„Marmor, Wein und Bienengift“ | |
von Viola Eigenbrodt | |
Bewertung
★★★★☆
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Verlag | Eigenverlag |
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Buchform | Taschenbuch, eBook |
Erschienen | Juni 2019 |
Seiten | 252 |
Erhältlich bei | Viola Eigenbrodt |
Vor zwei Jahren haben wir einen wunderbaren Kurzurlaub in Südtirol, in der Gegend um Meran, verbracht. Deshalb war ich natürlich gleich interessiert, als die Autorin Viola Eigenbrodt bei mir anfragte, ob ich nicht Lust hätte, ihren Südtirol-Krimi zu lesen, den sie im Eigenverlag herausgebracht hat.
Die Geschichte fängt auch gleich spannend an: In einem Marmorsteinbruch in Laas wird eine Frauenleiche entdeckt. Sie liegt auf der Plattform der historischen Schrägbahn, der Kopf von einem Marmorbrocken zertrümmert. Ein Unfall? Wohl kaum, denn Spuren deuten darauf hin, dass die Leiche zur Bergstation der Bahn geschleppt wurde. Bei der Toten handelt es sich um die Rollstuhlfahrerin Monica Kofler, eine bekannte Paralympics-Sportlerin aus der Region, Tochter einer alteingesessenen Familie, der Vater ist Ökowinzer und Kommunalpolitiker. Aber wer könnte ein Interesse daran haben, diese junge Frau umzubringen? Ist der Mord politisch motiviert? Stecken parteiinterne Feinde des Vaters dahinter? Oder gar Nationalisten, die in Südtirol wieder am Erstarken sind?
Kommissar Matthias Oberwein aus Meran nimmt zusammen mit seinem Team die Ermittlungen auf. Dabei stoßen sie unter anderem auf eine attraktive Kräuterhexe, auf einen Imker mit seltsamen sexuellen Vorlieben, auf einen gewaltbereiten Steinbruchbesitzer, auf Honig, der die Potenz fördert, und einige andere Ungereimtheiten… doch wer hat wirklich ein Motiv?
Ich musste mich zunächst an die Vielzahl der Personen gewöhnen, die in der Geschichte vorkommen, allein schon bei der Polizei, denn da gibt es nicht nur die Kriminalpolizisten in Meran, sondern auch noch die Polizisten in den einzelnen Orten, was für mich zunächst ein wenig verwirrend war. Dass zwei der Verdächtigen recht ähnliche Namen haben – Gutschler und Gufler -, machte es auch nicht einfacher, aber da hab ich mich schnell hinein gefunden. Die Handlung ist spannend und hält einige überraschende Wendungen parat, so dass ich bis zum Schluss zwar eine Vermutung, aber keinen konkreten Verdacht hatte, wer denn nun der Mörder sein könnte.
Was mir den Lesegenuss allerdings ein wenig verleidet hat, waren die vielen Fehler im Text: Da fehlten Wörter, andere waren doppelt (z.B. „doch sehr bald klar wurde ihm klar“, „streckenweiseweise“), manchmal war die Wortreihenfolge im Satz vertauscht oder die Sätze wurden unnötig verkompliziert (Beispiel: „…und beschloss dann, und sein Instinkt riet ihm, es sicherheitshalber mitzunehmen.“). Diese Fehler waren nie so gravierend, dass man den Sinn des Satzes nicht mehr verstanden hätte, dennoch machten sie das Lesen ein wenig mühsam. Es hätte sicher nicht geschadet, hier noch einmal gründlich Korrektur zu lesen.
„Marmor, Wein und Bienengift“ ist nach „Rosengeschmack“ (nicht mehr erhältlich) bereits der zweite Südtirol-Krimi der Autorin. Das Buch ist im Eigenverlag erschienen und entweder direkt bei der Autorin oder bei Amazon erhältlich. Da ich bekennende Amazon-Verweigerin bin, habe ich oben auf die Webseite der Autorin verlinkt.