„Die Isar-Detektive: Falscher Alarm“ | |
von Anja Janotta | |
Bewertung
★★★★☆
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Verlag | Oetinger |
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Buchform | gebunden |
Erschienen | 2020 |
Seiten | 158 |
Erhältlich bei | Bayerischer Landtag |
Nanu, ein Kinderbuch? Das ist doch normalerweise so gar nicht mein Genre! Und auch meine beiden Söhne sind dem Kindesalter mittlerweile entwachsen. Wie also bin ich auf dieses Buch gekommen? Ganz einfach: durch einen Zeitungsartikel im Münchner Merkur. Dieses Buch, das übrigens Auftakt zu einer ganzen Reihe sein soll, entstand nämlich auf Initiative der bayerischen Landtagspräsidentin Ilse Aigner. Sie wünschte sich einen Roman, der Kindern auf spielerische Art und Weise die Arbeit im bayerischen Parlament nahebringt. Etwas ähnliches gibt es wohl schon in Hamburg mit den Alster-Detektiven, nun schrieb die Autorin Anja Janotta diese Geschichte, die in München angesiedelt ist, die wunderbaren Illustrationen dazu stammen von Stefan Leuchtenberg. Und: Das Buch gibt es kostenlos, sowohl für Einzelpersonen als auch für Schulklassen, direkt und exklusiv beim Bayerischen Landtag. Da ich selbst schon mal im Maximilianeum, dem Gebäude, das den Bayerischen Landtag beherbergt, zu Gast war, war meine Neugier nun endgültig geweckt.
Die Isar-Detektive, das sind vier Kinder im Alter zwischen elf und zwölf Jahren: Elias, seine jüngere Schwester Flo(rentine), deren Schulkamerad Balu und ihre Freundin Marietta, genannt Metti. Balus Vater ist Chefkoch im Landtag, die Großtante von Elias und Flo ist die (fiktive) Landtagspräsidentin Elisabeth Kölbl. In den Ferien dürfen die Kinder auch einmal in der Landtagskantine essen und bei dieser Gelegenheit werden sie Zeugen eines Feueralarms, der sich glücklicherweise als Fehlalarm entpuppt. Doch am nächsten Tag stellt sich heraus, dass während dieses Alarms ein Kunstwerk aus dem Landtag gestohlen wurde. Es handelt sich dabei um das Bild eines früheren Landtagspräsidenten. Die vier Kinder beginnen, auf eigene Faust zu ermitteln und gehen im Landtag auf Spurensuche. Dabei bekommen sie Hilfe von der grantigen Hausmeisterin, einem jungen Abgeordneten und einem Pförtner mit einem großen Herz für kleine Detektive.
Der Kriminalfall ist meiner Meinung nach kindgerecht erzählt und hat sowohl spannende als auch amüsante Aspekte. Ganz nebenbei erfährt der Leser dabei Interessantes aus dem Arbeitsalltag der Abgeordneten und vor allem viel über das Gebäude des Maximilianeums selbst, von den Katakomben bis hinauf zum Plenarsaal und der Präsidentengalerie. Für mich war das besonders schön, weil ich dank meiner eigenen Besuche dort zumindest von einigen der Räumlichkeiten gleich ein Bild vor Augen hatte:
Besonders angenehm fand ich auch, dass in dem Buch keine realen Personen oder Parteinamen genannt werden, hier ist die Geschichte vollkommen neutral. Einzige Ausnahme: Flos Haustiere sind nach früheren bayerischen Ministerpräsidenten benannt. Da gibt es die Wellensittiche Franz und Josef, die Meerschweinchen Wilhelm und Edmund, den Hamster Günther, die Schildkröte Horst und den Kater Max, was mir beim Lesen so manches Schmunzeln entlockt hat.
Die Geschichte ist gedacht für Kinder im Alter von etwa neun bis zwölf Jahren. Mehr Infos zu der Buchreihe, den jungen Detektiven und ein Grußwort von Landtagspräsidentin Ilse Aigner gibt es auf der Homepage der Isar-Detektive. Außerdem kann man sich auf YouTube ein Video von der Buchpräsentation anschauen, bei der Aigner sich mit der Autorin und dem Illustrator unterhält. Das Buch selbst kann von Schulklassen und Einzelpersonen ausschließlich auf der oben verlinkten Seite des Bayerischen Landtags bestellt werden. Wegen der hohen Nachfrage kann es derzeit jedoch zu Wartezeiten kommen.