Wiedersehen in Stockholm

Erstellt am 21.1.25. Kategorie: Buchrezensionen
„Wiedersehen in Stockholm“
von Anna Lönnqvist
Bewertung
★★★★☆
Verlag Insel Verlag
Buchform kartoniert, E-Book
Erschienen Februar 2024
Seiten 411
Erhältlich beigenialokal.de

Im Sommer soll es für uns nach Schweden gehen, dabei steht auch Stockholm auf dem Programm. Deshalb habe ich mir quasi zur Einstimmung in der Onleihe diesen Roman ausgeliehen, der in und um Stockholm spielt.

Im Prolog trifft die 18-jährige Ella im Stockholmer Vergnügungspark Gröna Lund zufällig auf Ben, der ihr auf Anhieb sympathisch ist. Da Ben erst am frühen Morgen des nächsten Tages per Bus zurück ins nordschwedische Kiruna fahren kann, wo er mit seinen Eltern lebt, muss er bis dahin noch jede Menge Zeit totschlagen. Ben und Ella verbringen einen zauberhaften Abend in Stockholm, sitzen gemeinsam am Strand, genießen den Sonnenuntergang und verlieben sich heftig ineinander. Der Abschied ist herzzerreißend, doch Ben notiert Ellas Handynummer und verspricht, sich zu melden. Doch das passiert nie.

Zwölf Jahre später hat Ella ihren Kummer wegen Ben längst überwunden, sie ist inzwischen mit Leon zusammen, ihrem Jugendfreund, den sie schon von Kindesbeinen an kennt und der ihr durch viele familiäre Krisen geholfen hat. Ella arbeitet als freie Lektorin und erhält den Auftrag, die Biografie der erfolgreichen Unternehmerin Fredrika Bergh zu schreiben. Nach gewissen Anfangsschwierigkeiten öffnet sich die alte Dame Ella gegenüber und erzählt freimütig aus ihrem Leben. Ella wiederum ist fasziniert von Fredrikas Geschichte, in der auch eine unglückliche Liebe eine große Rolle spielt, was Ella dazu bringt, ihr eigenes Leben und ihre Träume zu hinterfragen.

Und dann trifft sie gänzlich unerwartet Ben wieder und die alten Gefühle flammen sofort wieder auf, obwohl Ella sich dagegen wehrt. Als Ben das Missverständnis aufklärt, warum er sich seinerzeit nicht mehr gemeldet hat, bröckelt Ellas Widerstand. Und überhaupt kann sie mit Ben um so vieles besser über das reden, was sie bewegt, als mit Leon, der quasi nur noch neben Ella her lebt. Doch sie fühlt sich Leon gegenüber verpflichtet, außerdem haben sowohl Ben als auch sie so einige familiäre Altlasten, die es erstmal zu bewältigen gilt.

Natürlich war von Anfang an klar, wie die Geschichte ausgeht, doch bis dahin gibt es für Ella, Ben und die anderen Figuren noch so manches Hindernis aus dem Weg zu räumen. Leider war mir die Handlung an manchen Stellen ein wenig zu langatmig, da hätte man ruhig noch ein wenig straffen können. Doch ich konnte mich gut in die Protagonisten hinein versetzen und mit ihnen mitfühlen. Vor allem Fredrikas Geschichte fand ich sehr bewegend.

Ganz nebenbei kommen in der Story einige Orte in und um Stockholm vor, die wir im Sommer auch besuchen möchten, ich habe mich also sehr gefreut, ein paar Namen zu lesen, die mir inzwischen aus unserer Urlaubsvorbereitung vertraut sind.

[Werbung, unbezahlt]