Harpunentod

Erstellt am 17.8.24. Kategorie: Buchrezensionen
„Harpunentod“
von Sophie Tammen
Bewertung
★★★★★
Verlag Rowohlt
Buchform kartoniert, eBook
Erschienen März 2024
Seiten 288
Erhältlich beigenialokal.de

In den letzten Wochen hatte ich endlich mal Zeit, einige Bücher zu lesen, die schon länger hier auf meinem Stapel liegen. Angesichts der sehr heißen Temperaturen draußen war mir nach einer kühlen Nordseebrise und da kam dieser Amrum-Krimi gerade richtig. Die Protagonistin Gaby, Sekretärin bei der Kriminalpolizei in Wiesbaden, reist darin zusammen mit ihrer Hündin Dolores auf die Nordseeinsel Amrum. Sie möchte dort zur Ruhe kommen und über einige Dinge nachdenken, etwa über ihre Ehe und darüber, ob sie in Vorruhestand gehen soll oder nicht.

Doch aus der Erholung wird nichts, denn bereits am ersten Abend stößt sie beim Gassi gehen auf eine Leiche. Bei dem Toten handelt es sich um einen Mann, den Gaby erst wenige Stunden vorher bei ihrer Anreise im Inselbus kennengelernt hatte. Nun sitzt er tot in einem Boot am Strand, aufgespießt von einer Harpune – und auch diese hat Gaby erst kürzlich gesehen, nämlich in der Hand ihres Vermieters Frerk Behrendsen während einer Vorführung im Walmuseum.

Gaby kann gar nicht anders, als sich an den Ermittlungen der örtlichen Polizei zu beteiligen. Dabei ist Behrendsen beileibe nicht der einzige Verdächtige, denn schnell stellt sich heraus, dass der Tote zu Lebzeiten alles andere als beliebt auf der Insel war, ganz im Gegenteil: Es ist quasi niemand gut auf ihn zu sprechen und mehr als ein/e Inselbewohner/in hätte ein Mordmotiv. Also muss Gaby genauere Nachforschungen anstellen und verlässt sich dabei stets auf ihre Intuition und Menschenkenntnis, denn die hat sie schließlich noch nie getrogen – oder?

Die Geschichte wartet immer wieder mit überraschenden Wendungen auf und jedes Mal, wenn ich dachte, nun sei der Täter gefunden, wurde dieser prompt entlastet und es taten sich neue Perspektiven auf. Somit blieb die Handlung das ganze Buch über spannend und die 288 Seiten waren ruckzuck durchgelesen. Bei der Lektüre lernte ich zudem viel über die Insel Amrum, die so anschaulich beschrieben wurde, dass vor meinem geistigen Auge sofort ein klares Bild entstand. Nicht nur wegen der sommerlichen Temperaturen draußen habe ich sofort Lust bekommen, die Insel selbst einmal zu bereisen.

Der Krimi war sehr vergnüglich und kurzweilig zu lesen, endete aber mit einem Cliffhanger, so dass am Schluss noch einige Fragen offen blieben: Bleibt Gaby auf der Insel oder kehrt sie zurück nach Wiesbaden? Wie geht es mit ihrer Ehe weiter? Ich hoffe also sehr auf eine Fortsetzung!

Zur Autorin: Sophie Tammen ist das Pseudonym der Autorin Andrea Russo, die auch als Anne Barns schon viele bekannte Romane geschrieben hat. Zusammen mit ihrer Tochter Christin-Marie Below hat sie unter dem Pseudonym Jette Jakobi kürzlich den heiteren Krimi „Heiner ist tot“ veröffentlicht, der an der Ostsee spielt.

[Werbung, unbezahlt]