„Ein Mörder auf der Gästeliste“ | |
von Alexandra Fischer-Hunold | |
Bewertung
★★★★★
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Verlag | Ueberreuter |
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Buchform | kartoniert, E-Book |
Erschienen | September 2024 |
Seiten | 346 |
Erhältlich bei | genialokal.de |
Auf dieses Buch bin ich zufällig in der Onleihe der Gemeindebücherei Zorneding aufmerksam geworden. Es geht darin um den Teenager Lilly, ein Waisenkind, das sich darauf freut, Weihnachten zusammen mit ihrer besten Freundin Zelda und deren Familie verbringen zu dürfen. Zeldas Eltern führen ein Hotel in einem alten Herrenhaus im Lake District, jedoch ist das Hotel über die Feiertage geschlossen, damit die Familie unter sich ist.
Doch dann zieht ein Schneesturm auf und mehrere Personen stranden im Hotel: eine Lehrerin, ein Journalist, ein Handwerker aus dem Dorf – und schließlich kommt auch noch Zeldas Großvater samt Familienanhang und Assistentin. Zelda hatte ihren Großvater heimlich eingeladen, denn sie weiß, dass er und ihre Mutter Harriet seit Jahrzehnten nicht mehr miteinander gesprochen haben und sie wünscht sich nichts sehnlicher als eine Versöhnung unter dem Weihnachtsbaum.
Doch schnell stellt sich heraus, dass Zeldas Mutter den Kontakt nicht ohne Grund abgebrochen hat: Großvater Augustus ist ein egoistischer, herrschsüchtiger Despot, der es liebt, andere Menschen gegeneinander auszuspielen. Seine Assistentin und seinen Sohn, Harriets Bruder, erniedrigt er pausenlos und seinen Enkel Parker, Zeldas Cousin, hat er zu einem verwöhnten, verschlagenen Snob erzogen.
Die Zeichen stehen also auf Sturm, nicht nur im Inneren des Hotels, sondern auch draußen: Ein Schneesturm schneidet das Haus von der Außenwelt ab, Strom und Telefon funktionieren nicht mehr. Und dann wird plötzlich eine Leiche gefunden! Lilly ist eine leidenschaftliche Krimileserin und glühende Verehrerin von Agatha Christie. Also nimmt sie in bester Miss Marple-Manier auf eigene Faust die Ermittlungen auf, tatkräftig unterstützt von ihrer Freundin Zelda …
Hierbei handelt es sich eigentlich um ein Jugendbuch, empfohlen für Kinder ab zwölf Jahren. Aber ehrlich gesagt habe ich das lange Zeit gar nicht gemerkt, auch wenn die Geschichte aus der Sicht von Lilly geschrieben ist, die sich im Teenageralter befindet. Die Atmosphäre in dem eingeschneiten, von der Außenwelt abgeschnittenen Herrenhaus, in dem es mangels Strom immer dunkler, kälter und ungemütlicher wird, fand ich von Anfang an so gut beschrieben, dass ich mich sofort mitten ins Geschehen hinein versetzt fühlte.
Geschickt wird man als Leser*in auf so manche falsche Fährte geführt. In typischer Agatha-Christie-Weise ist schnell klar, dass sich der oder die Mörderin unter den Hausbewohnern – und damit fast zwangsläufig unter den Familienmitgliedern – befinden muss. Ein Motiv hätte so gut wie jede*r und im Laufe der Handlung wird so manches dunkle Geheimnis ans Tageslicht befördert. Das Ende war für mich dennoch vollkommen überraschend.
Fazit: Ein spannender Krimi in einem wundervoll winterlich-weihnachtlichen Setting.
[Werbung, unbezahlt]