Buchmesse Rosenheim 2025

Erstellt am 25.3.25. Kategorie: Dies & Das

Nach dem großen Erfolg der Premiere im vergangenen Jahr fand 2025 zum zweiten Mal die Buchmesse Rosenheim statt. Den Termin hatte ich mir schon vor langem in den Kalender eingetragen, denn natürlich wollte ich auch in diesem Jahr wieder hinfahren und die Messe auch ganz offiziell als Teil des Bloggerinnenteams begleiten.

Heuer hatten wir Bloggerinnen sogar einen eigenen Stand, deshalb haben wir uns im Vorfeld schon vernetzt und unter anderem diese Übersicht erstellt, auf der wir alle mit Namen, Kontaktdaten und unseren bevorzugten Genres aufgeführt sind. Ganz kurzfristig sagten dann leider zwei der ursprünglich sieben Bloggerinnen ab und auch von den übrigen hatten nicht alle das ganze Wochenende Zeit. Ich aber wollte unbedingt an beiden Tagen kommen, denn anders als im vergangenen Jahr, als am Samstag die Fantasy-Lesungen dominierten, war das Programm heuer etwas durchmischter, so dass an beiden Messetagen viel Interessantes für mich dabei war.

Wieder fand die Buchmesse im Hotel-Gasthof Höhensteiger am Ortsrand von Rosenheim statt. Im großen Saal fanden die rund 70 Aussteller*innen Platz, in zwei Nebenräumen konnten parallel die Lesungen stattfinden und dann gab es im Nebengebäude noch einen weiteren großen Saal für die Lesung der Schirmherren: Den Veranstalterinnen war es gelungen, das bekannte Autorenpaar Iny Lorentz für eine Lesung und Autogrammstunde zu gewinnen. Ein besonderes Highlight auch für mich, denn das Autorenpaar stammt aus einem meiner Nachbarorte, persönlich hatte ich das sympathische Paar im vergangenen Dezember beim Krimitag in Freilassing kennengelernt.

Doch der Reihe nach: Die Messe begann am Samstag um 11 Uhr. Als ich um 10 Uhr ankam, war der Aufbau bereits in vollem Gange. Heidi von „moments of books“ traf kurz nach mir ein und wir begannen sogleich, den uns zugedachten Tisch zu dekorieren. Später stießen auch Babs von „gif.me.books“ und Monika von „suechtignachbuechern“ zu uns und wir nutzten die Gelegenheit für einige Fotos. Und weil so viele nachfragten: Meine schöne Bücher-Tischdecke, die bei dieser Gelegenheit erstmals zum Einsatz kam, habe ich vor einigen Monaten hier bestellt (in dem Shop gibt es noch viele weitere schöne Motive, die man auch auf Shirts, Handyhüllen uvam. drucken lassen kann).

Kurz vor 11 Uhr wurde die Buchmesse von Rosenheims zweiter Bürgermeisterin Gabriele Leicht und Kulturreferent Wolfgang Hauck offiziell eröffnet. Bis zur ersten Lesung, die ich besuchen wollte, hatte ich noch etwas Zeit und da unser eigener Stand gerade gut besetzt war, nutzte ich die Gelegenheit zu einem ersten Rundgang. Dabei bewunderte ich unter anderem die Buchkunst von Anne Mayer und durfte mir am Stand von Annalena Schramm einen Papierflieger mit Botschaft mitnehmen. Auf meinem Papierflieger stand: „Der richtige Weg ist nicht immer der einfachste.“

Mein Rundgang führte mich auch zum Stand der „Mörderischen Schwestern Bayern“, einer Vereinigung von Krimiautorinnen, und deren Speed-Lesung war auch die erste Lesung, die ich an diesem Tag besuchte: Fünf Autorinnen durften jeweils sechs Minuten lang lesen, nachdem sie von einer Kollegin jeweils sehr warmherzig vorgestellt worden waren. Wir Zuhörer*innen erfuhren dabei, dass die Autorinnen sich gegenseitig mit „Schwester“ bzw. „Oberschwester“ anreden und bei Lesungen immer schwarz-(blut)rot gekleidet auftreten.
Natürlich wanderten hier auch gleich die ersten Bücher auf meine Wunschliste. Zunächst las Claudia Westhagen ihre Kurzgeschichte „Die Urne“ aus der Anthologie „Teilweise kriminell – Der Wohnwagen“, es folgte Ursula Schmidt-Spreer, die aus ihrem Buch „Die zwei Leben der Molly Malone“ las. Von ihr habe ich vor Jahren schon die beiden Kurzkrimi-Bände „Mord in Cork“ gelesen und rezensiert. Es folgte die Schriftstellerin und Drehbuchautorin Katharina Lukas mit ihrem Niederbayern-Krimi „Zefix halleluja!“, dann las Hannelore Koch ihre Kurzgeschichte „Unterschleif“ aus der Anthologie „Teilweise kriminell – Das Prepaid-Handy“. Den Abschluss bildete Carmen Mayer mit „Wenn der Schatten kommt“.

Im Anschluss konnte ich gleich sitzen bleiben, denn danach las Andreas Franke aus seinem Italienkrimi „Goldener Sommer auf Capri“. Das ist bereits der neunte Fall für den Rosenheimer Kripobeamten Max Hartinger, der mit seiner italienischen Frau Chiara im Italienurlaub regelmäßig über einen Kriminalfall stolpert und – sehr zum Leidwesen seiner Frau – das Ermitteln auch im Urlaub nicht sein lassen kann.

Mit meiner Bloggerkollegin Monika ging ich anschließend zum Mittagessen in einem der vielen gemütlichen Räume des Gasthauses. Pappsatt (dank der riesigen Portionen) war ich dann erstmal froh, mich ein wenig an unserem Bloggerinnenstand erholen zu dürfen, bevor es schließlich zur für mich vorletzten Lesung des Tages ging: Annalena Schramm las aus „Liebesgeflimmer“, ihrem autobiografischen Roman rund um ihre Erlebnisse auf der Suche nach der großen Liebe.

Danach ging es für mich gleich weiter zur Lesung von Iny Lorentz, die wie erwähnt in einem großen Saal im Nebengebäude stattfand und dieser Saal füllte sich rasch, nicht nur mit Besucher*innen, sondern auch mit zahlreichen Aussteller*innen, die sich die humorvolle Lesung nicht entgehen lassen wollten. Kerstin Groeper, eine der drei Messe-Organisatorinnen, freute sich nach eigenem Bekunden „wie ein Schnitzel“, dass es mit der Schirmherrschaft des bekannten Autorenduos tatsächlich geklappt hatte. Zu ihrem großen Bedauern konnten die beiden auf der Buchmesse Rosenheim keinen Verkauf ihrer vielen Bücher anbieten, das ließ ihr Verlag nicht zu. Stattdessen hatten sie Autogrammkarten dabei, signierten mitgebrachte Bücher und standen gerne für Fotos zur Verfügung. Zuvor lasen sie abwechselnd Passagen aus ihrem historischen Roman „Ritter Constance“.

Danach wurde es allmählich ruhiger auf der Messe. Ich nutzte die Gelegenheit für einen weiteren Rundgang. Zuhause hatte ich mir extra den Standplan ausgedruckt und mir darauf die Aussteller*innen farblich markiert, die ich unbedingt besuchen wollte. Spoiler: Hinterher habe ich festgestellt, dass ich es leider trotz der akribischen Vorbereitung nicht geschafft habe, tatsächlich alle zu besuchen. Aber immerhin die allermeisten 🙂

Um 18 Uhr schloss die Messe offiziell ihre Pforten. Unseren Stand konnten wir mehr oder weniger so lassen, wie er war, der Saal wurde über Nacht abgesperrt. Und anders als die Autor*innen, die an ihren Ständen auch Bücher verkauften, hatten wir ja keine Wertsachen bei uns ausgestellt, sondern lediglich Goodie-Bags, Flyer, Post- und Visitenkarten, die sich alle Besucher*innen gerne mitnehmen durften. So konnte ich schon recht bald den Heimweg antreten. Mein Mann erwartete mich zuhause mit einem leckeren Abendessen, dann legte ich todmüde die Füße hoch – die vielen Eindrücke mussten erstmal verarbeitet werden.

Am Sonntag war ich aber schon früh wieder putzmunter und bereits um 9:30 Uhr auf der Messe, eine halbe Stunde vor der offiziellen Öffnung. Die meisten anderen Aussteller*innen waren auch schon da. Für diesen Vormittag hatte ich beinahe durchgehend den Besuch von Lesungen geplant und da meine Mit-Bloggerinnen erst gegen Mittag kommen würden, blieb unser Stand am Sonntag Vormittag weitgehend verwaist. Wir hatten aber extra dafür ein Schild angefertigt, auf dem wir darauf hinwiesen, dass wir in Kürze wieder da sein würden und dass man die Goodies an unserem Stand gerne mitnehmen dürfe. Heidi hatte schöne bunte Goodie-Bags vorbereitet, von denen ich nun vorsorglich noch etliche auf dem Tisch drapierte. Als ich mittags wiederkam, waren die meisten davon weg – gut so! Vielleicht hatten sich auch viele Besucher*innen eher getraut, hier zuzugreifen, wenn niemand von uns am Stand war.

Für mich ging es nun ins gemütliche Stüberl, wo Christian Hofbauer aus seinem Krimi „Die Insel-Cops – Geschrei auf Norderney“ las. Darin wird der tollpatschige bayrische Jungpolizist Georg Pampelhuber, der aus Rosenheims Nachbarort Prutting stammt, auf die Nordseeinsel Norderney zwangsversetzt. In der Zwei-Personen-Inselwache ermittelt er nun mit seinem ostfriesischen Vorgesetzten Matthis Jüllich. Da ist Culture-Clash vorprogrammiert und Georg Pampelhuber erinnert sicher nicht zufällig an einen gewissen Franz Eberhofer (welcher immerhin in seinen Heimatgefilden ermitteln darf).

Danach las Messe-Mitorganisatorin Monika Nebl aus ihrer Wasserburg-Krimireihe rund um die Krimi-Minnie. Diese ist bekennender Faschingsmuffel, muss aber in ihrem achten Fall „Mords-Malefiz“ mitten im Wasserburger Fasching ermitteln, nachdem die Faschingsprinzessin tot im Wald aufgefunden wird. Anregungen holte sich Moni übrigens bei ihrer eigenen Tochter, die selbst einmal bei einer Faschingsgarde mitgetanzt hat (und das zum Glück lebend überstanden hat!).

Wieder konnte ich im Anschluss gleich sitzenbleiben, denn nun las Miriam Geimer aus ihrem Roman „Es begann in den Dolomiten“. Mit der Autorin hatte ich mich zuvor an ihrem Stand sehr nett unterhalten, dabei war meine Neugier auf das Buch gewachsen. Darin verliebt sich der deutschsprachige Südtiroler Matthias Pichler in die italienischsprachige Südtirolerin Renata Tomasi. Ganz im Stil von Romeo und Julia haben jedoch die Familien der beiden jungen Leute etwas gegen die Beziehung, die Gründe dafür liegen in Südtirols Geschichte während des Zweiten Weltkriegs. Man erfährt im Buch viel über diese Zeit, die Lebensumstände und den Widerstandskampf. So prallen bei den beiden Familien zwei unvereinbare Perspektiven aufeinander und das junge Paar steht zwischen den Fronten.

Von Südtirol nach Schweden: Dort nämlich spielt der Roman „Das Knirschen von Schnee“ der Autorin Stina Milner. Wie die sympathische Autorin verriet, ist Schweden die Herzensheimat von ihr, ihrer Familie und auch von Protagonistin Liv, die mit Ende 40 vor den Trümmern ihrer Ehe steht. Sie entschließt sich, einen längst vergessen geglaubten Traum zu verwirklichen und in die Einsamkeit Nordschwedens zu ziehen. Da wir selbst im Sommer auch eine Schweden-Reise planen, hat mich dieses Thema natürlich besonders interessiert und ich kam dazu später mit der Autorin an ihrem Stand noch sehr nett ins Gespräch.

Anschließend kehrte ich zu unserem Bloggerinnen-Stand zurück, wo Heidi mittlerweile die Stellung hielt. Auch Steffi, die Fünfte im Bunde, schaute am Sonntag Nachmittag kurz vorbei. Und ich bekam lieben Besuch von meiner früheren Schulfreundin Gundi Herget, die mittlerweile Kinderbuchautorin (und Schlagzeugerin!) ist und selbst in Rosenheim lebt, da bot sich diese Gelegenheit für ein kurzes Wiedersehen natürlich an.

Danach ging es für mich weiter zu den letzten beiden Lesungen des Tages, die wieder in heimischen Gefilden spielten: „Fahnenweihe“ von Karoline Eisenschenk spielt in einem fiktiven niederbayerischen Dorf. Es ist bereits der vierte Band ihrer Krimireihe rund um den emeritierten Geschichtsprofessor Gregor Cornelius als Ermittler. Hier geht es um die bevorstehende Fahnenweihe des örtlichen Schutzenvereins, der das ganze Dorf entgegenfiebert. Doch dann wird die Fahnenbraut tot aufgefunden …

Richard Helm las aus „Die Türme der Basilika“, dem dritten Teil der Krimireihe, die er zusammen mit Franziska Franke verfasst hat. Die Krimis spielen in und um die Klosterkirche von Rott am Inn. Die Motivation der beiden Autor*innen lag darin, den Ort Rott in der Literatur mal ein wenig größer herauszubringen, wie Helm augenzwinkernd verriet. Das ist ihm gelungen, denn genau dieses Setting war es, was mich neugierig auf die Bücher machte. Mein Vater stammte nämlich aus der Gegend und ist in Rott einst zur Schule gegangen. Schade, dass ich ihm nicht mehr von dieser Krimireihe erzählen kann. Trotzdem kaufte ich mir im Anschluss an die Lesung den ersten Band der Reihe und bin schon gespannt auf die Lektüre.

Nun neigte sich die Messe allmählich dem Ende entgegen. Höchste Zeit, endlich ein Foto der drei Organisatorinnen zu machen! Ihnen gebührt allerhöchster Respekt, denn nur eine Woche nach Rosenheim sind sie auf der Leipziger Buchmesse vertreten, was natürlich auch vorbereitet sein will. Trotzdem schafften sie es, die Buchmesse Rosenheim hervorragend zu organisieren. Seit Monaten posten sie auf Instagram fleißig Autor*innen- und Bloggerinnen-Vorstellungen, bewerben jede einzelne Lesung, jede Aussteller*in, und und und … dafür ein ganz großes Dankeschön! Zwischendurch waren sie zu Gast beim Lokalradio und -fernsehen und haben dort sehr kurzweilige und interessante Interviews gegeben. Schaut gerne mal rein unter dem Menüpunkt PR auf der Webseite der Buchmesse.

Auf meinem Foto von links nach rechts: Kerstin Groeper, Johanna Furch und Monika Nebl. Danke, danke, danke! Ich habe mich auf der Messe sehr wohl gefühlt und das Miteinander der vielen Aussteller*innen war einfach großartig.

Was wäre eine Buchmesse ohne eine Tasche voller Mitbringsel? Getreu dem Plakat, das auf der Messe hing, habe auch ich so einiges mit nach Hause gebracht und damit den Tod eines Einhorns verhindert 😉 Zu den abgebildeten Schätzen kommen noch zwei E-Books, die mir der Autor Wolfgang Conradt freundlicherweise gleich am Samstag per E-Mail schickte. Er schreibt romantische Komödien und ich bin schon sehr, sehr gespannt auf die Lektüre 🙂  Leider habe ich im Messetrubel ganz vergessen, ein Foto von/mit ihm zu machen. Das werde ich nächstes Jahr nachholen. Schon mal zum Vormerken: Die nächste Buchmesse Rosenheim findet voraussichtlich am Wochenende 18./19. April 2026 statt.