„Tod im Museum“ | |
von Emma Goodwyn | |
Bewertung
★★★★★
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Verlag | tolino media |
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Buchform | eBook |
Erschienen | Mai 2016 |
Seiten | 235 |
Erhältlich bei | Buchladen Vaterstetten |
Letztes Jahr habe ich die Krimireihe rund um den Hobby-Ermittler John Mackenzie, Beefeater im Tower of London, für mich entdeckt. Nach den ersten beiden Bänden „Tod im Tower“ und „Tod im Kilt“ hatte ich nun endlich Zeit, den dritten der mittlerweile acht Bände zu lesen. Band 9, „Tod auf dem Campus“, erscheint schon im Februar, ich habe also noch einiges aufzuholen.
Band 3 spielt zum größten Teil im Natural History Museum in London. Dort hat nicht nur Johns Nichte Renie einen Ferienjob angenommen, dort arbeitet auch Johns Vater James, ehemaliger Kurator des Museums, noch immer ehrenamtlich. Und er ermöglicht Bella, Renies kleiner Schwester, zum Geburtstag dort eine Übernachtungsparty mit ihren Freunden. Renie und John sollen als Aufpasser fungieren und sind dabei ganz schön gefordert. Doch das ist nichts gegen die Aufregung am nächsten Morgen, als John zu Füßen eines Saurier-Modells einen Toten entdeckt, erschlagen mit einem Knochen, den ausgerechnet sein Vater James in Händen hält.
Bei dem Toten handelt es sich um Dr. Gordon Farris, Controller der Museumsverwaltung und bei seinen Kollegen nicht gerade beliebt. Johns ungeliebter Cousin, Superintendent Simon Whittington vom Scotland Yard, wird mit den Ermittlungen betraut und muss sich diesmal mit John zusammenraufen, denn dessen Vater James steht unter Mordverdacht. Auch Renie kann es wieder einmal nicht lassen, undercover zu ermitteln. So macht das Trio bald eine ganze Reihe anderer Tatverdächtiger aus. Doch dann wird Renie entführt und schwebt in Lebensgefahr.
Neben dem Kriminalfall an sich, der auch diesmal wieder sehr spannend war und etliche falsche Fährten bereit hielt, fand ich bei dieser Geschichte besonders den Blick hinter die Kulissen des Museums hochinteressant. Man erfährt beim Lesen viel über die verschiedenen Abteilungen des Museums, über die Arbeitsweise der Forscher und der Verwaltung, aber auch über Saurier, ausgestorbene und neu entdeckte Insektenarten, über illegalen Handel mit Fossilien und vieles andere mehr. Hier hat die Autorin, so weit ich das beurteilen kann, wirklich gründlich recherchiert und konnte das auch sehr anschaulich schildern.
Leider fehlte uns 2019 bei unserem London-Urlaub die Zeit, auch das Natural History Museum zu besuchen, wir waren dafür im benachbarten Science Museum und im gegenüberliegenden Victoria & Albert-Museum. Aber immerhin zwei Fotos von außen konnte ich machen und wenn ich mal wieder nach London kommen sollte, steht ein Besuch im Natural History Museum auf jeden Fall auf meinem Programm.
Auf meinem Programm stehen auch die weiteren Bände der Krimireihe um John Mackenzie. Ich mag den Schreibstil der Autorin, die Protagonisten sind mir allesamt sehr sympathisch, selbst der arrogante Simon Whittington bekommt allmählich beinahe menschliche Züge, und ich bin gespannt, wie es mit der Familie Mackenzie in den nächsten Bänden weitergeht. Vor allem Renie ist ja immer für eine Überraschung gut. Band 4 heißt übrigens „Tod im Schatten der Tower Bridge“ und führt laut Klappentext in die Welt von Shakespeare, das klingt doch schon mal sehr vielversprechend.