„Gärten der Achtsamkeit - Orte der Ruhe gestalten und genießen“ | |
von Karin Heimberger-Preisler | |
Bewertung
★★★☆☆
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Verlag | DVA |
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Buchform | gebunden |
Erschienen | Januar 2017 |
Seiten | 143 |
Erhältlich bei | AP Buch Baldham, Buchladen Vaterstetten |
Ein Hauch von Frühling liegt in der Luft und ich kann es kaum noch erwarten, bis es endlich warm genug ist, um sich im Garten aufzuhalten und zuzusehen, wie alles wieder wächst und blüht. Für viele Menschen, so auch für mich, ist der Garten ein wichtiger Rückzugsort in unserer hektischen Zeit, eine Oase der Ruhe, ein Ort, um innezuhalten und sich zu erholen. Vor zwei Jahren haben wir unseren eigenen Garten komplett neu gestaltet, in der Vorbereitung darauf habe ich viele Bücher gewälzt. So ist es kein Wunder, dass mir auch diese Neuerscheinung „Gärten der Achtsamkeit – Orte der Ruhe gestalten und genießen“ sofort aufgefallen ist.
„Blumen sind das Lächeln der Natur. Es geht auch ohne sie, aber nicht so gut“ – dieses Zitat von Max Reger steht am Anfang des Buches und ist nur eines von vielen Zitaten, mit denen das Buch garniert ist. Nach einem Vorwort und einer Reportage über das Zen-Kloster Liebenau ist das Buch in vier Kapitel unterteilt. Jedes dieser Kapitel widmet sich einem der Themen Stein, Holz, Wasser und Pflanzen. Innerhalb jedes Kapitels gibt es zunächst zahlreiche Abbildungen und Gestaltungsbeispiele, dann eine Meditationsübung und eine Gartenreportage.
Meditationsübungen? Keine Sorge, das Buch ist nicht so esoterisch angehaucht, wie man auf den ersten Blick meinen könnte! Die Meditationsübungen sind meines Erachtens auch eher banal, denn da wird empfohlen, eine Steinpyramide zu bauen, ein Klangspiel aus Hölzern zu basteln, Blüten ins Wasser zu streuen oder ein Mandala aus Blumen und Blättern zu legen.
Die zahlreichen Fotos sind wunderschön, es gibt sowohl Aufnahmen, die einen größeren Bereich eines Gartens zeigen als auch Detailaufnahmen, z.B. von Holzmaserungen, Wassertropfen auf Grashalmen oder Blattstrukturen. Ich persönlich hätte es allerdings vorgezogen, wenn diese Fotos nicht matt, sondern Hochglanz gewesen wären, aber das ist sicher Geschmackssache, die Qualität der Bilder stimmt allemal.
Wer jedoch im Kapitel Pflanzen ausführliche Beschreibungen und A-Z-Auflistungen von geeigneten Pflanzen erwartet, der wird enttäuscht sein. Die erwähnten Pflanzen werden nur oberflächlich beschrieben, immerhin wird unterschieden nach Pflanzen, die es eher sonnig oder schattig mögen, und nach Pflanzen für jede Jahreszeit.
Auch den Buch-Untertitel „Orte der Ruhe gestalten“ finde ich ein wenig irreführend, denn für mich suggeriert das konkrete Gestaltungstipps mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen z.B. zum Bau einer Gartenlaube, einer Sitzbank oder eines Teichs. Wer so etwas erwartet, wird definitiv enttäuscht, denn die Gestaltungstipps beschränken sich auf Fotos und einen kurzen Begleittext dazu.
Alles in allem ist dieses Buch kein praktischer Ratgeber, wohl aber ein wunderschöner Bildband zum darin blättern und genießen. Und die eine oder andere Anregung findet man darin allemal. Deshalb gibt es von mir drei Sterne für dieses Buch und die Empfehlung, dieses Buch zu kaufen, wenn man gerne liebevoll gestaltete Bildbände durchblättert. Wer konkrete Tipps und Anleitungen zur Gartengestaltung sucht, sollte jedoch besser zu einem anderen Werk greifen.