Wer mich kennt, weiß, dass meine Familie und ich unserer hiesigen Kirchengemeinde sehr nahe stehen. Zwar bin auch ich bei Weitem nicht mit allem in der katholischen Kirche einverstanden, ich betrachte das aber relativ unabhängig von meinem Glauben an Gott. Und in unserer Heimatpfarrei fühlen wir uns eben daheim, aufgehoben, geborgen – und das liegt auch an den Menschen dort. Leider hieß es nun, zwei dieser lieb gewonnenen Menschen zu verabschieden. Wie sehr diese beiden der Pfarrgemeinde ans Herz gewachsen waren, zeigte sich in den sehr bewegenden Abschiedsfeiern, siehe Fotos und Berichte:
1. Abschied von Pfarrer Thomas Kratochvil
Einer, der den Pfarrverband Vaterstetten in den letzten 16 Jahren maßgeblich geprägt hat, ist Pfarrer Thomas Kratochvil. Geprägt hat er auch die Jugend unserer beiden Söhne wie überhaupt die positive Entwicklung der Pfarrjugend. Ihm ist es zu verdanken, dass viele Jugendliche in der Gemeinde, ihres Jugendzentrums beraubt, in der Pfarrei eine neue Heimat gefunden haben, auch zum Feiern großer Partys.
Nun hat er sich entschieden, noch einmal etwas Neues anzufangen, er übernimmt ab Herbst den Pfarrverband Taufkirchen. Deshalb musste Ende Juni Abschied „gefeiert“ werden. Da dieser eher traurige Anlass mit seinem 25-jährigen Priesterjubiläum und mit dem Patrozinium der Vaterstettener Kirche „Zum Kostbaren Blut Christi“ zusammengelegt wurde, wurde der Tag tatsächlich zu einem großen Fest:
Schon der Einzug der vielen Ministranten und der sieben Fahnenabordnungen war beeindruckend:
In seiner Predigt äußerte Kratochvil auf gewohnt überlegte, wohlformulierte Weise Kritik. Fazit: Es muss sich dringend was ändern! Er verwendete dazu das Bild des brennenden Dornbusches, der auch sein Primizgewand ziert. Für die Predigt erhielt er minutenlang Standing Ovations von seiner Gemeinde.
Natürlich durften auch die Grußworte zahlreicher Wegbegleiter nicht fehlen. Es sprachen u.a. der evangelische Pfarrer Stephan Opitz, Kratochvils Mitbruder Pfarrer Hans-Joachim Brennecke, der Diözesanratsvorsitzende Professor Hans Tremmel, Vaterstettens Bürgermeister Georg Reitsberger, Grasbrunns Bürgermeister Klaus Korneder, Landrat Robert Niedergesäß und die Vorsitzenden der Pfarrgemeinderäte.
Nach dem sehr feierlichen, bewegenden Gottesdienst gab es draußen zunächst das obligatorische Gruppenfoto zur Erinnerung:
Es folgte das Pfarrfest mit kulinarischen Köstlichkeiten, gewürzt mit vielen wunderbaren Beiträgen zu Kratochvils Verabschiedung. Den Anfang machten die Ministranten aus Baldham und Vaterstetten, die sich viel hatten einfallen lassen. Unter anderem hatten sie Erinnerungsalben angefertigt, die gleich gebührend bewundert wurden:
Auch das Frühschoppenteam verabschiedete sich auf humorige Weise:
Wunderbare musikalische Darbietungen gab es vom Team der Hauptamtlichen und von der bewährten Gstanzl-Gruppe:
Und schließlich wurde Thomas Kratochvil eine besondere Ehre zuteil, als er die Ammerthaler Blasmusik dirigieren durfte:
2. Abschied von Pastoralreferentin Ingrid Karl
Nur eine Woche später hieß es erneut Abschied nehmen, diesmal von der beliebten Pastoralreferentin Ingrid Karl. Sie war vor sieben Jahren in die Baldhamer Pfarrei „Maria Königin“ gekommen und hier unter anderem für Kindergottesdienste, Erstkommunion und Sternsinger zuständig. Nach Bestehen der zweiten Dienstprüfung und dem damit verbundenen Aufstieg von der Pastoralassistentin zur -referentin wäre es für sie eigentlich Zeit gewesen für einen Wechsel der Dienststelle, denn üblicherweise beträgt der Verbleib an der ersten Dienststelle nur drei Jahre. Wir freuen uns, dass Ingrid insgesamt sieben Jahre bei uns bleiben durfte.
Ein fleissiges Helferteam hat schon vor dem Gottesdienst den Pfarrsaal schön dekoriert und die vielen gespendeten Beiträge zum Fingerfood-Buffet appetitlich arrangiert:
Auch dieser Gottesdienst war geprägt von vielen liebevollen Beiträgen der verschiedenen Teams und Gruppen:
Und auch hier gab es viele Reden und Grußworte. Zu Gast war wieder der evangelische Pfarrer Stephan Opitz, auch der eigentlich schon verabschiedete Thomas Kratochvil ließ es sich nicht nehmen, der langjährigen Kollegin noch einmal zu danken. Dank kam auch von Pfarrer Hans-Joachim Brennecke und Bürgermeister Georg Reitsberger sorgte für Lacher, als er bekannte: „Ich glaube, ich bin der Einzige hier, der Frau Karl noch siezt. Liebe Ingrid, darf ich Dir das Du anbieten?“, was diese natürlich mit „Ja, Schorsch!“ beantwortete. Liebevolle Worte kamen auch von den Vorsitzenden der Pfarrgemeinderäte.
Natürlich durfte auch diesmal das obligatorische Gruppenfoto mit den Ministranten – einmal mit und einmal ohne Kapuzen – nicht fehlen. Ein Überraschungsständchen gab es von der Ammerthaler Blasmusik, die an diesem Tag eigentlich für den Biergarten des Vaterstettener Lokals „Landlust“ gebucht gewesen war. Aufgrund des Regens fiel dieser Auftritt buchstäblich ins Wasser, so dass die Ammerthaler zu Ingrids Abschied kommen konnten – das schlechte Wetter hatte eben auch sein Gutes!
Natürlich wurde auch diesmal ordentlich gefeiert mit vielen Liedern, Gedichten und lustigen Beiträgen:
Auch die Minis hatten sich wieder viel einfallen lassen und plauderten dabei ein klein wenig aus dem Nähkästchen, zum Beispiel welcher Zusammenhang zwischen Ingrid, Minifahrten und der Andechser Honigbiene bestehen könnte… außerdem machten sie Ingrid ein großes Kompliment: „Du bist nicht nur Seelsorgerin, sondern auch Freundin.“
Auch die beiden Diakone Gerd Jansen und Helmut Wetzel hatten amüsante Beiträge vorbereitet. Wetzel meinte gar: „Du bist eine Traumfrau und wenn wir Dich klonen könnten, dann müssten wir uns jetzt nicht von Dir verabschieden.“ Der Pfarrgemeinderat nahm Ingrids Wunsch nach einem neuen Fahrrad zum Anlass für ein entsprechendes Ständchen und auch die bei unseren Festen schon obligatorischen Gstanzl durften natürlich nicht fehlen.
Liebe Ingrid, vielen, vielen Dank für alles, Du wirst uns fehlen!