schöne von Florenz“ gelesen. Nach dem Signieren wurden Fragen gestellt und bald entwickelten sich angeregte Gespräche. Viel zu schnell verging die Zeit und die beiden Autorinnen mussten auf die Hugendubel-Bühne zu einem Interview. Logisch, dass ich mir das auch noch ansah. Das Gruppenfoto von unserem Meet & Greet wurde uns dankenswerterweise von LovelyBooks zur Verfügung gestellt.
Nach dem Interview hatte ich eine Viertelstunde Zeit, um nochmal die Halle zu wechseln. Ich wollte zu einer Veranstaltung von Books on Demand. Deren Grafikerin Casandra Krammer hielt einen interessanten Vortrag über die Gestaltung von Buchcovern und was man dabei beachten sollte. Stichworte: Genre, Zielgruppe, Professionalität, Ästhetik und Zeitgeist. Dazu zeigte sie viele Beispiele aus verschiedensten Genres und erläuterte, warum der ursprüngliche Entwurf (immer links im Bild) jeweils überarbeitet wurde:
Tja, und dann war es auch schon Zeit für meinen allerletzten Programmpunkt und der führte mich zu den „Mörderischen Schwestern“, einer Vereinigung von Krimiautorinnen. Hier war ich mit Monique Scharmacher verabredet, der Autorin von „Tödliches Allerlei“, das ich erst kürzlich quasi zur Einstimmung auf Leipzig gelesen und rezensiert hatte. Wie schön, sich nun auch mal persönlich kennenzulernen und ein paar Worte zu wechseln! Bei der Gelegenheit erfuhr ich auch, dass es eine Fortsetzung des Krimis geben wird, ich bin gespannt!
Dann hieß es Abschied nehmen, sich wieder durch das Messegewühl zum Pressezentrum zu schieben, um mein Gepäck abzuholen. Mit der S-Bahn ging es dann von Leipzig-Messe nach Halle Hauptbahnhof und von dort mit dem ICE-Sprinter zurück nach München. Am Messe-Bahnhof sah ich nochmal kurz Amelie Fried, die offenbar ebenfalls auf dem Nachhauseweg war. Unser ICE kam sogar 5 min zu früh in München an und zuhause wartete mein Schatz schon mit einem leckeren Abendessen auf mich. Am Tag danach sortierte ich dann erstmal meine Mitbringsel. Neben unzähligen Postkarten, Lesezeichen, Aufklebern und Leseproben habe ich tatsächlich „nur“ sechs Bücher von der Messe mit nach Hause gebracht und davon habe ich vier geschenkt bekommen (neben den bereits erwähnten noch das gelbe Buch unten in der Mitte, das ich am Greenpeace-Stand geschenkt bekam, weil ich Greenpeace-Fördermitglied bin).
Hätte man mich am Sonntag oder Montag gefragt, ob ich nächstes Jahr wieder nach Leipzig fahren will, hätte ich vermutlich Nein gesagt. Es war halt doch arg voll dort, was mich grundsätzlich eher stresst. Aber mit ein paar Tagen Abstand sieht das alles schon wieder anders aus. Vielleicht fahre ich ja doch wieder hin, mal sehen. Nächstes Jahr wissen wir mehr 😉
PS: Noch ein paar Zahlen aus einer aktuellen Pressemitteilung der Leipziger Messegesellschaft:
283.000 Besucher*innen (2023: 274.000 Besucher*innen) haben die Buchmesse 2024 und deren rund 2.800 Veranstaltungen an über 300 Orten in der ganzen Stadt besucht. Für diese Programmvielfalt sorgten 2.085 Aussteller aus 40 Ländern.