Die Blütensammlerin

Erstellt am 18.3.17. Kategorie: Buchrezensionen
„Die Blütensammlerin“
von Petra Durst-Benning
Bewertung
★★★★★
Verlag Blanvalet
Buchform Taschenbuch, eBook
Erschienen März 2017
Seiten 508 als Taschenbuch
Erhältlich beiAP Buch Baldham, Buchladen Vaterstetten

Vor einiger Zeit habe ich den Roman „Kräuter der Provinz“ von Petra Durst-Benning förmlich verschlungen. Nun erschien die sehnsüchtig erwartete Fortsetzung der Geschichte rund um die Bewohner des fiktiven Genießerdorfes Maierhofen im Allgäu. Auf das Wiedersehen mit den Protagonistinnen habe ich mich schon sehr gefreut, sind sie mir doch im Laufe der Lektüre beinahe schon zu lieb gewordenen Freundinnen geworden.

Diesmal steht Christine im Mittelpunkt: Schon im Weihnachts-Sequel „Das Weihnachtsdorf“ hatte sich ja ihr Mann von ihr getrennt. Nun stellt er sie vor die Wahl: Entweder sie zieht aus dem ehemals gemeinsamen Haus aus oder aber sie zahlt ihn aus. Christine will das Haus auf keinen Fall aufgeben, dazu hängt ihr Herz viel zu sehr daran. Doch wie soll sie das Geld zusammenbekommen, um ihren Ex auszubezahlen? Schließlich war sie auf seinen Wunsch hin nie berufstätig und wer würde ihr jetzt in ihrem Alter noch einen Job anbieten? Und natürlich gibt ihr auch die Hausbank keinen Kredit. Zum Glück kommen die Freundinnen auf die rettende Idee: Christine verwandelt ihr Heim in ein Bed & Breakfast und ist damit auf Anhieb erfolgreich, schließlich hat sie ihr ganzes Leben lang nichts anderes gemacht, als ihrer Familie mit Leidenschaft ein heimeliges Zuhause zu bereiten.

Demnächst soll in Maierhofen außerdem ein renommierter Kochwettbewerb stattfinden, an dem sich Laien-Teams beteiligen können. So entsteht die Idee, eine Single-Kochgruppe zu gründen, die in Christines Haus wohnt und für den Wettbewerb probt. Acht sehr unterschiedliche Charaktere treffen da aufeinander: Renzo, der Schweizer Manager, Luise, die hilfsbereite Krankenschwester, Noelle, die toughe Einkäuferin eines Münchner Feinkostunternehmens, Willi, der ruhige, zurückhaltende Förster, Victoria, die bissige Bankerin im Ruhestand, der griechische Wirt Apostoles, Christines Schwester Erika, die sehnsüchtig auf die große Liebe hofft, und schließlich Christines Nachbar Reinhard, der in letzter Minute für einen ausgefallenen Teilnehmer einspringt. Klar, dass da Konflikte zwischen den Teilnehmern vorprogrammiert sind. Und kurz vor dem alles entscheidenden Wettbewerb kommt es zur großen Katastrophe…

Das Buch ist super-spannend, so dass ich es in weniger als zwei Tagen gelesen habe, weil ich es einfach nicht mehr weglegen konnte. Was mir sehr gut gefallen hat, war die äußerst einfühlsame Schilderung der einzelnen Figuren. Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, jeder der Single-Kochgruppen-Teilnehmer und auch manche Dorfbewohner kommen einmal zu Wort, so dass man als Leser einen umfassenden Einblick in das Gefühlsleben aller Beteiligten bekommt und sich auch in (fast) jeden richtig gut hineinversetzen kann. Wie schon in „Kräuter der Provinz“ wird auch hier ein ausgesprochen positives Grundgefühl vermittelt, das einen bei aller Dramatik, an der es wahrlich nicht fehlt, in eine glückliche, zufriedene Stimmung beim Lesen versetzt. Deshalb gibt es von mir auch für diese Fortsetzung wieder eine ganz klare Kaufempfehlung und volle fünf Sterne.

Ein sehr nettes Extra: Im Anhang des Buches finden sich noch zahlreiche Rezepte zu Gerichten und Getränken, die auch im Roman vorkommen.