Wie an anderer Stelle schon einmal geschrieben, treibt mich seit einiger Zeit das Thema Plastikmüll um. Ich versuche, so weit es nur geht, Plastikmüll zu vermeiden und erfreulicherweise denken immer mehr Menschen so wie ich. Vor allem in unserer Nachbargemeinde Zorneding gibt es da schon einige Bestrebungen, wie zum Beispiel den Plastikfrei-Stammtisch und eine dazugehörige WhatsApp-Gruppe, in der ein sehr reger Austausch stattfindet.
So war es nur folgerichtig, dass das jüngste Fachgespräch der Energieagentur Ebersberg auch in Zorneding stattfand, schließlich hieß das Thema des Vortrages „Plastikmüll vermeiden – praktisch, einfach, realistisch.“ Erfreulich viele Zuhörer waren dazu ins Rathaus gekommen, der Sitzungssaal platzte aus allen Nähten. Schön, dass sich so viele Menschen inzwischen Gedanken zu diesem Thema machen! Die Referentin Dr. agr. Manuela Gaßner berichtete von ihren eigenen Erfahrungen, die sie übrigens auch auf ihrem Blog „Einfach Zero Waste leben“ mit ihren Lesern teilt. Viele der Tipps waren für mich, die ich mich schon eine Weile mit dem Thema beschäftige, zwar nicht neu, dennoch gab es einige interessante Anregungen. Die wichtigste Erkenntnis aus meiner Sicht: Wir müssen unsere Werte und unseren Lebensstil überdenken, weg von der Wegwerfgesellschaft, der to-go-Mentalität und dem schnellen und billigen Konsum, hin zu einem bewussteren Leben mit mehr Raum zum Genießen und Wertschätzen.
Das Schöne ist, dass man dabei sogar richtig viel Geld sparen kann. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Kaffeekonsum. Ein Kilo Kaffee aus Kapseln kostet hochgerechnet etwa 90 Euro, ein Liter Coffee to go sogar bis zu 300 Euro. Nicht eingerechnet sind hier die enormen Kosten für die Müllentsorgung und -trennung, so weit diese überhaupt möglich ist. Ein Kilo fair gehandelter Bio-Pulverkaffee hingegen kostet unter 20 Euro – davon konnte ich mich in unserem wunderbaren Baldhamer Eine-Welt-Laden gerade selbst überzeugen:
Wir Verbraucher haben es also in der Hand, dass sich was ändert. Wichtig dafür ist es aber auch, den Herstellern entsprechendes Feedback zu geben. Aber es ist halt so lästig und zeitraubend, sich hinzusetzen und einen Beschwerdebrief zu schreiben… diese Ausrede gilt nicht mehr, dank der kostenlosen App „Replace Plastic“ für iPhone und Android: Stört einen die unnötige Plastikverpackung eines Produkts, einfach mit dem Handy den Strichcode scannen, auf „Senden“ drücken und schon schickt die App automatisch ein Beschwerdemail an den Hersteller. Bequemer geht’s nicht und je mehr Menschen mitmachen, umso eher bringt es was. Weitere Link-Tipps und App-Empfehlungen gibt es von der Energieagentur Ebersberg. Darunter auch den sehr wertvollen link zum BUND-Einkaufsratgeber, in dem alle Kosmetikprodukte aufgelistet sind, die Mikroplastik enthalten. Beim Einkauf selbst kann man die Inhaltsliste inklusive Mikroplastik, allergener oder gar krebserregender Stoffe auch wieder mittels App erforschen: Auch bei „CodeCheck“ wird einfach nur der Strichcode gescannt und das Ergebnis dann schön übersichtlich angezeigt.