Seit vielen Jahren prämiert unser örtlicher Verein für Gartenbau und Ortsverschönerung, der nächstes Jahr übrigens sein 125-jähriges Bestehen feiert, jährlich die schönsten Gärten in der Gemeinde. Die Auswahl trifft eine Jury, die Prämierten müssen keine Vereinsmitglieder sein, ihr Garten sollte aber in gewisser Weise herausstechen, das Auge des Betrachters erfreuen und vielleicht die eine oder andere Anregung zur Nachahmung bereithalten.
In diesem Sommer kam mein Redaktionsleiter bei der Ebersberger Zeitung auf die Idee, einige dieser prämierten Gärten in einer losen Serie vorzustellen. Damit hat er bei mir gewissermaßen offene Türen eingerannt und ich habe mich sofort mit Feuereifer ans Werk gemacht. Dabei gilt mein besonderer Dank der ersten Vorständin des Gartenbauvereins, Maria Wirnitzer, die für mich den Kontakt zu den prämierten Gartenbesitzer*innen hergestellt hat. Was anfangs als „Sommerloch-Füller“ gedacht war, kam so gut an, dass wir die Serie bis in den Herbst hinein fortgesetzt haben.
Besonders gefreut hat mich dabei die Vielfalt der vorgestellten Gärten: ein Schrebergarten, ein Vorgarten, ein Reihenhausgarten, ein weitläufiger Garten mit Teich und versteckte Kleinode – es war wirklich eine Menge an ganz unterschiedlichen Grünflächen dabei. Den Anfang machte ein Schrebergarten, an dem ich regelmäßig auf meinem Weg zum Schwimmbad vorbei komme und der dabei jedes Mal viel zum Schauen bietet. Umso mehr freute ich mich auf meinen Besuch dort, zumal die fleissige Gärtnerin uns sehr freundlich empfing. Wir hätten Stunden dort verbringen können und vermutlich trotzdem nicht alles gesehen, was es in diesem Garten zu entdecken gibt:
Wenige Tage später war ich in einem weiteren Garten zu Besuch. Das heißt, eigentlich ging es diesmal um den besonders schön gestalteten Vorgarten, aber unser Gespräch dazu fand dann auf der Terrasse im rückwärtigen Garten statt. Es war ein schöner ruhiger Sommervormittag, im Hintergrund zwitscherten die Vögel und der Brunnen plätscherte – so schön könnte von mir aus jeder Pressetermin sein!
Erneutes Kontrastprogramm eine Woche später: Diesmal war ich zu Gast in einem ganz besonderen Reihenhausgarten. Diesen Garten hatte ich aus rein privatem Interesse bereits ein Jahr zuvor im Rahmes des „Tages der offenen Gartentür“ besucht, damals war die Gartenanlage noch mitten im Entstehungsprozess. Inzwischen hat sich viel getan und da den Gartenbesitzern – wie übrigens allen Prämierten, die ich besucht habe – die Artenvielfalt und die insektenfreundliche Gestaltung besonders am Herzen liegt, erfreute ich mich hier ganz besonders am Summen und Brummen rings um mich herum:
Pünktlich an meinem Geburtstag erschien dann Artikel Nummer vier. Dafür hatte ich wenige Tage zuvor ein sehr nettes Ehepaar besucht, dessen Enkel auch gerade da waren – zum Glück, denn das Besondere hier waren unter anderem die unzähligen selbstgebauten Vogelhäuschen, die die Familie nun schon in vierter Generation herstellt:
Anfang September folgte dann noch ein Besuch nur wenige Straßen von meinem Zuhause entfernt. Diese Gartenbesitzerin hatte zunächst gezögert, ob sie einem Bericht über ihr grünes Paradies zustimmen sollte oder nicht. Zum Glück hat sie sich dann doch dazu entschlossen, denn dieser Garten war wirklich nochmal etwas ganz Besonderes und die Besitzerin hatte viel Spannendes zu erzählen. Besonders gefreut hat mich, dass sie sich nach Erscheinen des Berichts nochmal bei mir gemeldet und sich bedankt hat. Mein Artikel habe ihr sehr gut gefallen und viele Nachbarn hätten sie bereits darauf angesprochen. Das höre ich natürlich gerne 🙂
Dann folgte eine längere Pause, denn es waren ja Sommerferien und einige Gartenbesitzer deshalb verreist und nicht erreichbar. Und das Wetter musste für meine Besuche und Fotos schließlich auch passen! So bildete Anfang Oktober der folgende Garten letztlich den Abschluss unserer Serie – durchaus passend, denn in diesem Garten dominieren die Herbstblüher, vor allem verschiedene Phlox- und Asternsorten. Und auch hier gab es noch eine berührende Geschichte zu erzählen:
Diese Serie hat mir – und offenbar auch unseren Leser*innen – sehr viel Spaß gemacht. Die eine oder andere Anregung habe ich für unseren heimischen Garten mitgenommen, vor allem aber viele nette und interessante Menschen getroffen. Ich sage ja oft, dass ich bei unserer Zeitung vor allem für die guten Nachrichten zuständig bin, die es ja gerade in diesen Zeiten, in denen wir leben, ganz besonders braucht. Neben guten Nachrichten braucht es derzeit aber auch ganz besonders Zufluchtsorte, die der Seele gut tun – und für sehr viele Menschen ist das offensichtlich der eigene Garten. Und so hätte ich nichts dagegen, wenn wir diese Serie auch im kommenden Jahr fortsetzen könnten, dann mit den prämierten Gartenbesitzer*innen des Jahres 2025, das ja zugleich das Jubiläumsjahr unseres Gartenbauvereins ist.