„Liebesquartett auf Usedom“ | |
von Lena Johannson | |
Bewertung
★★★☆☆
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Verlag | Rütten & Loening |
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Buchform | gebunden, eBook |
Erschienen | März 2016 |
Seiten | 160 Seiten |
Erhältlich bei | AP Buch Baldham, Buchladen Vaterstetten |
Der dritte Tag meines Usedom-Spezials hält das zweite Buch von Lena Johannson parat, das auf der Insel spielt. Diesmal geht es um Penny, die als Standesbeamtin auf Usedom arbeitet, obwohl sie selbst gar nichts von Hochzeiten hält, weshalb sie ihre Trauungen insgeheim auch „Katastrophen-Kick off“ nennt. Nach der letzten unglücklichen Beziehung hat sie der Liebe abgeschworen, viel lieber verbringt sie ihre Freizeit mit ihren beiden besten Freunden Pit und Heiner, für Penny ist diese Freundschaft so etwas wie ihre Familie.
Doch die Harmonie gerät ins Wanken, als die Berliner Journalistin Verena auftaucht. Sie will eine Reportage über alte Usedomer Handwerkskunst schreiben, da sind Pit, der auf Reetdächer spezialisierte Dachdecker, und Heiner, der Fischer mit eigener Räucherei und Gastronomie, genau die richtigen Ansprechpartner. Beide scheinen Gefallen an Verena zu finden, sie ziehen sich plötzlich schicker an, gehen zum Friseur, benutzen literweise Aftershave. Als Verena Penny anvertraut, dass eine Wahrsagerin ihr vorausgesagt hat, dass sie auf Usedom die große Liebe in Person eines Handwerkers treffen wird, schrillen bei Penny alle Alarmglocken. Sie fürchtet den Verlust ihrer Ersatzfamilie, deshalb setzt sie alles daran, Verena schnellstmöglich von der Insel zu vertreiben, obwohl die junge Frau an sich ihr eigentlich nicht unsympathisch ist. Doch nun erzählt Penny der Reporterin allerlei Horrorgeschichten über Pit und Heiner und den Männern gegenüber macht sie Verena schlecht. Klar, dass dieses Lügengebilde bald in sich zusammenfällt und Penny in Erklärungsnot gerät.
Zwar war mir schon beim Lesen des Klappentextes klar, wie die Geschichte ausgehen wird, aber sie las sich dennoch ganz unterhaltsam, zumal es noch einige weitere Handlungsstränge gab, nämlich Pits drohende Pleite und Pennys Traum vom eigenen Hausboot, die nicht ganz so vorhersehbar waren. Da der Roman ja auch nur 160 Seiten umfasst, ist er schnell gelesen, ideal also für ein Wochenende im Strandkorb. Eben eine nette Geschichte für zwischendurch, aber nichts, was mich wirklich nachhaltig bewegt hätte.
Nach „Der Sommer auf Usedom“ war dies nun der zweite Usedom-Roman von Lena Johannson. Über die Insel erfährt man diesmal nicht ganz so viel, weil dieser zweite Roman ja aus Sicht einer Einheimischen erzählt wird, nicht aus Sicht einer Touristin, die naturgemäß sicher mehr auf Besichtigungstour geht. Dennoch entführt einen die Geschichte an einige interessante Orte der Insel, die vielleicht nicht ganz so bekannt sind, wie etwa zur Insel Greifswalder Oie zwischen Usedom und Rügen.
Morgen folgt die dritte Usedom-Geschichte von Lena Johannson, dabei handelt es sich diesmal um ein ganz anderes Genre, nämlich um einen historischen Roman.