Das Geheimnis der Apfelblüte

Erstellt am 22.4.22. Kategorie: Buchrezensionen
„Das Geheimnis der Apfelblüte“
von Christine Rath
Bewertung
★★★★★
Verlag Gmeiner
Buchform Taschenbuch, eBook
Erschienen April 2022
Seiten 345
Erhältlich beiAP Buch Baldham, Buchladen Vaterstetten

Schon seit langem bin ich ein großer Fan der Romane von Christine Rath. Kennt Ihr das, wenn man ein Buch anfängt und sich schon auf den ersten Seiten sofort wie zu Hause fühlt? So ging es mir vor etlichen Jahren mit „Butterblumenträume“, einem Roman, der in Überlingen am schönen Bodensee spielt. Seitdem habe ich alle weiteren Romane und Krimis der Autorin gelesen und schon voller Spannung auf ihr neuestes Buch gewartet, das letzte Woche erschienen ist. Auch das spielt wieder am Bodensee, diesmal aber weiter östlich in Kressbrunn und es hat auch nichts mit dem Café Butterblume und den Protagonisten der vorherigen Bodensee-Romane dieser Autorin zu tun, sondern ist eine ganz und gar eigenständige Geschichte.

Diesmal geht es um Amanda, eine alleinerziehende junge Ärztin, die in Berlin lebt. Als jedoch ihr Vater einen Schlaganfall erleidet, kehrt sie nach sieben Jahren zurück an den Bodensee in ihre alte Heimat. Dieser Heimat hat sie damals nach einer schlimmen Enttäuschung und einem Unfall, nach dem sie monatelang im Krankenhaus lag, den Rücken gekehrt. An den Unfallhergang kann sie sich bis heute nicht genau erinnern, wohl aber daran, dass ihre Mutter nach der Unfallnachricht einen Herzinfarkt erlitt und starb. Amandas Vater hat ihr seinerzeit in seiner ersten Verzweiflung die Schuld am Tod der Mutter gegeben, seitdem ist ihr Verhältnis getrübt. Doch nun lässt Amanda alles stehen und liegen, um ihren Vater noch einmal zu sehen.

Zurück am Bodensee wird sie mit vielen schmerzhaften Erinnerungen an die Zeit vor sieben Jahren konfrontiert. Auch der Verlust ihrer Mutter wird ihr hier viel deutlicher bewusst als im fernen Berlin, wo sie all die traurigen Ereignisse besser verdrängen konnte. Nun muss sie sich den Ereignissen von damals stellen, mit so manchem Missverständnis aufräumen und einige Geheimnisse lüften. Doch das ist alles andere als einfach – wenn nicht sogar lebensgefährlich…

Wieder einmal hat Christine Rath es geschafft, mich von der ersten Seite an in den Bann der Geschichte zu ziehen. Gemeinsam mit Amanda habe ich beim Lesen Stück für Stück die Geheimnisse der Vergangenheit enthüllt und auf dem Apfelblütenfest in Kressbronn schließlich den Schleier ihrer Amnesie gelüftet, doch auf die ganze schmerzhafte Wahrheit wäre ich im Leben nicht gekommen, da hat die Autorin mich doch ganz schön überrascht. Und gerade als ich dachte, nun wird alles gut, nimmt die Geschichte nochmal eine hochdramatische Wendung, die es mir unmöglich machte, das Buch aus der Hand zu legen! Und trotz aller Dramatik hat auch dieses Buch wieder diese „Wohlfühl-Komponente“, die ich an den Romanen von Christine Rath so liebe.

Wer also noch eine wunderbar spannende, anrührende Lektüre für den Frühling sucht, der wird hier garantiert fündig. Ganz klare Leseempfehlung!