„Die Weihnachtsfamilie“ | |
von Angelika Schwarzhuber | |
Bewertung
★★★★★
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Verlag | Blanvalet |
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Buchform | Taschenbuch, eBook |
Erschienen | September 2022 |
Seiten | 350 |
Erhältlich bei | genialokal.de (Affiliate-Link, siehe Infos hier) |
Seit langem bin ich ein großer Fan der Romane von Angelika Schwarzhuber und deshalb war für mich von vorneherein klar, dass ich auch ihren neuesten Weihnachtsroman unbedingt lesen muss. Allerdings ist der schon im September erschienen, als ich noch damit haderte, dass der Sommer vorbei ist, an Weihnachten mochte ich zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht denken. Dann aber wurde das Wetter bei uns so dermaßen nasskalt, grau und regnerisch, dass ich unweigerlich Lust auf Glühwein und Lebkuchen bekam – und auf Lektüre, mit der man es sich daheim, eingekuschelt in eine warme Decke, so richtig gemütlich machen kann. Soviel vorneweg: „Die Weihnachtsfamilie“ ist dafür perfekt geeignet!
Hauptfigur des Romans ist die 32-jährige Emily, die mit Weihnachten absolut nichts mehr am Hut hat, seit an Heiligabend vor 22 Jahren die Ehe ihrer Eltern zerbrach, wofür sie sich bis heute die Schuld gibt. Auch als Erwachsene steht Emily seitdem jedes Jahr vor der Frage: Wo Weihnachten feiern, beim Vater oder bei der Mutter? Eine diplomatische Lösung gibt es nicht, deshalb ist sie immer heilfroh, wenn sie dem „Fest der Liebe“ komplett entgehen kann.
So ist sie dankbar, als kurz vor Heiligabend noch ein kurzfristiger Auftrag ins Haus flattert: Die Personenschützerin soll die siebenjährigen Zwillinge Stella und Joshua von ihrem in Hamburg lebenden Vater Valentin nach Berchtesgaden bringen, wo ihre Mutter, die bekannte Schauspielerin Hannah, derzeit zu Dreharbeiten weilt. Hannah und Valentin haben sich erst vor kurzem getrennt, für die Zwillinge ist es demnach das erste Weihnachtsfest, das sie nicht mit beiden Elternteilen gemeinsam verbringen können – doch genau das wollen die Kinder nicht akzeptieren und so lassen sie sich allerhand Aktionen einfallen, um Mama und Papa doch noch an Weihnachten zu vereinen.
Je mehr Zeit Emily mit den Kindern verbringt, desto mehr werden auch ihre eigenen lange verdrängten Erinnerungen an frühere Weihnachtsfeste wieder in ihr wach. Nicht nur die Erinnerungen an jenen unseligen Heiligabend, an dem die Familie zerbrach, sondern auch die Erinnerungen an frühere Feste, an denen die Familie noch glücklich war. Außerdem schließt Emily die Zwillinge mehr und mehr in ihr Herz und so lässt sie sich schließlich zu dem Versprechen hinreißen, den beiden Kindern bei ihrem Vorhaben, die Eltern wieder zu vereinen, helfen zu wollen. Doch leider verursacht sie mit diesem Versprechen noch mehr Chaos und verletzte Gefühle. Letztlich muss sie ihr eigenes Verhalten hinterfragen – nicht nur hinsichtlich ihres Auftrages, sondern auch hinsichtlich ihrer eigenen Eltern…
Die Handlung spielt zum größten Teil in den tief verschneiten Berchtesgadener Bergen und mit diesem Setting wird man beim Lesen ganz automatisch in weihnachtlich-besinnliche Stimmung versetzt. Die Geschichte wird abwechselnd aus Emilys und Valentins Perspektive erzählt, einzelne Abschnitte werden außerdem aus Sicht der Zwillinge geschildert, so dass ich mich beim Lesen gut in sie hinein versetzen konnte. Einfühlsam wird die Sicht aller bei einer Trennung beteiligten Personen dargestellt und das auf so wertschätzende, warmherzige Weise, dass das Buch trotz aller verletzter Gefühle, die auch zur Sprache kommen, ein wohlig-warmes Gefühl beim Lesen hinterlässt.
Ich hatte also wieder viel Vergnügen mit der Lektüre und beim Lesen die verschneite Winterlandschaft ständig vor meinem inneren Auge. Wahrlich der perfekte Roman, um sich auf das Fest der Liebe abseits von Kitsch und Kommerz einzustimmen. Und übrigens: Wie immer bei Angelika Schwarzhuber, gibt es auch diesmal im Anhang einige Rezepte zu Gerichten, die im Buch eine Rolle spielen. Vor allem den bedeutsamen Weihnachtskuchen werde ich unbedingt mal ausprobieren müssen! *)
Dies ist bereits der fünfte Weihnachtsroman von Angelika Schwarzhuber, vier davon habe ich nun schon gelesen. Es fehlt mir nur noch der allererste, „Der Weihnachtswald“, der 2017 erschienen ist, doch das werde ich bestimmt bald nachholen. Hier geht es zu meinen Rezensionen der drei anderen Weihnachtsromane der Autorin: „Das Weihnachtsherz“, „Das Weihnachtslied“ und „Das Weihnachtswunder.“
*) Kleines Update:
Inzwischen habe ich das Rezept des Weihnachtskuchens ausprobiert, wenngleich es bei mir eher ein Geburtstagskuchen war. Aber ich kann nun sagen, dass er erstens problemlos zuzubereiten war und zweitens allen Gästen sehr gut geschmeckt hat. Vor allem der geriebene Apfel im Rezept sorgt dafür, dass der Kuchen schön saftig und locker ist:
[Werbung, unbezahlt] [Als Werbung gekennzeichnet, da Rezensionsexemplar erhalten]