500 Jahre Reformation – aus diesem Anlass fand in unserer Gemeinde Mitte Oktober eine ökumenische Glaubenswoche statt, gemeinsam veranstaltet von der evangelischen Petrigemeinde und vom katholischen Pfarrverband Vaterstetten. Das Motto dieser Glaubenswoche lautete aufeinanderzu. Geboten wurde in dieser Woche sehr viel, von gemeinsamen Gottesdiensten über Vorträge und Konzerte bis hin zu Kabarett, Tanz und einer fantastischen Tafelrunde.
Schon Wochen vorher erregten die Plakate zur Glaubenswoche viel Aufmerksamkeit in der Gemeinde: Auf lila Hintergrund prangten nur einzelne Schlagworte wie zum Beispiel „trost“, „hoffnung“, „geborgenheit“ oder ähnliche Begriffe. Viele Passanten blieben davor stehen, beugten sich näher zum Plakat und suchten nach weiteren Erläuterungen. In einer zweiten Plakatserie waren es dann Fragen wie „was ist deine heimat?“ oder „wann nimmst du heute auszeit?“, die ebenfalls viel beachtet wurden. Alle Plakate kann man sich hier noch einmal genau ansehen.
Für mich war das der Anlass zu den ersten beiden Berichten:
Kurz darauf war es dann Zeit für nähere Erläuterungen und die Vorstellung des Programms, das wirklich für jeden Geschmack etwas bot:
Am 15. Oktober wurde die Glaubenswoche mit einem ökumenischen Gottesdienst feierlich eröffnet. Ab dem darauffolgenden Tag war auch dieser Bauwagen im Einsatz:
Es folgten zahlreiche weitere Veranstaltungen. Ein ganz besonderes Highlight war die Tafelrunde am Samstag mitten im Zentrum von Baldham. Die Koordinatoren und die vielen freiwilligen Helfer hatten hier ganz schön zittern müssen: Je weiter die Woche voranschritt, umso besser wurde die Wettervorhersage für den Samstag. Aber ach! Am Samstag Morgen regnete es heftig – musste nun alles abgesagt werden? Zum Glück nicht: Im Laufe des Vormittags klarte es immer weiter auf und gegen Mittag strahlte die Sonne von einem weitestgehend blauen Himmel. Und so kamen vor allem am Nachmittag und am Abend viele Besucher, um sich an der Tafelrunde niederzulassen, gemeinsam zu essen, zu trinken, Musik zu lauschen und sich zu unterhalten. Einige der hier gezeigten Fotos habe ich selbst gemacht, die meisten stammen aber von meinem Sohn, der zusammen mit der katholischen Pfarrjugend beim Auf- und Abbau geholfen und den Cocktailstand betreut hat und somit den ganzen Tag vor Ort war:
Am Sonntag Abend ging die ereignisreiche Woche dann mit einem sehr stimmungsvollen Gottesdienst zu Ende. Evangelische und katholische Seelsorger gestalteten den Gottesdienst gemeinsam und die Chöre beider Kirchen sorgten zusammen für eine wunderbare musikalische Untermalung.
Am Ende des Gottesdienstes verteilten die Ministranten Kerzen an alle Gottesdienstbesucher, dann wurde das Friedenslicht von einem zum anderen weitergegeben. In einer langen Prozession zogen die Gläubigen dann von der Kirche zum Rathaus, um dort ihre Friedenslichter in vorbereitete Behälter zu stecken und gemeinsam für den Frieden zu beten. Leider regnete es, als wir die Kirche verließen, so dass viele Kerzen schnell wieder verlöschten. Trotzdem war es eine sehr ergreifende Stimmung, die noch lange nachwirkte.
Mein persönliches Fazit: In vielen Bereichen funktioniert die Ökumene bei uns schon sehr gut, teilweise sogar schon seit Jahrzehnten wie etwa beim Eine-Welt-Laden oder (noch nicht ganz so lange) beim Baldhamer FrauenFrühStück. Diese Woche hat hoffentlich dazu beigetragen, dass beide Kirchen nun noch ein Stück weiter zusammenrücken. Um es mit den Worten von Pfarrer Stephan Opitz zu sagen, ist mein Wunsch: „Bleibt einander zugetan!“