„Das Kind in mir will achtsam morden“ | |
von Karsten Dusse | |
Bewertung
★★★★★
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Verlag | Heyne |
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Buchform | Taschenbuch, eBook |
Erschienen | Mai 2020 |
Seiten | 480 |
Erhältlich bei | genialokal.de (Affiliate-Link, siehe Infos hier) |
Im Mai 2020 habe ich mit Begeisterung den Krimi „Achtsam morden“ von Karsten Dusse gelesen. Eigentlich wollte ich danach gleich mit dem Nachfolgeband weitermachen, doch wie das halt so ist: Es kamen andere interessante Bücher dazwischen. Doch nun hat mein Sohn mir das eBook zu „Das Kind in mir will achtsam morden“ zu Weihnachten geschenkt und mir damit, so viel sei vorab verraten, höchst vergnügliche Lesestunden beschert.
Ein halbes Jahr ist vergangen, seit der Anwalt Björn Diemel den Mafiaboss Dragan umgebracht hat (ganz achtsam, versteht sich) und dessen Rivalen Boris von der Bildfläche hat verschwinden lassen. Seitdem fristet Boris sein Dasein im Keller des Hauses, in dem sowohl Björn selbst als auch sein Freund Sascha leben und in dem auch der Kindergarten untergebracht ist, den Björns Tochter Emily besucht. Weder Björn noch Sascha (einst Dragans Fahrer) haben Lust, weiter zu morden, eigentlich wollen sie nur in Ruhe und Frieden leben. Doch das ist nicht so einfach, wenn man zwei Mafiaclans führt und permanent Angst haben muss, aufzufliegen. Deshalb geht es Björn auch gar nicht gut: Er ist reizbar und unruhig, rastet bei den kleinsten Anlässen aus. Nur so ist zu erklären, warum es bei einem Familienausflug ins Allgäu zu einem fatalen Zwischenfall kommt.
Jedenfalls ist Björns Noch-Ehefrau Katharina wieder einmal gar nicht amused und schickt Björn erneut zum Achtsamkeitscoach Joschka Breitner. Mit dessen Hilfe lernt Björn, dass sein inneres Kind an die Oberfläche drängt und längst vergessen geglaubte Verletzungen aus Björns Kindheit nun zu Reaktionen führen, die mit diesen neu gewonnenen Erkenntnissen plötzlich ganz logisch scheinen.
Doch diese Erkenntnisse helfen erstmal wenig, als jemand beginnt, Björn und Sascha zu erpressen. Offenbar wurde Boris‘ Kellerversteck entdeckt, doch von wem? Wenn Boris‘ Mafiaclan dahintersteckt, sieht die Zukunft für Björn, Sascha und Björns Familie nicht gerade rosig aus. Auch Dragans Clan muss immer wieder beruhigt und abgelenkt werden. Und zu allem Überfluss drängt nun auch noch der Elternbeirat des Kindergartens darauf, den maroden Heizungskeller zu besichtigen, um den Kindergarten langfristig nachhaltiger und ökologischer zu machen. Das müssen Björn und Sascha unbedingt verhindern! Aber wie, wenn man nicht erneut einen Mord begehen will? Zum Glück hat Björn mittlerweile gelernt, auf sein inneres Kind zu hören und dessen kindliche Ideen ganz erwachsen in die Tat umzusetzen. Dabei spielen grölende Assis im Park gegenüber, eine attraktive Elternbeirätin und deren nichtsnutziger Bruder, Inhaber einer eScooter-Verleihfirma, keine ganz unwesentliche Rolle.
Wieder einmal hat Karsten Dusse es geschafft, mich mit seinem Werk vollkommen zu begeistern. Ich habe das immerhin 480 Seiten lange Buch in eineinhalb Tagen ausgelesen und dabei immer wieder amüsiert vor mich hin geschmunzelt oder sogar laut gelacht. Einen Extrabonus bekommt der Krimi obendrein für die beste Erotikszene, die ich je gelesen habe – ich werde nie wieder ohne Hintergedanken eine Farbspraydose in die Hand nehmen können! Aber mehr wird hier nicht verraten, das müsst Ihr nämlich unbedingt selber lesen!
Insgesamt kann ich auch diesen zweiten Achtsamkeits-Krimi wieder absolut empfehlen und ich freue mich nun schon sehr auf Band 3, „Achtsam morden am Rande der Welt“, der Ende April erscheinen soll.
[Werbung, unbezahlt]