Lindt & Sprüngli Saga 1

Erstellt am 15.10.24. Kategorie: Buchrezensionen
„Lindt & Sprüngli Saga 1“
von Lisa Graf
Bewertung
★★★★★
Verlag Penguin
Buchform kartoniert, E-Book
Erschienen Oktober 2024
Seiten 477
Erhältlich beigenialokal.de

Von der Autorin Lisa Graf habe ich schon einige Bücher gelesen, zuletzt ihre Trilogie rund um das Münchner Feinkostunternehmen Dallmayr, die ich regelrecht verschlungen habe. Kein Wunder also, dass ich mich riesig freute, als ich erfuhr, welches Thema die neueste Trilogie der Autorin hat: Die Geschichte der Familien Lindt und Sprüngli, bekannt von der leckeren Schokolade. Nun ist endlich der erste Teil dieser neuen Buchreihe erschienen.

Darin geht es um drei Generationen der Schweizer Familie Sprüngli: Die Geschichte beginnt im Jahr 1826. David Sprüngli ist Geselle in der Confiserie Vogel in Zürich, die Brot und Gebäck herstellt. Sein kleiner Sohn Rudolf hingegen träumt davon, Schokolade selbst zu produzieren. Als Rudolf alt genug ist und selbst seine Lehre in der Backstube absolviert hat, geht er auf Wanderschaft, die ihn auch zu einem Chocolatier nach Vevey führt.

Als sein Vater die Confiserie Vogel übernimmt, kehrt Rudolf nach Zürich zurück, das Geschäft heißt fortan Zuckerbäckerei David Sprüngli und Sohn, Rudolf aber bevorzugt die Bezeichnung Confiserie Sprüngli et fils. Seinen Traum von der Schokoladenherstellung verfolgt er weiter, dadurch kommt es immer wieder zu Spannungen zwischen ihm und seinem Vater, der gerne am Althergebrachten festhalten und kein unnötiges Risiko eingehen möchte, schließlich hat er sich mit der Geschäftsübernahme schon hoch verschuldet, das war für den vorsichtigen David schon Wagnis genug. Doch Rudolf bleibt beharrlich und verfolgt hartnäckig weiter sein Ziel.

Auch privat kämpft er um sein Glück: Schon als Kind hat er sich in Katharina verliebt, sie dann aber aus den Augen verloren. Als er sie wieder trifft, ist sie gerade im Begriff, einen anderen zu heiraten. Kann er sie dennoch davon überzeugen, dass er der einzig Richtige für sie ist?

In den Folgekapiteln wird der Werdegang der Familie Sprüngli bis ins Jahr 1863 erzählt, in denen es Rudolf schafft, das Unternehmen immer weiter auszubauen. Der Grundstein für die Schokoladenfabrik Sprüngli ist gelegt.

Neben der Familiengeschichte der Sprünglis wird auch viel Zeitgenössisches thematisiert, etwa die Arbeiterbewegung, die Wirtschaftskrise, die Choleraepidemie, der Putsch des Landvolks gegen die Regierung und vieles andere mehr. Das wird häufig anhand von Nebenfiguren erzählt, die mir im Laufe der Geschichte ebenso ans Herz gewachsen sind wie die Sprünglis selbst.

Da die Handlung in der Schweiz spielt, kommen auch einige typische Begriffe aus dem Schweizerdeutschen vor, die in einem Glossar erläutert sind. Grundsätzlich sind die Dialoge aber auf Hochdeutsch verfasst und somit leicht lesbar. So bin ich regelrecht durch die Seiten geflogen und habe das Schicksal der Figuren voller Spannung verfolgt. Nun bin ich schon sehr neugierig darauf, wie die Geschichte weitergeht. Leider muss ich auf Band 2 der Trilogie wohl noch bis Oktober 2025 warten.

Kleine Warnung: Beim Lesen wächst unweigerlich der Appetit auf Schokolade! Wer sich nicht für das E-Book, sondern für die wunderschön ausgestattete Printausgabe des Romans entscheidet (ist das Cover nicht zum Anbeißen?), der findet in der vorderen Umschlagklappe auch ein Rezept für eine Tarte au Chocolat.

[Als Werbung gekennzeichnet, da Rezensionsexemplar erhalten]