Tod in Bletchley Park (Band 10)

Erstellt am 11.7.22. Kategorie: Buchrezensionen
„Tod in Bletchley Park“
von Emma Goodwyn
Bewertung
★★★★★
Verlag tolino media
Buchform eBook
Erschienen April 2022
Seiten 245
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Endlich gibt es Neues von John Mackenzie, Beefeater im Tower of London und Hobbydetektiv wider Willen! Gerade erst sind seine Nichte Renie und ihr Ehemann Geoff aus den Flitterwochen zurück (ihre Hochzeit wurde ganz am Ende des Vorgängerbandes „Tod auf dem Campus“ gefeiert), schon gibt es neue Aufregung. Denn Alan, Renies Vater und Johns Schwager, hatte der Familie damals angekündigt, dass er künftig beruflich kürzer treten wolle. Der bekannte IT-Spezialist hat seine Firma einem Geschäftsführer übergeben und will stattdessen eine Dozentenstelle in Bletchley Park annehmen. Bletchley Park ist jener geschichtsträchtige Ort, wo Kryptoanalytiker während des Zweiten Weltkriegs die Geheimnisse der Enigma lüfteten. Heute befindet sich hier ein Computermuseum, außerdem sollte dort eine Schule für IT-Spezialisten, das National Cyber Security College entstehen.

Kein Wunder also, dass der gesamte Mackenzie-Clan begeistert die Gelegenheit wahrnimmt, das Gelände dort zu besuchen und eine interessante Führung mitzumachen. Doch nur wenige Tage später passiert dort ein Mord: Als Alan spät abends als letzter das Büro verlässt und noch einen Spaziergang über die Baustelle macht, auf der das College entstehen soll, stolpert er zunächst über menschliche Gebeine, die offensichtlich schon seit Jahrzehnten dort liegen und durch die Bauarbeiten wieder zum Vorschein kamen. Doch damit nicht genug: Direkt daneben liegt die Leiche von Garrett Walsh, Alans ungeliebter Kollege, mit dem er am selben Tag noch Streit hatte. Prompt gerät Alan unter Mordverdacht und die örtliche Polizei tut wenig, um in andere Richtungen zu ermitteln.

Der Fall schlägt hohe Wellen in der Presse, die Verdächtigungen setzen Alan und seiner ganzen Familie extrem zu. Also bleibt John, Renie und dem Rest des Mackenzie-Clans mal wieder nichts anderes übrig, als auf eigene Faust zu ermitteln. Dabei stellt sich heraus, dass das Mordopfer allgemein wenig beliebt war. Doch wer hatte wirklich ein Motiv, ihn umzubringen? War es eine Beziehungstat? Oder liegt die Mordursache in Walsh’s Arbeit begründet? Wie hängt die Tat mit dem älteren Skelett zusammen, über das seltsamerweise in der Presse überhaupt nicht berichtet wird? Und dann schaltet sich auch noch der Geheimdienst ein…

Wieder einmal war dieser Krimi spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Gerade als es so schien, als sei Alan entlastet und der Fall aufgeklärt, wendete sich das Blatt erneut, so dass ich nur so durch die Seiten geflogen bin, um dem Kriminalfall auf die Spur zu kommen. Dazu kam noch, dass ich bei der Lektüre wirklich sehr viel über Bletchley Park und dessen Bedeutung im Zweiten Weltkrieg gelernt habe, wovon ich vorher keine Ahnung hatte. Ich muss mir nun unbedingt bald mal den Film „The Imitation Game“ anschauen, der vom Kryptoanalytiker Alan Turing handelt und zu großen Teilen in Bletchley Park spielt (wenngleich dort nicht gedreht wurde).

Wer mehr über die Krimiserie rund um den Beefeater John Mackenzie erfahren will, dem empfehle ich diesen Beitrag auf meinem Blog, in dem ich die Figuren näher vorstelle und die Reihenfolge der bisher erschienenen Bände erläutere. An sich enthält jeder Band einen in sich abgeschlossenen Kriminalfall, aber das „Stammpersonal“ der Reihe entwickelt sich natürlich weiter, was man am besten am Beispiel von Johns Nichte Renie sieht, die sich im Laufe der Bände vom vorlauten Fast-noch-Teenager hin zur verheirateten Frau entwickelt. Insofern macht es Sinn, die Bücher der Reihe nach zu lesen.

[Werbung, unbezahlt] [Als Werbung gekennzeichnet, da Rezensionsexemplar erhalten]