Freddie Mercury, Sänger der Rockgruppe Queen, hat mehrere Jahre in München gelebt. Darüber hat der Autor Nicola Bardola vor drei Jahren ein Buch geschrieben, „Mercury in München – Seine besten Jahre“, und zu einem Presserundgang auf den Spuren des legendären Sängers eingeladen. Der Rundgang endete seinerzeit im Hotel „Deutsche Eiche“ im bunten Münchner Glockenbachviertel. Zusammen mit Wirt Dietmar Holzapfel und Herbi Hauke, dem Gründer des früheren Münchner Rockmuseums und Mit-Initiator von „Munich – City of Music“, sinnierte Bardola schon damals über ein Denkmal für Freddie Mercury in München.
Wäre es nach den drei Herren gegangen, so stünde das Denkmal heute auf dem nahen Reichenbachplatz, doch das wurde von der Stadtverwaltung abgelehnt. Letztlich wurde dann aus der Statue ein Mosaik und das sollte an der Fassade der „Deutschen Eiche“ prangen – auch das war nicht ganz einfach umzusetzen, denn obwohl in Privatbesitz, steht das Gebäude doch unter Ensembleschutz. Aber schließlich gab die Stadt grünes Licht und so konnten die Initiatoren einen Ideenwettbewerb veranstalten. Am Ende wurde der Künstler Franco Notonica mit dem Werk beauftragt, dessen feierliche Enthüllung am Donnerstag, 5. September 2024 stattfand – dem Tag, an dem Freddie Mercury 78 Jahre alt geworden wäre.
Schon auf dem Weg zur „Deutschen Eiche“ freuten wir uns über die kleinen Zeichen, die zeigen, dass München eine bunte Stadt ist:
Am Ort des Geschehens angekommen, war das Mosaik zunächst noch verhüllt. Nach und nach fanden sich etliche Schaulustige, Pressefotografen und Ehrengäste ein, darunter neben den schon erwähnten Initiatoren Dietmar Holzapfel (nebst Partner Sepp Sattler), Nicola Bardola und Herbi Hauke auch die Schauspielerin Michaela May und ihr Mann Bernd Schadewald sowie der Musikproduzent Reinhold Mack, der seinerzeit in den Münchner Musicland-Studios etliche Alben mit Queen produziert hatte. Mercury war sogar der Patenonkel von Macks Sohn. Mack hatte für Holzapfel ein Geschenk dabei: Ein Foto, das Mack und Mercury beim Feiern von Freddies 39. Geburtstag anno 1985 zeigt.
In seiner Ansprache erzählte Holzapfel von den langjährigen Bemühungen, ein Denkmal errichten zu lassen, und von den Ergebnissen des Ideenwettbewerbs: Nicht alle eingereichten Entwürfe hätten begeistert, manche seien wohl sogar mit KI geschaffen worden – ganz anders als der von Franco Notonica, dessen Werk aus rund 5000 Mosaiksteinchen besteht. Auch der Künstler selbst (der übrigens schon im Schloss Neuschwanstein gearbeitet hat) kam zu Wort und sein Lebensgefährte verriet am Rande, dass Notonica ein ganzes Jahr lang an dem Mosaik getüftelt habe und vor der Enthüllung sehr nervös gewesen sei.
Die feierliche Enthüllung nahmen schließlich Münchens Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner, Reinhold Mack und Sepp Sattler vor, die unter den Klängen von „We are the Champions“ langsam die verhüllende Stoffbahn nach oben zogen und somit den Blick auf das Mosaik freigaben:
Im Anschluss konnten sich die vielen Zuschauer im Zimmer 25 des Hotels ans Fenster stellen, um sich von einem Fotograf der „Deutschen Eiche“ mit dem Mosaik fotografieren zu lassen. Diese Gelegenheit ließen auch Felix und ich uns nicht entgehen, ebenso wenig wie Nicola Bardola und Herbi Hauke. Herzlichen Dank an das Team der „Deutschen Eiche“ für die Fotos, die auf der Hotel-Webseite zum Download zur Verfügung gestellt wurden.
Anschließend gab es auf der Dachterrasse mit herrlichem Blick über die Münchner Altstadt ein Glas Sekt zum Anstoßen auf Freddies Geburtstag. Felix und ich hatten danach noch die Gelegenheit, mit dem Künstler selbst ein paar Worte zu wechseln und ein Erinnerungsfoto zu machen.
Ab sofort ist München also um eine Sehenswürdigkeit reicher! In der Mediathek des Bayerischen Rundfunks gibt es einen kurzen (3 min) Filmbeitrag über die Entstehung des Mosaiks und dessen Enthüllung. Ab Minute 2:33 sind auch Felix und ich im Hintergrund kurz zu sehen.