Tausend Lichter über der Seine

Erstellt am 14.1.25. Kategorie: Buchrezensionen
„Tausend Lichter über der Seine“
von Nicolas Barreau
Bewertung
★★★★★
Verlag Rowohlt
Buchform kartoniert, gebunden, E-Book
Erschienen September 2023
Seiten 299
Erhältlich beigenialokal.de

In meinem Jahresrückblick 2024 hatte ich erwähnt, dass ich gerne Bücher lese, die zu meinen jeweiligen Urlaubszielen passen. Dieses Jahr wollen wir im Frühling eine Woche in Paris verbringen und da traf es sich gut, dass es von Nicolas Barreau, einem meiner Lieblingsautoren (bei dem es sich eigentlich um eine Frau handelt), noch ein paar Bücher gibt, die dort spielen und die ich noch nicht kenne. Kurz nach Weihnachten habe ich deshalb diesen zur Jahreszeit passenden Roman gelesen.

Darin geht es um Joséphine, die im November zwei schicksalsträchtige Briefe erhält. Im einen befindet sich ihre betriebsbedingte Kündigung, im anderen teilt ihr ein Anwalt mit, dass sie von ihrem Onkel ein Hausboot geerbt hat. Zwar verbindet Joséphine mit diesem Boot liebgewonnene Kindheitserinnerungen, doch angesichts ihrer prekären finanziellen Lage entschließt sie sich zum Verkauf. Das ist allerdings nicht so einfach, denn auf dem Boot lebt Maxime, der einen gültigen Mietvertrag vorweisen kann, der noch fünf Jahre lang läuft und das auch noch zu einem unverschämt niedrigen Mietpreis. Joséphine hält Maxime für einen mittellosen Schmarotzer und setzt alles daran, ihn loszuwerden. Unterstützung erhält sie dabei von ihrer Familie, schließlich sind sowohl ihr Vater als auch ihre ältere Schwester Anwälte. Doch an Maxime beißen auch sie sich die Zähne aus.

Darüber hinaus hat Joséphine auch noch Liebeskummer, denn ihr verheirateter Freund Luc, den sie nur heimlich treffen kann, vertröstet sie ein ums andere Mal und allmählich wachsen in Joséphine Zweifel an dieser Beziehung. Dabei würde sie ihren Freund so gern an Weihnachten ihrer Familie vorstellen, schließlich liegt ihr vor allem ihre Mutter schon ewig damit in den Ohren, dass sie mit 30 noch immer Single ist und im Vergleich zu ihren Schwestern auch sonst nicht sehr erfolgreich. Kein Wunder also, dass Joséphine dem Weihnachtsfest mit sehr gemischten Gefühlen entgegensieht. Und prompt eskaliert die Situation an Heiligabend …

Natürlich gibt es auch in diesem Roman, wie eigentlich immer bei Nicolas Barreau, ein Happy End und natürlich ist das auch recht vorhersehbar. Dennoch liest sich die Geschichte ganz wunderbar. Ich mag einfach diesen Schreibstil, der so zauberhaft leicht und beschwingt ist, dass ich von der ersten Seite an in den Bann der Geschichte gezogen werde und mich dabei ertappe, wie ich plötzlich französische Chansons vor mich hin summe 😉

Da sich bei Joséphine nur sehr bedingt weihnachtliche Gefühle einstellen, kann man diesen Roman ganz prima auch noch im Januar oder Februar lesen. Und auch wenn das Wetter in Paris um diese Jahreszeit eher kalt und ungemütlich ist, wird es einem beim Lesen doch garantiert warm ums Herz.

Dieses Buch ist bereits im Oktober 2022 als gebundene Ausgabe beim Kindler-Verlag und als E-Book beim Rowohlt-Verlag erschienen. Im September 2023 folgte dann die Taschenbuchausgabe beim Rowohlt-Verlag, zum Glück wurde das wunderschöne Cover beibehalten. Ich selbst habe mir das E-Book über die Onleihe unserer Bücherei ausgeliehen.

[Werbung, unbezahlt]